Im Hafen von BostonGrusel-Fund: Spaziergänger findet Leiche einer Vierjährigen in Müllsack Samstag, 04.07.2015, 11:28 Teilen 1.9k
SUFFOLK COUNTY DISTRICT ATTORNEY Dieses Bild erstellte die Polizei am Computer
Es ist ein schrecklicher Fund, den ein Spaziergänger mit seinem Hund am Hafen von Boston macht. In einer Mülltüte, die ans Ufer angeschwemmt wurde, befindet sich die Leiche eines kleinen Mädchens. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe in diesem Fall.
Als ein Spaziergänger gemeinsam mit seinem Hund eine Mülltüte am Hafen von Boston entdeckt, ahnt er nicht, welche schreckliche Entdeckung er gleich machen wird. In der Mülltüte befindet sich die Leiche eines kleinen Mädchens, berichtet „nydailynews“ online.
Der Körper soll Anzeichen eines Tötungsdelikts aufgewiesen haben, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Gegenüber der "DailyMail" spekulierte Kriminologe Jack Levin von der "Northeastern University", das Mädchen sei seiner Meinung nach mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Familienmitgliedumgebracht worden. Um die Identität des Mädchens zu klären, das auf vier Jahre geschätzt wird, setzt die Polizei auf ein computergeneriertes Bild.
Dieses wurde bei Facebook veröffentlicht und bereits über hunderttausend Mal geteilt. Die Behörden erhoffen sich dadurch Hinweise aus der Bevölkerung. Zudem veröffentlichten sie Bilder von der Kleidung des Mädchens.
Das Mädchen trug eine weiße Leggins mit schwarzen Punkten und hatte eine Decke im Zebramuster dabei.
Rätsel um totes Mädchen bewegt Millionen bei Facebook
Boston. Der Fall eines bei Boston tot aufgefundenen Mädchens erregt im Internet große Aufmerksamkeit. Ein computergeneriertes Foto, auf dem das etwa vier Jahre alte Kind lange braune Haare, Pausbacken und ausdrucksstarke braune Augen hat, erreichte bis Mittwoch im sozialen Netzwerk Facebook 47 Millionen Menschen.
Ermittler versuchen, die Identität des Kindes zu klären, dessen Überreste vor knapp zwei Wochen an einem Strand entdeckt wurden. Das Rätsel um das als Baby Doe bekannte Mädchen begann am 25. Juni.
Eine mit ihrem Hund Gassi gehende Frau berichtete, einen Müllsack mit dem Leichnam des Kindes gefunden zu haben. Die Kleine hatte weiße Leggins mit schwarzen Punkten an. In der Tüte mit ihren Überresten befand sich auch eine Decke mit Zebra-Muster.
Soziale Medien könnten bei Identifizierung des Opfers hilfreich sein
Die Polizei bat umgehend die Öffentlichkeit um Hilfe bei der Identifizierung des toten Mädchens. Mit Hilfe von Fotos von dessen Überresten erstellte das National Center for Missing and Exploited Children ein Bild davon, wie das Kind lebend ausgesehen haben könnte.
Das Bild und Fotos von Leggins und Decke wurden auf der Facebook-Seite der Polizei des US-Staats Massachusetts gepostet. Ermittler waren erstaunt über die damit erregte Aufmerksamkeit. Bis Mittwochabend hatten mehr als 54.000 Menschen dem Post einen "Gefällt mir"-Klick gegeben. Zudem wurde er mehr als 620.000 Mal geteilt.
Todesursache ist bisher unklar
Ermittler konnten bislang nicht klären, wie genau das Kind starb. Es gab keine offensichtlichen Anzeichen für eine Gewalteinwirkung. Bei einer Autopsie konnten weder Art noch Ursache ihres Todes ermittelt werden. Staatsanwalt Daniel Conley sagte am Dienstag, die Behörden warteten auf die Ergebnisse toxikologischer Tests, um festzustellen, ob die Kleine vergiftet worden sei oder Drogen eingenommen habe.
Conley sagte, die Welle der Unterstützung von Menschen, die das Bild in sozialen Medien geteilt hätten, sei erfreulich. Sie gebe ihm Zuversicht, dass die Identität des Kindes letztendlich ermittelt werde.
Bei einer Pressekonferenz am Dienstag wandte sich Conley direkt an die Eltern oder Betreuer des toten Mädchens. "Bitte melden Sie sich, entlasten Sie ihr Gewissen und helfen Sie uns, dieses junge Kind zu identifizieren", sagte der Staatsanwalt.
