Amokläufer von Ansbach aus Psychiatrie geflüchtet Als ein junger Mann im September 2009 ein Gymnasium in Ansbach mit Axt und Messern stürmt, werden mehrere Schüler und Lehrkräfte verletzt. Jetzt bestätigt die Staatsanwaltschaft: Der Amokläufer von damals ist aus der Psychiatrie geflohen.
Von
Lasse Berger Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am 18.08.2025 um 15:30 Uhr.
Die Polizei Mittelfranken fahndet derzeit nach einem 34-Jährigen, der von einem Tagesausgang einer psychiatrischen Einrichtung in Erlangen nicht wieder zurückgekehrt ist.
"Ein deutschlandweiter Vollstreckungshaftbefehl ist ausgeschrieben, ein europaweiter ist beantragt", bestätigte Jonas Heinzlmeier von der Staatsanwaltschaft Ansbach auf BR24-Nachfrage.
Laut dem Oberstaatsanwalt handelt es sich bei dem gesuchten Mann um den Amokläufer, der 2009 an einem Gymnasium in Ansbach mehrere Menschen verletzt hatte.
Polizei leitet "keine offensiven Fahndungsmaßnahmen" ein Wie ein Polizeisprecher auf BR-Nachfrage mitteilte, gehe von dem flüchtigen Mann laut Fachärzten derzeit keine Gefahr aus.
Es werden deshalb "keine offensiven Fahndungsmaßnahmen", zum Beispiel mit Hubschraubern, durchgeführt. Die Beamten überprüfen stattdessen Adressen, die mit dem Flüchtigen in Verbindung stehen.
Amokläufer von Ansbach nicht in Psychiatrie Erlangen zurückgekehrt Der Mann ist nach seinem Tagesausgang am vergangenen Samstagabend nicht mehr in die Einrichtung zurückgekehrt.
Daraufhin verständigte die Klinik die Polizei. In einer Pressemitteilung bestätigen die Bezirkskliniken Mittelfranken, dass "ein Patient von einem genehmigten Tagesausgang nicht zur vereinbarten Uhrzeit in die Klinik für forensische Psychiatrie Erlangen zurückgekehrt ist".
Diese Tagesausgänge seien Teil der Therapie und fanden im konkreten Fall bereits seit Beginn des Jahres regelmäßig statt, stets ohne Vorkommnisse und Beanstandungen.
18-Jähriger stürmt 2009 Gymnasium in Ansbach Der Amoklauf ereignete sich am 17. September 2009 am Gymnasium Carolinum in Ansbach. Der damals 18-jährige Täter hatte mit Axt, Messern und Brandsätzen die Schule gestürmt und dabei Mitschüler und Lehrer attackiert. Mehrere Schüler wurden verletzt. Der Täter wurde durch mehrere Polizeikugeln gestoppt.
Im April 2010 wurde der Täter zu neun Jahren Jugendstrafe verurteilt. Die Jugendstrafkammer des Landgerichtes Ansbach ordnete zudem die unbefristete Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik an.
Amokläufer flieht aus Psychiatrie: Spur führt nach München Nach seiner Flucht aus der forensischen Psychiatrie in Erlangen ist der Amokläufer aus Ansbach noch immer flüchtig. Laut Staatsanwaltschaft führt eine Spur nach München. Die Polizei fahndet bundesweit sowie mit einem europäischen Haftbefehl nach ihm.
Von
Isabel Pogner
BR24 Redaktion Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am 21.08.2025 um 17:30 Uhr.
Im Fall des 34 Jahre alten Amokläufers, der am Samstag aus einer Psychiatrie in Erlangen nach seinem Ausgang nicht mehr in die Klinik zurückgekehrt ist, führt nun eine Spur nach München. Das bestätigt Jonas Heinzlmeier, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Ansbach. Nach dem Verschwinden des Mannes hatte die Erlanger Kriminalpolizei die persönlichen Daten des Mannes ausgewertet.
Nach Ausgang nicht in Psychiatrie Erlangen zurückgekehrt Der Mann ist nach seinem Tagesausgang am vergangenen Samstagabend nicht mehr in die Einrichtung zurückgekehrt. Daraufhin verständigte die Klinik die Polizei. Diese Tagesausgänge seien Teil der Therapie und fanden im konkreten Fall bereits seit Beginn des Jahres regelmäßig statt, stets ohne Vorkommnisse und Beanstandungen, so die Klinik.
Demnach durfte der Mann bereits seit Beginn des Jahres regelmäßig die forensische Psychiatrie zu Tagesausgängen verlassen. Nach Einschätzung der behandelnden Klinik soll von dem 34-Jährigen keine Gefahr für die Öffentlichkeit ausgehen.
Amoklauf mit Messer und Beil vor 16 Jahren Laut der Staatsanwaltschaft Ansbach handelt es sich bei dem 34-Jährigen um den verurteilten Täter des Amoklaufs an einer Schule in Ansbach im Jahr 2009. Der damals 18-Jährige war mit einem Beil, Messern und Molotow-Cocktails bewaffnet in die Schule gekommen und hatte neun Mitschüler und einen Lehrer verletzt.
2010 war er wegen versuchten Mordes in 47 Fällen zu neun Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Eine Jugendkammer hatte zudem die unbefristete Unterbringung in einer Psychiatrie angeordnet.
Konsequenzen für Ansbacher Amokläufer möglich Sobald der 34-Jährige gefasst wird, muss er laut Staatsanwaltschaft damit rechnen, dass alle Lockerungsmaßnahmen zurückgenommen werden. Im folgenden therapeutischen Aufarbeitungsprozess werde eine neue Risikobewertung vorgenommen. Für diese kommt es demnach auf die Umstände der Rückkehr, den Gesundheitszustand des Mannes und etwaige Straftaten während seiner Flucht an.
Der Missbrauch des gewährten Klinikausgangs als solcher sei nicht strafbar, teilte ein Sprecher mit.