Polizei Junge Frau in Meschede überfallen - versuchte Vergewaltigung 16.10.2015 | 14:42 Uhr
Meschede. Die Polizei sucht nach einem Unbekannten: Er hat eine junge Frau in Meschede überfallen und drohte sie zu vergewaltigen.
Die Polizei fahndet nach der Attacke auf eine Frau nach einem Unbekannten. Der Mann zerriss das T-Shirt seines Opfers und ging sie gegen ihren Willen auf sexuelle Weise an.
Das ist passiert: Am Mittwochabend fand auf dem Gelände der Fachhochschule in Meschede an der Lindenstraße eine Feier statt, die bis Donnerstagnacht dauerte. Diese Feier besuchte auch eine 19 Jahre alte Frau. Etwa um 3 Uhr verließ die junge Frau die Party und wollte zu Fuß zu ihrem Auto gehen, das sie auf dem Parkplatz 1 der FH an der Straße „Im schwarzen Bruch“ im Bereich der Einmündung Kiefernweg geparkt hatte.
T-Shirt zerriss beim Begrapschen Als sie sich im Verlauf der Lindenstraße befand, bemerkte die 19-Jährige einen Mann, der ihr hinterher pfiff, sie aufforderte stehen zu bleiben und ihr nachging. Der Unbekannte holte die junge Frau ein, hielt sie fest und zog sie gegen ihren Willen an sich heran. Dann begrapschte er sein Opfer im Brustbereich, wobei auch das T-Shirt der Frau zerriss.
Nach kurzer Zeit gelang es der 19-Jährigen sich loszureißen und wegzulaufen. Sie informierte telefonisch eine Freundin, die dann die Polizei einschaltete. Bei sofortigen Fahndungsmaßnahmen konnte der bislang unbekannte Täter leider nicht mehr gefunden werden. Die Kriminalpolizei hat sofortige Ermittlungen aufgenommen, die aktuell andauern.
Täter soll etwa 25 Jahre alt sein Das Opfer beschrieb den Täter als etwa 25 oder 26 Jahre alt. Er soll zwischen 180 und 185 Zentimeter groß sein und eine schlanke Figur haben. Der Mann war dunkel bekleidet. Er trug einen Kapuzenpullover und hatte die Kapuze während der Tat über den Kopf gezogen. Die Hose des Mannes wurde als „schlabbrig“ beschrieben, eventuell handelt es sich um eine Sporthose. Er sprach mit ausländischem Akzent und hat einen dunklen Hautteint.
Die Kriminalpolizei sucht jetzt nach Zeugen, denen der Mann am Mittwochabend oder Donnerstagnacht in dem Bereich rund um die Fachhochschule aufgefallen ist. Die Ermittler fragen: Wer hat den gesuchten Täter gesehen? Wer kann aufgrund der Beschreibung weiterführende Angaben zu dem Unbekannten machen?
Polizei bittet um Hinweise Sachdienliche Hinweise werden an die Polizei Meschede unter 0291-90200 oder jede andere Polizeidienststelle erbeten. Nachdem die 19-Jährige nach der Tat und ihrer Flucht wieder auf dem Parkplatz an der Straße „Im schwarzen Bruch“ angekommen war, befand sich dort ein Pärchen. Diese beiden Personen werden ebenfalls dringend gebeten, unter der oben angegebenen Telefonnummer Kontakt mit der Polizei Meschede aufzunehmen.
Landeskriminalamt soll versuchte Vergewaltigung klären 05.01.2016 | 05:35 Uhr
Meschede. Knapp drei Monate nach einer versuchten Vergewaltigung an der Lindenstraße hat die Polizei keine Spur vom Täter. Aber: Das Landeskriminalamt könnte die Straftat noch aufklären.
Die Experten dort sollen Kleidungsstücke des Opfers auf DNA-Spuren untersuchen. Dafür reichen bereits Haare oder Hautschuppen, die vom Täter stammen. Sie übertragen sich üblicherweise bereits bei einem einfachen Kontakt von Mensch zu Mensch. Letztlich könnte für die Ermittler sogar der Idealfall eintreten: Dass der Täter mit seiner DNA in der Datenbank der Polizei gespeichert ist und er daraufhin namentlich zugeordnet werden kann.
Ansonsten käme die Polizei – vorerst – nicht weiter. „Wir haben keine Hinweise auf einen Verdächtigen bekommen“, sagt Pressesprecher Ludger Rath. Das bedeutet: Die Wahrscheinlichkeit, den Fall noch zu klären, würde gering. Dabei klären die Ermittler 80 Prozent aller Sexualdelikte im Hochsauerlandkreis auf – „eine recht hohe Quote“, wie Rath sagt.
Erfasst werden unter dieser Rubrik alle Fälle von sexueller Beleidigung und Belästigung bis hin zur Vergewaltigung. Konkret hatten sich im vergangenen Jahr 20 Delikte ereignet, 18 wurden aufgeklärt. Zum Teil hat es die Polizei nach eigenen Angaben auch mit vorgetäuschten Fällen zu tun – sei es, weil jemand Aufmerksamkeit sucht oder weil jemand aus Rache zu Unrecht beschuldigt wird.