Personen aus den USA, Kanada und Puerto Rico haben die Veröffentlichung zu dem Mädchen im Internet geteilt. Viele haben Trauer oder Verärgerung über den Tod der Kleinen zum Ausdruck gebracht. "Wie kann jemand einfach ein Kind wegwerfen?", schrieb eine Frau aus dem US-Staat Arizona.
Possible suspects were being questioned in connection with the girl's death. Mögliche Verdächtige wurden im Zusammenhang mit dem Tod des Mädchens befragt.
There was no immediate word on the cause of her death. Es gab keine direkte Informtion über die Ursache ihres Todes.
Neue Details im Fall des kleinen toten Mädchens Bella Bond: Der leibliche Vater beschuldigt den Stiefvater, das Kind getötet zu haben. Er soll geglaubt haben, es sei vom Teufel besessen. Von Michael Remke
Bellas Mutter Rachelle Bond (l.) und deren Lebensgefährte Michael Patrick McCarthy stehen unter Verdacht, das Kind getötet zu haben
Der Fall hatte Amerika über Monate beschäftigt. Ein kleines Mädchen wurde im Juni dieses Jahres tot in einem Müllsack an einem Strand nahe Boston in Massachusetts gefunden. Niemand schien die Kleine zu kennen, niemand sie zu vermissen. Die Ermittler schätzten das Alter von "Baby Doe", wie sie die Unbekannte fortan nannten, auf vier Jahre und erstellten ein computergeneriertes Foto des Mädchens. Fast 60 Millionen Menschen sollen das Bild seitdem weltweit gesehen haben. Doch erst nach drei Monaten gelang den Behörden ein Durchbruch in dem mysteriösen Fall (Link: http://www.welt.de/146588838) .
"Baby Doe" wurde nach einem Tipp aus der Bevölkerung am vergangenen Freitag von den Ermittlern als Bella Bond identifiziert. Das Mädchen war noch keine drei Jahre alt und lebte in Mattapan, einem 36.000 Einwohner zählenden Vorort von Boston. Ihr Mutter, Rachelle Bond, und deren Freund, Michael McCarthy, wurden kurz darauf von der Polizei als Tatverdächtige verhaftet und noch am gleichen Tag angeklagt, McCarthy wegen Mordes, die Mutter wegen Beihilfe. Am Montag sollten sie zum ersten Mal vor dem Haftrichter erscheinen.
Doch der Fall ist damit noch lange nicht abgeschlossen. Die Ermittlungen der Polizei gehen weiter. Viele Fragen dieser Tragödie bleiben auch nach der Festnahme der 35 Jahre alten Mutter und ihres 40-jährigen Lebensgefährten weiterhin unbeantwortet. Wer legte Bella an dem Strand ab? Eine Spaziergängerin mit ihrem Hund hatte die Kleine am 25. Juni nahe des Bostoner Logan-Flughafens gefunden. Das tote Mädchen trug schwarz-weiß gepunktete Leggings und war in eine zebragestreifte Decke eingewickelt. Doch wie lange lag sie schon dort? Wann wurde sie getötet? Wer steckte sie in den Müllsack und warf sie einfach weg?
Hat der Stiefvater die Dreijährige erschlagen?
Am Wochenende wurde der biologische Vater von der Polizei verhört. Joseph "Joe" Amoroso lebte bis vor Kurzem in Florida und sagt, Michael McCarthy habe das Kind schon vor Wochen erschlagen. Seine Ex-Freundin habe ihm das am vergangenen Donnerstag kurz vor ihrer Festnahme gebeichtet. Rachelle Bond dagegen habe mit dem Mord nichts zu tun. "Sie hätte so etwas niemals tun können", sagte Amoroso später in einem Interview mit dem "Boston Herald" (Link: http://www.bostonherald.com/news_opinion..._blame_in_death) . Sie habe noch nie einem Menschen wehtun können. "Ich weiß das genau", sagt er. "Ich war mit dieser Frau einmal zusammen. Sie ist die Mutter meiner Tochter."
Amoroso sagte aber auch, dass er Bella noch nie gesehen habe. Das Paar hätte sich bei einer Demonstration in Boston kennengelernt und noch vor der Geburt des Babys getrennt. "Ich bin im August zurückgekommen, um meine Tochter endlich einmal kennenzulernen." In den Jahren zuvor will er mit ihr nur telefoniert haben. Als er Bella nach seiner Rückkehr sehen wollte, sei er von Rachelle immer wieder vertröstet worden.
