Zwei Rucksacktouristinnen stellen ihr Zelt in den Dünen eines australischen Strands auf. Doch was nach einem Höhepunkt ihrer Reise aussieht, überleben die Frauen beinahe nicht. Denn ein Mann greift sie brutal an.
Tea Tree Point ist ein einsamer Strand im australischen Coorong-Nationalpark. Die Küste etwa 150 Kilometer südöstlich von Adelaide gilt als Traumziel. Doch für zwei Touristinnen wird der Aufenthalt hier zum Alptraum.
Die beiden Rücksacktouristinnen sind dort offenbar nur knapp dem Tod entronnen. Sie wurden nach einem Bericht des australischen TV-Senders "9 News" von einem 59-jährigen Australier brutal angegriffen. Anschließend versuchte der Mann die Frauen zu vergewaltigen und zu töten. Bei den Opfern soll es sich um deutsche Frauen "in den 20ern" handeln.
Einer der beiden Frauen gelang jedoch die Flucht. Sie erreichte nackt und verletzt einige Fischer, die sie um Hilfe bat. Einer der Fischer berichtete, dass sie auf die Frau aufmerksam geworden waren, weil sie schreiend auf sie zukam. Immer wieder habe sie gerufen "Er wird uns alle umbringen".
Weinen und schreien
Die Frau sei kaum in der Lage gewesen, zu berichten, was ihr widerfahren sei. "Sie wusste nicht, was los war. Sie lief schreiend zum Auto, öffnete die Hintertür und sprang hinein", wird einer der Fischer zitiert. Da sie nackt gewesen sei, gaben die Männer ihr erstmal eine Jacke, um sich zu bedecken. Sie habe die ganze Zeit geschrien und geweint. Offenbar sei sie nicht allein gewesen.
Sie habe gesagt, sie und ihre Freundin seien getrennt worden, weil sie in verschiedene Richtungen vor dem Angreifer davonliefen. Ihr sei die Flucht gelungen, aber sie müsse ihre Freundin finden. Später wurde die zweite Frau in einem in den Dünen abgestellten Fahrzeug entdeckt, sie war kaum noch bei Bewusstsein und unfähig zu sprechen. Das Krankenhaus, in dem sie behandelt wird, bezeichnete ihren Zustand als stabil.
Die herbeigerufene Polizei konnte den Angreifer auf einem nahegelegenen Campingplatz festnehmen. Im Auto des Mannes wurden zahlreiche Blutspuren entdeckt. An dem nur etwa einen Kilometer entfernten Zeltplatz der Rucksacktouristinnen wurden zudem ein Fischermesser und ein Haken gefunden. Dem Mann droht eine Anklage wegen Vergewaltigung, Entführung und versuchten Mordes. Australische Medien berichten, der mutmaßliche Täter soll deutsche Wurzeln haben.
ER soll eine deutsche Touristin vergewaltigt haben
11.02.2016 - 17:24 Uhr
Adelaide – Ihre Rucksackreise wurde zum Horror-Trip: Zwei Touristinnen sind in Australien verschleppt, bis zur Bewusstlosigkeit misshandelt und brutal vergewaltigt worden. Eine der beiden jungen Frauen soll aus Deutschland stammen.
Es handele sich um eine Frau in den 20ern, berichtete der Sender „7 News“ am Donnerstag. Die andere sei eine Krankenschwester (23) aus Brasilien. Der Täter (59) sei ebenfalls deutscher Herkunft. Die Polizei ermittelt gegen ihn wegen Entführung, Vergewaltigung und versuchtem Mord.
Die Frauen hatten den Mann offenbar auf ihrer Tour kennengelernt und waren mit ihm die Küste hinuntergereist. Im Coorong-Nationalpark in Südaustralien, 150 Kilometer südöstlich von Adelaide, legten sie einen Stopp ein, um dort zu zelten.
Ein Polizist zum Sender „ABC“: „Plötzlich fanden sie sich in einer unheimlichen Situation wieder, die sich sehr schlecht für sie entwickelte.“
Was genau am Strand und in den Dünen geschah, ist noch unklar. Sicher ist: Der Mann fiel über die jungen Frauen her. Einem seiner Opfer soll er mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen haben. Dann unternahmen die Frauen offenbar einen Fluchtversuch, bei dem sie sich trennten.
