Vergewaltigung im Hotelzimmer? Prozessauftakt: 32-jähriger Angestellter bestreitet die Vorwürfe eines Gastes.
Barmen. Ein 32-jähriger Familienvater soll am 7. Januar des vergangenen Jahres eine Frau vergewaltigt haben. Gestern war der Prozessauftakt vor dem Amtsgericht, der Angeklagte äußerte sich nicht. Es gab sowohl Aussagen von Zeugen, gegenüber denen er die Tat bestritten haben, als auch von Zeugen, gegenüber denen er die Tat indirekt zugegeben habe soll.
Der Angeklagte arbeitete laut Anklageschrift in der Nachtschicht in einem Barmer Hotel, als er die übermüdete und alkoholisierte Frau gegen fünf Uhr morgens unaufgefordert auf ein Zimmer begleitet und dort vergewaltigt haben soll. Sie habe sich verbal und körperlich gewehrt.
Sie hatte sich das Zimmer zuvor gemeinsam mit zwei Bekannten gemietet, die sie am Abend zufällig in Oberbarmen getroffen hatte. Spontan hätten sie gemeinsam beschlossen, in einem Hotel noch etwas trinken zu gehen. Weil sie nicht viel Geld dabei gehabt hätten, hätten sie dort mit dem Angeklagten verhandelt und schließlich vergünstigt ein Zimmer bekommen – allerdings nur bis fünf Uhr morgens. Der Angeklagte soll ihr dann vorgeschlagen haben, sich noch mal schlafen zu legen. Bald sei seine Schicht beendet, er werde sie nach Hause bringen. Sie blieb, ihre beiden Begleiter verließen das Hotel. Gegen sechs Uhr ging dann der Notruf bei der Polizei ein.
Einige Tage später erstattete der 32-Jährige Anzeige, er werde erpresst. Bekannte der Frau sollen ihm angeboten haben, sie gegen Geld zu überreden, ihre Anzeige zurückzuziehen. Diese Bekannten waren als Zeugen geladen und sagten aus, dass er „die Situation verdrehe“ – er habe den Kontakt gesucht und das Geld von sich aus angeboten.
Der Angeklagte habe dabei einem Zeugen gegenüber zugegeben, „einen Fehler“ gemacht zu haben, und dass er Angst habe, seine Familie und Arbeit zu verlieren. Die Verhandlung wird am 8. September fortgesetzt. ap