In der vergangenen Woche habe er dann drauf bestanden, sie zu treffen. Daraufhin habe ihr Rachelle alles gebeichtet. "Sie war sehr aufgeregt, als sie mir erzählt hat, dass Bella tot ist. Ich glaube, dass sie die Wahrheit sagt." Ob er der anonyme Tippgeber bei der Polizei war, wollte er nicht sagen. Joe Amoroso lieferte der Polizei auch ein Motiv für den Mord. "McCarthy hat Rachelle immer wieder gesagt, dass Bella vom Teufel besessen ist." Deshalb habe er sie getötet. Der Lebenspartner von Bellas Mutter wird als schwer drogensüchtig beschrieben und seit seiner Festnahme in einer Klinik behandelt.
Doch warum hat die Mutter, die heroinsüchtig gewesen sein soll, nicht sofort die Polizei alarmiert? McCarthy hätte ihr Angst gemacht, behauptet Amoroso. Er habe ihr gesagt, sie solle nie vergessen, dass "das Kind vom Satan" sei. Und wie lange ist Bella dann schon tot? Und wo war sie die ganze Zeit? Dazu konnte Amoroso offenbar nichts sagen.
"Meine Schwester hat immer nur Ärger gehabt"
Die Behörden haben die Vorwürfe von Amoroso gegen McCarthy und auch das mögliche Motiv bisher nicht bestätigt. "Wir wissen nur, dass das Kind, dessen Name 'Schönheit' bedeutet, ermordet wurde", sagte Bezirksstaatsanwalt Daniel Conley. "Wer tötet ein solches Mädchen? Und das Zuhause, wo sich jedes Kind sicher fühlen sollte?" Was könne sie getan haben, dass eine solche Tat zur Folge habe? Bei den Polizeiverhören sollen sich Bond und McCarthy gegenseitig beschuldigt haben.
"Meine Schwester hat immer Ärger gehabt", sagt Tamara Bond of Garner, die Rachelle im vergangenen Januar das letzte Mal gesehen haben will. "Heute würde ich mir wünschen, dass sie sich früher bei mir gemeldet hätte." Die Bilder mit denen nicht nur im Internet nach Bella gesucht wurde, sondern auch auf großen Billboards an den Highways in Boston und Umgebung, will sie gesehen haben. "Meine Nichte habe ich darauf aber nicht erkannt", sagt Bond of Garner. "Mit den braunen Augen sah sie aus wie jedes andere süße Baby."
Das kurze Leben von Bella mit ihrer drogensüchtigen Mutter und deren Freund scheint nach den Ermittlungen der Behörden alles andere als normal gewesen zu sein. Rachelle Bond wurde in den vergangenen Jahren mehrmals wegen Heroinbesitzes und Prostitution von der Polizei festgenommen. In den Jahren zwischen 2001 und 2006 entzog ihr das Jugendamt das Sorgerecht für zwei ihrer drei Kinder. Eins lebt heute bei der Oma, das zweite bei einem anderen Mitglied der Familie.
Auch bei Bella sahen sich die Behörden gezwungen, zweimal einzugreifen. Im Jahr 2012 mussten sie Rachelle Bond für vier Monate das Sorgerecht für das neugeborene Baby entziehen. Ein Jahr später noch einmal für drei Monate. In beiden Fällen warfen sie der Mutter "Vernachlässigung ihres Kindes" vor. Trotz der schweren Vorwürfe durfte Bella in beiden Fällen wieder nach Hause zurückkehren.
"Sie hatte Angst, dass man ihr auch Bella wegnehmen würde", berichtet Nachbarin Yessiomara Torres dem TV-Sender CNN. (Link: http://www.cnn.com/2015/09/19/us/boston-...=rss_topstories) "Sie sagte immer, sie wolle die beste Mutter sein, die es nur gibt." Auf Facebook hatte Rachelle im vergangenen Jahr immer wieder Bilder von sich mit Bella veröffentlicht. Darunter schrieb sie Sätze wie "meine Liebe, meine Seele, mein Leben, mein Herz schlägt, weil du auf der Welt bist". Nachbarin Torres sagt aber auch, dass Rachelle Bond ihre Tochter oft angeschrien habe. "Wenn ich an die Tür geklopft habe und sie aufmachte, hat man immer im Hintergrund Bella weinen hören."