Kriminalpolizei ermittelt Asylbewerberin in Trier stirbt
Eine Asylbewerberin aus der Trierer Erstaufnahmeeinrichtung ist am Montag auf ungeklärte Weise ums Leben gekommen. Die Frau starb nach Polizeiangaben am Abend in einem Trierer Krankenhaus.
Bei einem angeblichen Sturz am Mittag hatte sich die 32-Jährige lebensgefährliche Kopfverletzungen zugezogen und war in ein Trierer Krankenhaus eingeliefert worden. Als sich der Zustand der Frau am späteren Nachmittag verschlechterte, informierten Ärzte die Polizei. Die Frau starb wenige Stunden später.
Erste Ermittlungen der Polizei haben dann ergeben, dass es sich möglicherweise nicht um einen natürlichen Todesfall handelt. Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund gebe es bislang nicht.
Kriminalbeamte untersuchten den Tatort in der Erstaufnahmeeinrichtung und vernahmen Zeugen. Bislang konnte aber nicht geklärt werden, wie es zu den tödlichen Verletzungen kam. Die Ermittlungen seien noch in vollem Gange, teilte die Polizei mit.
Staatsanwaltschaft Trier Totungsdelikt einer 32-jährigen syrischen Asylbewerberin in der Aufnahmeeinrichtung in Trier
Die am Montag, 17.08.2015, mit schweren Kopfverletzungen in dem von ihr bewohnten Raum in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Trier aufgefundene und gegen 20:00 Uhr verstorbene 32-jährige syrische Asylbewerberin ist nach den bis jetzt vorliegenden polizeilichen Ermittlungen Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Vorbehaltlich einer heute anberaumten Obduktion, bei der das genaue Verletzungsbild ermittelt werden wird, ist die Geschädigte nicht aufgrund eines zunächst gemeldeten Sturzes, sondern an den Folgen von Schlägen mit Gegenständen auf ihren Kopf verstorben. Die Geschädigte hatte sich mit drei Kindern im Alter von 1 bis 3 Jahren und ihrem 32-jährigen Ehemann seit etwa 2 ½ Wochen als Asylbewerberin in der Aufnahmeeinrichtung in Trier aufgehalten. Der Tat dringend verdächtig ist der Ehemann, der heute auf Antrag der Staatsanwaltschaft dem Haftrichter vorgeführt werden wird. Anhaltspunkte auf eine von ausländerfeindlicher Gesinnung motivierte Straftat bestehen derzeit nicht.
In Vertretung: gez.( Hromada ) Oberstaatsanwalt
Admin und Foren Moderatorin Hinweise zu den hier aufgeführten Fällen bitte an die zuständige Polizeidienststelle
Tod im Trierer Asylbewerberheim: Familientragödie vor den Augen der Kinder – 32-jähriger Ehemann verhaftet
(Trier) Ein 32-jähriger Syrer steht unter Verdacht, seine Ehefrau so brutal geschlagen zu haben, dass sie an den Folgen starb. Die beiden wohnten mit ihren drei Kindern in der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Trier. Diese ist nach wie vor völlig überbelegt.
Zunächst war von einem Sturz die Rede. Inzwischen steht jedoch fest, dass die 32-jährige Syrerin, die am Montagabend in einem Trierer Krankenhaus ihren schweren Kopfverletzungen erlag, Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Die Ermittler haben den Ehemann im Verdacht, seine Frau mehrfach brutal auf den Kopf geschlagen zu haben. Das Paar bewohnte mit seinen drei Kindern ein Zimmer in der überfüllten Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in der Trierer Dasbachstraße.
Die drei Kinder – dreijährige Zwillinge und ein Säugling – wurden nach Auskunft der Staatsanwaltschaft wahrscheinlich Zeugen des blutigen Verbrechens. Das Jugendamt hat sie inzwischen in einem Heim untergebracht. Gegen den Vater wurde am Dienstag Haftbefehl erlassen – ihm wird Totschlag vorgeworfen. Er befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft.
Laut Oberstaatsanwalt Ingo Hromada hat die Frau Verletzungen am Rücken, die darauf hindeuten, dass der Mann sie bereits früher misshandelt hat. Verdächtig sei der 32-Jährige auch, da er widersprüchliche Aussagen gemacht und den Raum zudem gereinigt habe, ehe die Polizei eintraf – so, als wolle er Spuren verwischen. Augenzeugen beobachteten, wie er eine blutige Matratze nach draußen brachte. Ein weiteres Indiz: Auf den schlechten Gesundheitszustand des Opfers reagierte der Ehemann laut Hromada, als gehe es ihn überhaupt nichts an.
Anders als viele andere Asylbewerber war diese Familie in einem Zimmer untergebracht. Von den rund 3000 Flüchtlingen, die aktuell in Trier sind, schlafen viele in Zelten, auf Matratzen, die dicht an dicht in Fluren liegen, in Garagen oder in Containern. Vergangene Woche war die Raumnot so groß, dass viele Menschen unter freiem Himmel übernachten mussten. Inzwischen gebe es für jeden einen Schlafplatz, versichert Frank-Peter Wagner, der Leiter der Einrichtung.
Derweil hat sich gestern das Landeskabinett außerplanmäßig mit der Flüchtlingsproblematik befasst. Dabei ging es unter anderem um die drastisch korrigierte Prognose des Bundes, wonach bis zu 750.000 Flüchtlinge in diesem Jahr nach Deutschland kommen werden. In Rheinland-Pfalz wird jetzt mit 35.000 Flüchtlingen gerechnet – doppelt so vielen wie gedacht.