Am 15.01.1997 gegen 08.20 Uhr wurde der damals 58 Jahre alte Giovanni Alexandro Sköld tot in der Tiefgarage des Hauses Graumannsweg 1 gefunden. Der Schmuckhändler wurde durch mehrere Schüsse in den Oberkörper getötet und lag neben der geöffneten Fahrertür seines Mercedes Cabriolet. Dem Opfer wurde ein größerer Geldbetrag entwendet. Außerdem erbeuteten der oder die Täter die wertvolle Uhr (Cartier Panthere) mit zwei Brilliantkränzen und den Minirevolver des Opfers.
Bislang konnten die Ermittler der Mordkommission dieses Verbrechen nicht aufklären. Die Kriminalbeamten wenden sich jetzt erneut mit der Bitte um Mithilfe an die Bevölkerung.
Deshalb wird am Montag, den 31.03.03, um 22.50 Uhr in der Sendung 'Ungeklärte Mordfälle' bei RTL 2 über das Tötungsdelikt berichtet. Dabei werden die genauen Tatumstände und der Ermittlungsstand dargestellt.
Die Kriminalbeamten wenden sich insbesondere an Personen, die ihr Wissen bisher nicht bei der Polizei offenbart haben. Diese möglichen Zeugen werden dringend gebeten, sich unter Tel.: 4286-56789 bei der Verbindungsstelle des Landeskriminalamtes zu melden.
Für Hinweise die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.
Die dunklen Geschäfte des Schmuck-Händlers Hamburgs ungeklärte Mord-Fälle 16.10.98, 02:00 Uhr
Der Mörder wartete in der Tiefgarage: Am 14. Januar 1997 erschießt ein Unbekannter am feinen Graumannsweg den Schmuck-Händler Giovanni Alexandro Sköld (58).
Ging es um wertvolle Beute oder Geschäfte mit Modellwohnungen?
Der 15. Januar: Ein naßgrauer Morgen in Hohenfelde. Caja V. macht sich Sorgen. Ihr Sohn Giovanni Sköld hatte eine Verabredung mit ihr nicht eingehalten. Der Schwede, der früher als Artist und Jongleur sogar im Hansa-Theater auftrat, wohnt im selben Haus wie sie. Mutter und Sohn sehen sich täglich. Eigentlich will sie nur kurz nachschauen, ob sein Wagen in der Tiefgarage steht. Da macht Caja V. eine grausige Entdeckung: Neben dem blauen 300er Mercedes SL liegt der 58jährige - erschossen. Im Oberkörper von mehreren Kugeln getroffen. Sofort alarmiert sie die Feuerwehr.
Wenig später am Tatort: Detlef Spielmann und Kollegen der Mordkommission. Sie rekonstruieren: Der Mörder kam durch die unverschlossene Haustür, ging durchs Treppenhaus und wartete in der Dunkelheit der engen Tiefgarage auf sein Opfer. "Wir haben mehrere Patronenhülsen gefunden", sagt Spielmann.
Der Täter zog Sköld den Gürtel aus den Schlaufen. Denn: Das Opfer trug eine Spezialhose. Spielmann: "Seine Mutter hatte ihm Extra-Taschen innen an den Hosenbund genäht." Als Geheimversteck für Geld oder Schmuck?
Dann muß der Täter es gekannt haben. Merkwürdig: Sköld trug auch im Sakko Schmuck bei sich - sehr wertvollen. Aber den ließ der Täter zurück. Seine Beute: unbekannte Wertgegenstände. Dazu Skölds eigene Uhr, eine weißgoldene Cartier Panthère, die er nachträglich mit zwei Brillantkränzen besetzen ließ. Und seine Waffe: Ein Kleinkaliber-Revolver, kaum größer als eine Streichholzschachtel. Sie trug der 58jährige immer bei sich, er hatte einen Jagdschein.
Niemand sah, wie der Unbekannte in die Garage gelangte. Stand er lange am dunklen Tatort? Wartete er dort vielleicht schon Tage zuvor vergeblich auf Giovanni Sköld, der unregelmäßige Arbeitszeiten hatte? Oder wußte er genau, wann sein Opfer nach Hause kommen würde - weil er ihn kannte oder einen Tipgeber hatte?
Giovanni Alexandro Sköld: An der ABC-Straße hatte er einen Schmuckladen, Geschäftsführerin war eine ehemalige Lebensgefährtin. "Sköld ging oft zu Versteigerungen. Sein Sohn arbeitete die Stücke dann auf", sagt Kripomann Spielmann. Die dunkle Seite des Opfers: Er schaltete Kontaktanzeigen. In Tageszeitungen suchte er als "Arzt" oder "Direktor" nach einsamen Herzen, im "Oxmox" war er weniger verlogen: Hier suchte er nach Aktmodellen.
Sköld hatte außerdem zwei Freundinnen gleichzeitig: Eine Sekretärin und eine junge Studentin. Beide wußten voneinander. Trennen wollten sie sich trotzdem nicht von dem Mann mit der panischen Bindungsangst. Sie waren nicht die einzigen Frauen in Skölds Leben: In Eigentumswohnungen ließ er Prostituierte wohnen - und arbeiten. Spielmann: "Er lernte sogar Russisch, um sich besser mit ihnen verständigen zu können."
Sein Vermittler: Ein Kasache, Roustambek M. Er soll die Russinnen nach Hamburg gebracht haben. "Giovanni Sköld erzählte offen, daß er viel Geld hatte", so der Ermittler. Prompt boten ihm Leute ein Diamantengeschäft an. Es ging um zweieinhalb Millionen Mark. Verzweifelt versuchte Sköld, Käufer zu finden - vergeblich. Der Deal war eine Nummer zu groß für ihn und platzte. Aber wußte das auch der Mörder?