"Beißender Geruch" 25.08.2015, 07:52 Bauarbeiter entdeckt stark verweste Leiche
Eine grausame Entdeckung hat ein Mitarbeiter einer Baustelle am Montag am Klagenfurter Südring gemacht: Aufgrund "beißenden Geruchs" ist er beim Aufstellen einer Verkehrstafel auf eine starke verweste Leiche gestoßen, die - vermutlich seit Wochen - im Gebüsch gelegen war. Noch ist unklar, ob es sich um das Opfer einer Bluttat oder eines Unfalls handelt. Die Polizei ermittelt.
"Es hat schon seit einigen Tagen so seltsam gerochen“, erzählen die Bauarbeiter am Montagnachmittag beim Lokalaugenschein der Polizei am Südring - nördlich der Ebenthaler Straße. Es war eine umgestürzte Verkehrstafel am Bankett neben der stark befahrenen Straße, die einen Arbeiter schließlich auf die "Spur" der Leiche geführt hat.
Der Mann wollte gegen 14 Uhr die Tafel aufstellen, als ihm der Geruch derart stark in die Nase gestiegen ist, dass er im Gebüsch Nachschau hielt. Dabei machte er die schaurige Entdeckung. Sofort rückten Spurensicherer der Polizei an, um den männlichen Leichnam und die Umgebung unter die Lupe zu nehmen. Der Südring wurde für vier Stunden einspurig gesperrt. Leiche noch nicht identifiziert
Trotz intensiver Ermittlungen ist unklar, was geschehen ist. "Es steht lediglich fest, dass die Leiche über einen längeren Zeitraum dort gelegen ist. Aufgrund der starken Verwesung können wir aber noch nicht einmal das Alter abschätzen. Auch Fremdverschulden kann nicht ausgeschlossen werden", so Polizeisprecher Markus Dexl. Die Ermittlungen gehen nun in alle Richtungen: War es ein Mord? War es ein Verkehrsunfall? Oder doch ein natürlicher Tod? Genaueres soll eine Obduktion klären. Auch die Vermisstenfälle in Kärnten werden überprüft.
Augenblicke später entdeckte der Mann einen Toten im hohen Böschungsgras. Er verständigte die Polizei. Spurensicherer nahmen, unterstützt von Kriminaltechnikern des Landeskriminalamtes wenig später ihre Arbeit auf. Die Fahrspur wurde zwischen Ebenthaler Straße und Völkermarkter Straße vorübergehend für den gesamten Verkehr gesperrt. Klagenfurt: Leichenfund am Südring
Tod vor Wochen Bei ihren Untersuchungen fanden die Kriminalisten erste Anhaltspunkte. Die Leiche dürfte demnach mindestens zwei bis drei Wochen am Fundort gelegen sein. Genauere Erkenntnisse über den Tod erhoffen sich die Ermittler durch eine vom ermittelnden Staatsanwalt angeordnete gerichtsmedizinische Obduktion, die am Dienstag von Grazer Gerichtsmedizinern auf der Abteilung für Pathologie am Klinikum Klagenfurt durchgeführt werden soll. „Grundsätzlich müssen wir derzeit von drei Theorien ausgehen: Gewaltverbrechen, Verkehrsunfall mit Fahrerflucht oder natürlicher Tod,“ so ein Kriminalist. Bis in die Nachtstunden versuchten am Montag noch Spezialisten des polizeilichen Erkennungsdienstes, die Identität des Toten zu klären. Durchforstet wurden dafür unter anderem sämtliche digitalen Abgängigkeitsdateien. Weiters wurden Fingerabdruck-Vergleiche durchgeführt. Aus Ermittlerkreisen sickerte durch, dass vorerst keine sichtbaren oberflächlichen Verletzungen bei dem Toten festgestellt wurden. Identität geklärt Am Dienstag konnte die Identität geklärt werden: Bei dem Toten handelt es sich laut Polizei mit großer Wahrscheinlichkeit um einen 64-jährigen Deutschen, der in Klagenfurt wohnhaft war. Über die deutschen Behörden wird jetzt versucht, festzustellen, ob der Mann Verwandte hat. Bei der Obduktion konnte keine Fremdeinwirkung festgestellt werden. Der Todeszeitpunkt ist noch Gegenstand von Ermittlungen.