Bereits 16 Frauen betroffen Opferzahl von mutmaßlichem Vergewaltiger steigt täglich
Täglich steigt die Zahl der potentiellen Opfer eines 22-jährigen mutmaßlichen Vergewaltigers, der am Montag von der Polizei festgenommen wurde. Lautete der Vorwurf erst, er habe versucht, drei Frauen zu vergewaltigen, haben sich nach der Veröffentlichung seines Fotos mittlerweile 16 Opfer gemeldet. 15 Mal soll es zu einer versuchten, ein Mal zu einer durchgeführten Vergewaltigung gekommen sein.
Laut Polizei war das Vorgehen des 22-jährigen Mazedoniers stets das selbe. Er beobachtete und verfolgte Frauen (die bisherigen Opfer sind zwischen 15 und 54 Jahre alt) auf dem Nachhauseweg und fiel meist kurz vor dem Wohnort der Opfer über die Frauen her. Durch massive Gegenwehr konnten die Frauen den Angreifer zumeist in die Flucht schlagen, sie wurden aber alle im Vorfeld sexuell belästigt.
Im Fall einer 15-Jährigen soll es zur Vergewaltigung gekommen sein, am 11. Dezember um 18.30 Uhr überwältigte er sein Opfer in einem Stiegenhaus in der Leopoldstadt. Nach der Festnahme des Mannes am Montag vermutete die Polizei mehr als die drei zur Last gelegten Taten und veröffentlichte ein Foto des Verdächtigen. Opfer von sieben Fällen mit der gleichen Vorgehensweise meldeten sich und erkannten den Angreifer wieder.
"Spielen und Spaß haben" Bis Donnerstagnachmittag meldeten sich weitere sechs Frauen bei der Polizei, vier davon erkannten den Mann eindeutig wieder, zwei wurden noch von der Polizei befragt. Damit erhöht sich die potentielle Opferzahl auf 16. Der Mann verantwortet sich damit, dass er "Spielen und Spaß haben" wollte, zwischendurch gab er immer wieder an, nur "zufällig" an den Tatorten gewesen zu sein, aber mit den Übergriffen nichts zu tun zu haben.
Der 22-Jährige kam nach Österreich, nachdem er sich über eine Flirt-Börse in eine 18-jährige Wienerin verliebt hatte - mit ihr verlobte er sich. Gemeldet war der Mazedonier in Wien nicht, er hielt sich mit einem Gelegenheitsjob als Pizzabäcker über Wasser. Er wurde im Beisein seiner Verlobten festgenommen, sie und Freunde des Paares zeigten sich geschockt über die Vorwürfe.
1 Vergewaltigung, 9 Versuche Zehnfacher Sex-Täter ist Pizzabäcker
Am Montag erkannten Polizisten auf einem Fahndungsfoto einen gesuchten, mutmaßlichen Sex-Täter und konnten den Verdächtigen wenig später in der Ausstellungsstraße festnehmen. Der 22-jährige Mazedonier soll nach Stand von Mittwoch mindestens zehn Mal über Frauen hergefallen sein. Es blieb nicht bei Versuchen, eine 15-Jährige wurde vergewaltigt.
In seiner Einvernahme widersprach sich der 22-Jährige, der illegal in Wien lebt, selbst. Einmal gab er an, er sei zufällig in der Nähe der Tatorte gewesen, ein anderes Mal nannte er laut Polizeisprecher Christoph Pölzl folgendes unsinniges Motiv für die ihm zur Last gelegten Schandtaten: "Ich wollte nur spielen und Spaß haben."
Via Single-Börse nach Österreich Im Juni lernte Ibrahim J. über eine Single-Börse eine Wienerin (18) kennen, verliebte sich Hals über Kopf und verlobte sich gleich mit ihr. Er zog bei ihr ein und half immer wieder in einer Pizzeria in Niederösterreich aus. Nachts streifte der Titanic-Film-Fan durch die Wiener Gassen und zeigte dort sein wahres Gesicht:
Am 4. Jänner soll der Mann eine 16-Jährige gegen 23.50 Uhr bis in eine Hauseinfahrt in der Podlahgasse verfolgt haben. Dort stieß er sein Opfer zu Boden, hielt ihr den Mund zu und griff ihr in die Hose. Das Mädchen wehrte sich heftig und schlug den Täter so in die Flucht.
Nach dem selben Muster ging der Täter am 21. Jänner vor. Diesmal wurde eine 24-jährige Frau im Stiegenhaus in der Eibengasse bedrängt. Der Partner des Opfers konnte durch sein Erscheinen Schlimmeres verhindern, dem Täter gelang die Flucht.
Bei der versuchten Vergewaltigung am 23. Jänner am Gaudenzdorfer Gürtel könnte es sich laut Polizei um ein weiteres Verbrechen des 22-Jährigen handeln.
Polizei vermutet weitere Opfer Auch am 2. Februar soll der selbe Mann eine 18-Jährige bis zu einem Wohnhaus in der Vorgartenstraße verfolgt haben. Er stieg gemeinsam mit ihr in den Lift. Dort hielt er ihr den Mund zu und griff ihr mehrfach unter den Rock. Als die Türen aufgingen, schrie die Frau laut um Hilfe. Da ergriff der Mann die Flucht.
Schock bei den Freunden Die engsten Vertrauten von J. sind schockiert: "Das hätte ich mir nie gedacht. Er war immer hilfsbereit und ruhig", so sein ehemaliger Arbeitgeber im "heute"-Gespräch. Auch seine Verlobte gab an, dass Ibrahim J. "nicht gewalttätig sei, aber ein Kontrollfreak".
Da die Polizei vermutet, dass es noch weitere Opfer geben könnte, wurden Bilder von Überwachungskameras veröffentlicht. Weitere Straftaten können beim Landeskriminalamt Wien unter der Nummer 01/31310/33310 gemeldet werden.