In der Nacht zum 19. April 1980 wurde Heinz Poesze in der Mozartstraße bestialisch ermordet. Seine Ehefrau hatte den 54-jährigen Kaufmann und Kunstmaler in seinem Atelier im Keller des Einfamilienhauses am Samstagmorgen tot aufgefunden. Zwischen 22 Uhr und 7 Uhr morgens war der Hobby-Künstler mit mehreren Messerstichen umgebracht worden.
Mordfall Am Abend zuvor soll das Paar noch gemeinsam Fernsehen geschaut haben.Die Kölner Mordkommission ging damals davon aus, den Mörder im weiteren Bekanntenkreis des Getöteten finden zu können. Anzeichen eines Einbruchs hatte es nicht gegeben. Der in der Elektrobranche tätige Handelsvertreter, der das Haus mit Frau und zwei Kindern (8 und 12 Jahre) bewohnte, war ein Freund der Aktmalerei. Häufig, so vermeldete der WGA damals, habe der Autodidakt Modelle zum Zeichnen und Porträtieren empfangen.
Ein Motiv für das schreckliche Ereignis fanden die Ermittler allerdings nicht - ebenso wenig den Täter. 30 Jahre später ist der Fall aber wieder aktuell. Die Suche geht weiter. Denn Tötungsdelikte verjähren nicht. Und die heutigen technischen Möglichkeiten erlauben Ermittlungsansätze, die früher undenkbar waren. Nach drei Jahrzehnten keimt auch im Fall Heinz Poesze wieder Hoffnung auf, den Schuldigen zu finden. 2007 kramte die Kripo Köln die Aktenordner erstmals wieder aus dem Archiv, um das komplette Material Stück für Stück zu durchleuchten. Ohne konkrete Resultate, wie Cathrine Maus von der Pressestelle der Kölner Polizei resümiert.
Die Ermittler blieben am Ball. Vorgestern ging ein Sachbearbeiter des Kriminalkommissariates (KK) 11 durch die Mozartstraße, um Handzettel zu verteilen.
Auf diesen stellt das KK 11 eine knappe Frage: Gab es im Tathaus im Keller einen Swimming-Pool? Warum dieser Aspekt von Relevanz sein kann, darüber schweigt die Pressestelle.
Cathrine Maus erklärt aber: "Es handelt sich um einen Ansatz, der aufgrund eines Hinweises weiter verfolgt wird." Eine heiße Spur sei dies nicht, betont Maus: "Wir reden hier noch über Routine."
Wer bei der Beantwortung der Frage behilflich sein kann, melde sich beim KK 11 in Köln unter 02 11 / 2 29 81 15.