Tochter und Schwiegersohn getötet Armee sucht mutmaßlichen Doppelmörder mit Drohnen und Kampfhubschraubern in Polen
Peter Althaus Montag, 30.06.2025, 12:00 Kommentare Bei Facebook teilen Bei Twitter teilen E-Mail verschicken Print Feedback
Der Fall schockiert Polen: Nach dem Mord an Tochter und Schwiegersohn ist der mutmaßliche Täter auf der Flucht. Nach ihm fahnden ein Großaufgebot der Polizei und jetzt auch die Armee.
Die polnische Öffentlichkeit steht schon den dritten Tag im Bann einer spektakulären Großfahndung der Polizei nach einem mutmaßlichen Doppelmörder. Seit Sonntag ist auch die Armee mit Drohnen am Einsatz in der Umgebung der südlich von Krakau gelegenen Stadt Limanowa beteiligt, wie Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz am Abend auf der Plattform X bekannt gab.
Hundertschaften von Polizisten sind im Einsatz, auch mit Hubschrauber-Unterstützung. Die Bevölkerung wurde gewarnt, der gesuchte Mann sei bewaffnet und gefährlich.
Doppelmord und Mordversuch Gegen den 57 Jahre alten Verdächtigen Tadeusz D. ermittelten Polizei und Justiz Medienberichten zufolge schon länger wegen einer anderen Straftat.
Er sollte demnächst eine Untersuchungshaft antreten, hatte zuvor aber Einsicht in seine Strafakten erbeten. Die Polizei vermutet, die Akten könnten ihn zu einer Kurzschlusshandlung veranlasst haben.
Nach bisher bekannten Informationen soll der Mann am Freitag seine Tochter und seinen Schwiegersohn in Limanowas Nachbardorf Stara Wies erschossen haben.
Auch seine Schwiegermutter soll er versucht haben zu töten, sie schwebte am Sonntagabend noch in Lebensgefahr. Der Fall schockiert ganz Polen - auch weil das Paar eine einjährige Tochter hatte, die nun Vollwaise ist.
Anwohner sollen in Häusern Nachbarn sprachen mit der polnischen Boulvardzeitung "Fakt" über das Opfer Justyna W. "Sie war Friseurin und kam oft, um uns die Haare zu schneiden. Sie hatte ihr ganzes Leben noch vor sich. Es ist schwer zu glauben, dass sie von uns gegangen ist", so einer der Anwohner.
Die Behörden baten die Anwohner des kleinen Örtchens, möglichst im Haus zu bleiben. Der Fall erinnert an den brutalen Dreifach-Mord im Westerwald. Auch hier ist der mutmaßliche Täter weiterhin auf der Flucht.
Der mutmaßliche Täter flüchtete indes in einen nahegelegenen Wald. Am Samstagabend wurde er nochmals gesehen. Nach Zeugenaussagen soll er auf Polizisten geschossen haben, die ihn verfolgten. Laut Berichten soll er Erfahrung darin haben, sich allein im Wald durchzuschlagen. Möglich ist auch, dass er bereits in die nahegelegene Slowakei geflüchtet ist.
Doppelmord in Polen – landesweite Großfahndung im Gange Lesezeit: 2 Minuten Juni 30, 2025 Keine Kommentare Chronik Teilen:
Im polnischen Dorf Stara Wieś in der Woiwodschaft Kleinpolen hat der 57-jährige Tadeusz Duda am Freitag seine Tochter und seinen Schwiegersohn erschossen. Im Haus befand sich auch das einjährige Kind des Paares, das unverletzt blieb. Die Schwiegermutter wurde schwer verletzt und befindet sich nach einer lebensrettenden Operation im Krankenhaus.
Stara Wieś / Kleinpolen. Die polnische Polizei sucht nach Tadeusz Duda (57), der am Freitag seine Tochter und seinen Schwiegersohn erschossen sowie seine Schwiegermutter lebensgefährlich verletzt hat. Das einjährige Enkelkind blieb beim Massaker unverletzt. Der Täter ist weiterhin flüchtig, hunderte Einsatzkräfte durchkämmen Wälder und Gebäude, unterstützt von Drohnen, Straßensperren und Spezialeinheiten.
Täter nutzte selbstgebaute Schusswaffe Bei einer Pressekonferenz bestätigte die Sprecherin der Polizei in der Woiwodschaft Kleinpolen, Katarzyna Cisło, dass die Tatwaffe eine selbstgebaute Schusswaffe war. Sie betonte außerdem, dass der Mann vermutlich noch lebt und sich möglicherweise dem Wohngebiet nähert, um an Wasser oder Nahrung zu gelangen.
Rechtliche Auseinandersetzungen als mögliches Tatmotiv Einen Tag vor dem Doppelmord hatte Duda Einsicht in die Akten eines Strafverfahrens genommen, das gegen ihn lief. Wie die Sprecherin des Polizeipräsidiums in Warschau / Warszawa, Inspektorin Katarzyna Nowak, mitteilte, hatte er das Recht, die gegen ihn gesammelten Beweise einzusehen. Ob dieser Umstand ein Motiv für die Tat war, müsse nun die laufende Ermittlung klären.
Bereits vor längerer Zeit war gegen Duda ein gerichtlicher Beschluss erlassen worden, der ihn zum Verlassen des gemeinsamen Hauses verpflichtete. Ihm wurde zudem häusliche Gewalt gegenüber nahestehenden Personen vorgeworfen.
Flucht in den Wald – Mörder ist bewaffnet Nach der Tat ließ Duda seinen blauen Audi A4 Kombi (Kennzeichen: KLI 22662) zurück und floh zu Fuß in ein nahegelegenes Waldgebiet. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann weiterhin bewaffnet und gefährlich ist. In der Nacht soll Duda erneut aufgetaucht sein, Schüsse auf amte abgegeben und sich dann in das dichte Waldgebiet zurückgezogen haben. Gerüchte über weitere Schüsse oder Verletzte wurden von der Polizei dementiert.
Keine Entwarnung – Suche geht weiter Auch am Montag wird die Suche fortgesetzt. Neben der Polizei sind inzwischen auch die Grenzschutzbehörde und seit Sonntag das Militär im Einsatz. Auf Antrag des Woiwoden von Kleinpolen wurde eine Drohne vom Typ Bayraktar zur Unterstützung bereitgestellt. Weitere Drohnen vom Typ FlyEye stehen für den Einsatz bereit, wie Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz erklärte.
Am Sonntagvormittag gab es einen Fehlalarm – Beamte hatten Schüsse in der Nähe des Suchgebiets gehört. Nach einer Überprüfung stellte sich heraus, dass ein Grundstücksbesitzer Feuerwerkskörper zur Abschreckung von Wildtieren gezündet hatte.
Laut Polizei steht die Sicherheit der Bevölkerung sowie der eingesetzten Kräfte im Mittelpunkt der Operation.