? Am Dienstagabend gegen 18 Uhr sahen vier Fischer plötzlich eines der Opfer nackt und blutend aus den Dünen rennen. „Die Frau kam direkt auf unser Auto zu, riss die Hintertür auf, sprang rein und schrie: ,Bringt mich hier weg, bringt mich hier weg, er wird uns töten!“, berichtete einer der Männer. „Sie hatte ein blaues Auge und Kratzer an den Beinen, als sei sie herumgezerrt worden.“
Zusammen mit weiteren herbeigerufenen Helfern machten sich die Fischer auf die Suche nach dem zweiten Opfer.
Sie fanden die Frau schließlich in einem in den Dünen abgestellten Wagen – schwer verletzt, kaum bei Bewusstsein, nicht in der Lage zu sprechen. Offenbar hatte der Täter sie wieder eingefangen und weiter misshandelt, bevor er irgendwann von ihr abließ.
Lokale Medien berichten, der Vergewaltiger habe die Frau möglicherweise sogar mit einem Auto angefahren!
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Der Mann wurde kurz darauf von der Polizei gefasst. Laut „7 News“ hatten die Beamten den geschiedenen Familienvater im vergangenen Jahr bereits mehrfach im Visier.
Nachbarn beschreiben den mutmaßlichen Täter als unheimlichen Einzelgänger. Bei einer Razzia hätten Ermittler seinen Computer beschlagnahmt. Eine Frau: „Er starrte einen immer bloß an, sagte nie etwas.“
Auf seiner Facebook-Seite posierte er unter anderem mit einer Pistole. Ein anderes Foto zeigt ihn breitbeinig in einem Campingstuhl sitzend am Strand, nur mit einer rosafarbenen Badehose bekleidet.
Bei einer Dating-Seite suchte er nach einer neuen Frau. Wunschalter: zwischen 22 und 56 Jahren. Selbst beschrieb er sich als „respektvoll gegenüber Frauen“.
Eines seiner Opfer ist mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen, das andere liegt weiter mit schweren, aber nicht lebensbedrohlichen Verletzungen in der Klinik.
Vergewaltigung in Australien: Brutale Tat erinnert an Horrorfilm "Wolf Creek"
Fabienne Rzitki Von Fabienne Rzitki Aktualisiert am 12. Februar 2016, 14:16 Uhr
Für zwei junge Frauen ist ihre Abenteuerreise in Australien zu einem Horrortrip geworden. Sie werden von einem Mann brutal misshandelt, vergewaltigt und fast getötet. Der Fall erinnert an Verbrechen Ende der 1980er und 1990er – und an den Horrorfilm "Wolf Creek". Die Polizei prüft nun einen Zusammenhang zu vergangenen Vermisstenfällen.
Im Süden Australiens sind am Dienstag zwei Rucksacktouristinnen attackiert, vergewaltigt und dabei schwer verletzt worden. Wie mehrere australische Medien berichten, trafen die Freundinnen einen 59-Jährigen aus Adelaide vor ihrem Trip in den Coorong-Nationalpark.
Genauere Details, wie sie den Angreifer kennengelernt haben, sind noch nicht bekannt.
Bei den Frauen soll es sich um eine Deutsche in den Zwanzigern und eine 23 Jahre alte brasilianische Krankenschwester handeln.
Die Freundinnen sollen mit dem Mann zusammen von Adelaide nach Melbourne aufgebrochen sein. Sie hätten dann am Salt Creek, 200 Kilometer von Adelaide entfernt, gestoppt – offenbar an einem Ort, der dem mutmaßlichen Vergewaltiger vertraut ist.
Mehrere im Internet veröffentlichte Fotos zeigen den mutmaßlichen Täter, dessen Identität von der Polizei nicht bekannt gegeben wird, beim Campen in Salt Creek.
Die beiden Frauen wurden beim Zelten von dem 59-Jährigen überwältigt und schwer misshandelt. Der Brasilianerin gelang schließlich die Flucht. Fischer entdeckten sie gegen 18:30 Uhr nackt und blutüberströmt am Strand.
Opfer war mit Blut bedeckt Einer der Retter, Abdul-Karim Mohammed, erzählte, wie er die verletzte Frau entdeckte. "Sie rannte direkt zum Auto und schrie. Sie öffnete die hintere Türe, sprang rein und sagte: 'Holt mich hier raus. Er wird uns alle töten'."
Dem Sender Seven News sagte Mohammed: "Sie hatte Kratzer auch an den Beinen. Und es sah so aus, als wäre sie umhergeschleift worden."
