SOUTH CAROLINA Mordanklage im Fall Walter Scott Der Polizist, der in South Carolina einen fliehenden Schwarzen erschossen hat, muss sich vor Gericht wegen Mordes verantworten. Die Todesstrafe ist ausgeschlossen.
8. Juni 2015 19:02 Uhr
Im Fall der tödlichen Schüsse des Polizisten Michael S. auf den Schwarzen Walter Scott, hat ein Gericht in Charleston im Bundesstaat South Carolina Mordanklage erhoben. Dies berichtet die New York Times. Der Polizist war bereits am Tag der Schüsse aus dem Dienst des North Charleston Police Departments entlassen worden und kam wenig später in Untersuchungshaft. Die Anklage wegen Mordes war erwartet worden. Der zuständige Staatsanwalt kündigte an, Michael S. nicht auf Todesstrafe zu plädieren, da keine erschwerende Umstände vorlägen, schreibt die Zeitung.
Von dem Vorfall exisitiert das das Video eines Passanten: Es zeigt, wie der Polizist auf den fliehenden Scott schießt. Vorausgegangen war eine zunächst scheinbar routinemäßig verlaufende Verkehrskontrolle. Der Polizist hatte den 50-jährigen Walter Scott angehalten und ihm gesagt, dass sein Rücklicht nicht funktioniere.
Nachdem der Beamte nach Führer- und Fahrzeugschein gefragt habe, soll Scott gesagt haben, er habe keine Registrierung oder Versicherung für das Fahrzeug, weil er gerade erst dabei sei, den Wagen zu kaufen. Nach einem kurzen Austausch geht der Polizist zu seinem Streifenwagen zurück. Dann springt Scott aus dem Auto und rennt davon, der Polizist hinterher.
Der Streifenpolizist war bereits zuvor wegen exzessiver Gewalt gegen einen unbewaffneten Schwarzen aufgefallen. Im September 2013 hatte er unbegründet einen Mann mit einem Elektroshocker attackiert. Gegen den 33-jährigen Michel S. seien damals interne Ermittlungen eingeleitet worden, die aber wieder eingestellt wurden.
Der Fall Walter Scott war einer von mehreren im vergangenen Jahr, bei denen Polizisten unbewaffnete Afroamerikaner erschossen hatten. Sie lösten eine landesweite Debatte über Polizeigewalt und Rassismus aus. In Ferguson (Missouri), wo der Jugendliche Michael Brown erschossen wurde, kam es wiederholt zu Krawallen.
Wegen Mordes angeklagter Polizist auf Kaution frei Das Video ging um die Welt. In den USA folgten große Proteste gegen Polizeigewalt gegenüber Schwarzen. Der wegen Mordes angeklagte weiße Polizist kam auf Kaution frei. Jetzt wartet er zuhause auf seinen Prozess.
Der in den USA wegen Mordes an einem Schwarzen angeklagter weißer Polizist ist vorerst aus dem Gefängnis freigekommen. Wie die Zeitungen "The Post" und "Courier" am Montag berichteten, kam Michael Slager gegen eine Kaution in Höhe von 500.000 Dollar (knapp 462.000 Euro) frei. Er war seit seiner Festnahme im April vergangenen Jahres inhaftiert und muss sich wegen Mordes an dem 50-jährigen Walter Scott im Staat South Carolina vor Gericht verantworten. Der Prozessauftakt ist für Ende Oktober vorgesehen. Bis dahin steht Slager unter Hausarrest. Während seines Arrestes darf er keinen Kontakt zu der Familie seines Opfers aufnehmen.
Zwischen Freude und Hass: Emotionen im Gerichtssaaal Wie die Zeitungen berichteten, trafen die Angehörigen des Polizisten Slager sowie die Familie von Scott vor dem Gericht in Charleston erstmals aufeinander. Slagers Frau und Eltern hätten vor Freude über die Entscheidung des Richters zur Freilassung gegen Kaution Tränen vergossen, Scotts Familie sei enttäuscht gewesen.
