Ein Fischer glaubte, ein Auto im Mississippi entdeckt zu haben. Möglicherweise halt er gerade dabei, geholfen, einen ungelösten Fall aus dem Jahr 1967 aufzuklären.
Von
Gordon Ebanks
vor 4 Stunden 16.08.2025


Zwei Fischer aus Minnesota machten diese Woche unter dem Mississippi eine unerwartete Entdeckung, als sie mithilfe von Sonartechnologie zu etwas gelangten, das den Behörden zufolge einen Durchbruch in einem Jahrzehnte alten ungelösten Fall darstellen könnte.

Brody Loch, einer der Fischer, sagte dem CNN-Partner WCCO, er habe am vergangenen Wochenende mit seinem Sonargerät ein Auto im Fluss entdeckt. Drei Tage später, am Mittwoch, orteten Taucher das Fahrzeug und fanden darin menschliche Überreste, sagte Steve Soyka, Sheriff von Stearns County, gegenüber CNN.

„Es war 100 % Glück. Wenn mein Kumpel den Zander nicht gefangen hätte, wären wir weiter (den Fluss) hinuntergetrieben und hätten ihn nie gefunden“, sagte Loch gegenüber WCCO.

Soyka sagte, er habe befürchtet, dass das Auto, ein Buick aus den 1960er-Jahren, auseinanderbrechen könnte, wenn es an die Oberfläche gebracht würde, da das Fahrzeug schon so lange unter Wasser lag. Doch als die Ermittler den Buick aus dem Fluss zogen, „kam er überraschenderweise ziemlich unversehrt wieder hoch“, sagte er.


Nachdem die Ermittler mit einem örtlichen Abschleppunternehmen zusammengearbeitet hatten, um das Auto aus dem Wasser zu ziehen, konnten sie die Fahrzeugidentifikationsnummer des Autos mit Roy Benn abgleichen, der im September 1967 verschwunden war, heißt es in einer Pressemitteilung des Sheriffbüros.

Der aus Sauk Rapids im Bundesstaat Minnesota stammende Mann wurde zuletzt in einem metallicblauen Buick Electra (Baujahr 1963) gesehen, wie aus einer Vermisstenanzeige des Minnesota Bureau of Criminal Apprehension hervorgeht.

„Aufgrund der menschlichen Überreste, der im Auto gefundenen Gegenstände und der Überprüfung der Fahrgestellnummer des Fahrzeugs gehen die (örtlichen) Sheriffbüros davon aus, dass es sich um Herrn Benn handelt“, hieß es in der Pressemitteilung des Sheriffbüros von Stearns County.

Laut Angaben des FBI hatte Benn „eine große Summe Geld bei sich, als er das letzte Mal gesehen wurde“.


Die Suche nach Benn dauerte noch Monate nach seinem Verschwinden und über fünf Jahrzehnte nach seinem letzten Auftreten an.

Von CNN überprüfte Archive der St. Cloud Daily Times werfen Licht auf den Mann, der vor fast 60 Jahren spurlos verschwand, nachdem er zuletzt am selben Tag beim Essen im King's Supper Club nördlich von Sartell, Minnesota, gesehen worden war.

Benn, zum Zeitpunkt seines Verschwindens 59 Jahre alt, war Geschäftsmann und Eigentümer des St. Cloud Appliance Repair Service, dessen Frau im Jahr zuvor gestorben war, berichtete die St. Cloud Daily Times.


Sein Bruder, Walter Benn, arbeitete nach Roys Verschwinden mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, während die Ermittler Hinweisen nachgingen, die den Fall nie aufklärten.

Troy Heck, Sheriff von Benton County, dessen Abteilung seit dem Verschwinden von Roy Benn mit der Untersuchung seines Vermisstenfalls beauftragt ist, sagte gegenüber CNN, dass die Ermittler seines Büros im Laufe der Jahre Hinweise erhalten hätten – doch keine davon habe sich als „erfolgreich“ erwiesen.

Laut den Archiven der St. Cloud Daily Times bereitete Walter Benn die persönlichen Besitztümer seines Bruders für eine Auktion im Jahr 1968 vor.

Den Archiven der St. Cloud Daily Times zufolge wurde Roy Benn 1975, acht Jahre nach seinem Verschwinden, für tot erklärt.



Das Büro des Sheriffs von Benton County leitet die Ermittlungen in diesem Fall und die im Buick gefundenen Überreste wurden zur Untersuchung an ein Gerichtsmedizinerbüro geschickt.


Heck warnte, dass „einige der typischen Techniken, die unsere Partner, die Gerichtsmedizin, zur Identifizierung verwenden würden, nicht wirklich effektiv sein werden“, da die Leiche schon so lange unter Wasser war.

„Wir glauben, dass es starke Hinweise darauf gibt, dass es sich hierbei um Roy Benns Fahrzeug handelt und dass es sich wahrscheinlich um seine Überreste handelt“, sagte Heck.

Heck fügte hinzu, dass die überlebenden nächsten Angehörigen von Roy Benn über den Fund informiert worden seien. Die Behörde hatte sich zuvor an sie gewandt, um DNA-Daten der Familie zu erhalten.

„Wir sind einfach dankbar, dass wir wahrscheinlich endlich die Chance bekommen haben, die wir brauchten, um mit dieser Familie abzuschließen“, sagte Heck.

https://edition.cnn.com/2025/08/16/us/ro...esota-cold-case

https://edition.cnn.com/2025/08/16/us/ro...esota-cold-case