Gegenüber der Zeitung "The Australian News" sagte ein Student, der ebenfalls beim Fischen und Augenzeuge war: "Ich habe noch nie so viel Blut gesehen. Sie sah aus als hätte sie dunkle Haut, aber als sie näher kam erkannte ich, dass es getrocknetes Blut war, gemischt mit frischem Blut."
Touristinnen erleben Martyrium Deutsche und Brasilianerin Opfer eines grausamen Verbrechens. Die 23-jährige Brasilianerin erzählt ihren Rettern Ali Mohammed und Abdul-Karim Mohammed, dass der Mann sie angegriffen habe. Eine der Frauen habe er mit einem Hammer geschlagen. Aus Angst um die noch vermisste Freundin alarmierten die Retter zunächst das in der Nähe befindliche Roadhouse in Salt Creek. Dann suchten sie nach der Deutschen.
Sie fanden sie schließlich in einem Auto nahe der Dünen – unfähig zu sprechen. "Leider waren sie (die Frauen, Anm. d. Red.) in einem ziemlich schlechten Zustand", sagte Adam Stewart, Inhaber des Roadhouse dem Sender Seven News.
Die beiden Frauen wurden anschließend ins Flinders Medical Centre geflogen. Während die 23-jährige Brasilianerin Medienberichten zufolge das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen konnte, ist ihre Freundin noch unter medizinischer Beobachtung. Sie soll sich in einem stabilen Zustand befinden.
59-Jähriger festgenommen
Kurz nach der Rettung der beiden Frauen nahm die Polizei im Coorong-Nationalpark ihren mutmaßlichen Angreifer fest. Das teilte die Behörde in einer Pressemitteilung mit. Dem 59-Jährigen werden demnach versuchter Mord und Entführung vorgeworfen.
Obwohl die Polizei die Identitäten der Frauen und des mutmaßlichen Vergewaltigers unter Verschluss hält, werden immer mehr grausame Details bekannt. Australischen Medien zufolge wurden ein Fischermesser und ein Fischerhaken sichergestellt. Außerdem soll der 59-Jährige ein Waffennarr sein.
Im Internet veröffentlichte Bilder zeigen ihn beim Posen mit seiner Waffenkollektion und erlegten Haien. Auf einem Foto, das er in einem Social-Media-Forum postete, sind fünf Waffen und jede Menge Munition zu sehen. Die Polizei, die das Haus des mutmaßlichen Täters durchsuchte, stellte Gegenstände sicher, die "beunruhigen", so die Beamten.
Nach der Festnahme des Mannes wurden schnell Online-Aktivitäten des mutmaßlichen Täters publik. Auf unterschiedlichen Facebook-Accounts soll er nach einer Frau zum Heiraten gesucht haben – einer Frau zwischen 22 und 56 Jahren. Er selbst habe sich als athletisch und sehr groß beschrieben.
Die Polizei arbeitet nun mit Hochdruck daran, den Fall in allen Einzelheiten aufzuklären und den Hintergrund des Mannes zu beleuchten.
Der Bürgermeister der nahe gelegenen Gemeinde zeigte sich über den Fall schockiert und lobte den Einsatz der Fischer. "Die Helden sind die jungen Männer", sagte Bürgermeister Neville Jaensch dem staatlichen Sender ABC über die Retter der Frauen.
Polizei prüft Vermisstenfälle Der Fall erinnert in seiner Brutalität an einen der grausamsten Horrorfilme der letzten Jahre: "Wolf Creek". In dem Streifen werden Backpackers von einem Mann entführt und zu Tode gequält. In den Medien wird deshalb bereits vom "Wolf Creek"-Kidnapper gesprochen.
Zudem weckt die Tragödie Erinnerungen an die Morde in den 1980er und 1990er Jahre im Osten Australiens. Damals waren sieben junge Touristen von dem als "Backpacker-Mörder" bekannt gewordenen Ivan Milat getötet worden. Die Fälle provozierten Abscheu und Entsetzen.
Noch heute wird gerätselt, ob Milat die Morde allein begangen, oder ob ihm jemand dabei geholfen hatte.
Die australische Polizei hat inzwischen eine Task Force aus zwölf Beamten gebildet, um den Fall zu untersuchen. Man wolle herausfinden, ob der 59-Jährige möglicherweise an anderen Verbrechen beteiligt war.
Unter anderem versucht die Polizei herauszufinden, ob es Verbindungen zu vermissten Personen gibt. Allerdings: "Zu diesem Zeitpunkt ist es unmöglich zu sagen, wohin uns das führen wird", heißt es in einem Statement der Australischen Polizei.