Auf seiner Flucht wird Walter Scott erschossen Scott war Anfang April vergangenen Jahres von Slager erschossen worden. Auf später veröffentlichten Videoaufnahmen war zu sehen, wie Scott nach einem Handgemenge mit dem Beamten zu fliehen versucht. Der Polizist schoss ihm daraufhin mehrfach in den Rücken. Der Tod des Afroamerikaners hatte zu Protesten gegen Polizeigewalt in den USA geführt. Slager wurde aus dem Polizeidienst entlassen und festgenommen. Dem 35-Jährigen droht, wegen Mordes zu mindestens 30 Jahren oder lebenslänglicher Haft verurteilt zu werden.
7. Dezember 2017 | 19.41 Uhr Urteil im Fall "Walter Scott" Polizist wegen Mord an Schwarzem zu 20 Jahren Haft verurteilt
Charleston . Im US-Staat South Carolina ist ein weißer Expolizist wegen tödlicher Schüsse auf einen Schwarzen zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Bezirksrichter David Norton sprach den Angeklagten Michael Slager am Donnerstag wegen Mordes schuldig.
Ein Video von der Tat im April 2015 löste international Bestürzung aus. Das spätere Opfer Walter Scott geriet damals in eine Verkehrskontrolle. Ein Passant hielt mit der Handykamera fest, wie Scott flüchtete und der Polizist acht Schüsse in seinen Rücken abgab. Seine Anwälte erklärten, ihr Mandant habe sich verteidigt, der Autofahrer habe nach dem Elektroschocker des Beamten gegriffen. Die Hautfarbe habe keine Rolle gespielt, der Angeklagte habe sich gegenüber Minderheiten nie feindlich gesinnt gezeigt.
Vor einem Jahr konnte sich ein Geschworenengericht nicht einigen, der Prozess platzte. Scotts Familie erklärte bereits vor der Urteilsverkündung, sie habe dem Angeklagten vergeben.
Der Richter musste entscheiden, ob die Tat als Mord oder Totschlag eingestuft werden sollte. Er entschied auf Mord. Das Video der Geschehnisse setzt ein, nachdem Scott und der Polizist miteinander rangen. Scott läuft weg, der Beamte gibt acht Schüsse auf ihn ab. Scott wird fünf Mal in den Rücken getroffen. Danach legte der Beamte seinen Elektroschocker neben Scott. Er gab an, er habe die Waffe sicherstellen wollen. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, er habe so seine Geschichte von einer Selbstverteidigung untermauern wollen.
Urteil im Fall "Walter Scott": Polizist wegen Mord an Schwarzem zu 20 Jahren Haft verurteilt Urteil im Fall "Walter Scott": Polizist wegen Mord an Schwarzem zu 20 Jahren Haft verurteilt
Charleston Im US-Staat South Carolina ist ein weißer Expolizist wegen tödlicher Schüsse auf einen Schwarzen zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Bezirksrichter David Norton sprach den Angeklagten Michael Slager am Donnerstag wegen Mordes schuldig.
Ein Video von der Tat im April 2015 löste international Bestürzung aus. Das spätere Opfer Walter Scott geriet damals in eine Verkehrskontrolle. Ein Passant hielt mit der Handykamera fest, wie Scott flüchtete und der Polizist acht Schüsse in seinen Rücken abgab. Seine Anwälte erklärten, ihr Mandant habe sich verteidigt, der Autofahrer habe nach dem Elektroschocker des Beamten gegriffen. Die Hautfarbe habe keine Rolle gespielt, der Angeklagte habe sich gegenüber Minderheiten nie feindlich gesinnt gezeigt.
Vor einem Jahr konnte sich ein Geschworenengericht nicht einigen, der Prozess platzte. Scotts Familie erklärte bereits vor der Urteilsverkündung, sie habe dem Angeklagten vergeben.