Weiterhin Hinweise gesucht Im Fall vom Oktober in der Lindenstraße war eine 19 Jahre alte Studentin morgens gegen 3 Uhr von einer Party gekommen und hatte zu Fuß zu ihrem Auto gehen wollen, das sie auf dem Parkplatz 1 der FH an der Straße Im schwarzen Bruch/Einmündung Kiefernweg geparkt hatte, als plötzlich ein Mann hinter ihr herlief, sie schließlich festhielt, begrapschte und ihr das T-Shirt zerriss.
Irgendwann konnte sich die junge Frau losreißen und flüchten. Der Täter wurde als 25 oder 26 Jahre alt und mit Kapuzenpullover bekleidet beschrieben. Er habe mit ausländischem Akzent gesprochen und einen dunklen Teint gehabt. Hinweise nimmt die Polizei weiterhin unter 90200 entgegen.
Sex-Attacke in Meschede: Anwalt will Belohnung aussetzen 07.04.2016 | 10:45 Uhr Sex-Attacke in Meschede: Anwalt will Belohnung aussetzen
Nach dem sexuellen Übergriff in Meschede: Ein Briloner Rechtsanwalt will eine Belohnung für Hinweise aussetzen, die zur Ergreifung der Täter führen.
Der Briloner Rechtsanwalt Josef Mühlenbein will eine Belohnung für Hinweise aussetzen, die zur Ergreifung der beiden Täter führen, die für die Sex-Attacke auf zwei Frauen in Meschede verantwortlich sein sollen. Er fragt sich, warum die Staatsanwaltschaft nicht die Fotos und die Namen der Täter veröffentlicht: „Da wird das Persönlichkeitsrecht der Täter über das Interesse von Opfern gestellt.“
Mühlenbein, der auch die FDP im Mescheder Kreistag vertritt, hat vor zwei Jahren in Brilon die „Aktion Steckbrief“ ins Leben gerufen: Wer dort sachdienliche Hinweise zur Aufklärung bestimmter Straftaten liefern kann, erhält zwischen 500 und 1000 Euro als Belohnung. Das Geld bringen der Anwalt selbst und neun weitere Briloner Bürger auf.
Ausweitung auf Mescheder Fall Eigentlich ist die Aktion nur auf Briloner Verbrechen beschränkt, für die Mescheder Sex-Attacke will Mühlenbein sie „in Eigenverantwortung“ ausweiten: „Es geht doch darum, die Aufmerksamkeit auf die Opfer zu lenken. Sie müssen das Gefühl haben, da kümmert sich jemand um sie.“ Mühlenbein ist auch in der Opferschutz-Organisation „Weißer Ring“ tätig: „Als Mitglied des Weißen Rings mache ich mir Gedanken um die Wirkung auf die Opfer.“ Wie berichtet, hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen vorläufig eingestellt: Zwar sind die mutmaßlichen Täter namentlich bekannt, nicht aber ihr Aufenthaltsort. Möglicherweise, meint Anwalt Mühlenbein, halten sie sich gar nicht weit entfernt auf.
FDP greift Thema im Kreistag auf 500 Euro würde Mühlenbein für Hinweise auf die beiden marokkanischen Asylbewerber bereitstellen – aber es fehlt noch etwas Entscheidendes: Bei der „Aktion Steckbrief“ greift Mühlenbein für die Informationen zu der jeweiligen Straftat immer auf den offiziellen Polizeibericht zurück. Zur Sex-Attacke gibt es allerdings, wie berichtet, keine offizielle Meldung der Polizei: „Wenn die Polizei mauert, haben wir keine Chance.“ Mühlenbein kündigt an, dass die FDP das Thema auch im Kreistag aufgreifen will.
Ziel der „Aktion Steckbrief“ (die auf ihrer Homepage betont, sie sei mit Landrat und Polizei abgesprochen) ist es nicht nur, die Aufmerksamkeit auf die Opfer zu lenken und Hinweise auf die Ergreifung von Tätern zu bekommen. Ziel ist es auch, in der Kriminellen-Szene durch mögliche Informanten für Unruhe zu sorgen: „Wenn es den einen oder anderen von einer Tat abhält oder wenn es rumort, dann haben wir viel erreicht.“
Staatsanwalt hält sich Option offen Die Staatsanwaltschaft Arnsberg hält sich die Option einer Öffentlichkeitsfahndung offen: „Wir haben das im Blick“, so Oberstaatsanwalt Werner Wolff. Ob eine Öffentlichkeitsfahndung dann zulässig wäre, müsste letztlich ein Richter entscheiden.
Derzeit warte die Staatsanwaltschaft aber noch die Ergebnisse der „üblichen Fahndung“ ab. Dazu zählen nicht nur Erkenntnisse der Polizei, sondern auch Hinweise von Ausländerbehörden: Würden die Täter zum Beispiel in anderen Orten Sozialleistungen beantragen, dann werde dies über das Ausländerzentralregister bekannt.
Bisher haben die Steckbriefe im Briloner Bereich nur in einem Fall zum Erfolg geführt – betroffen war dabei ausgerechnet Josef Mühlenbein selbst. Ihm war das Auto demoliert worden, er hatte daraufhin selbst in der Umgebung Zettel verteilt mit der Bitte um Hinweise. Das war erfolgreich, am Ende konnte ein mit Haftbefehl gesuchter Mann festgenommen worden. Der hatte mit seinem Baseballschläger am Bahnhof Brilon-Wald eigentlich einen anderen zusammenschlagen wollen: Als der nicht kam, schlug er aus Frust auf Mühlenbeins Auto ein – „mein Auto stand zur falschen Zeit am falschen Ort“.