Gerichtsprozesse Dresden 01.06.2025 07:14 4.588 Eiskalter Mord? Witwe von prominentem Anwalt in Dresden vor Gericht Von Steffi Suhr
Klipphausen - Das Mordkomplott von Klipphausen! Ramona B. (52) soll ihren Ehemann, den bekannten Anwalt Peter B. (†76), beim Joggen überfahren haben, um an sein Erbe zu kommen. Hausmeister Claus T. (76) besorgte laut Staatsanwalt den silbernen Benz, mit dem die Tat begangen wurde. Am Montag beginnt der Prozess gegen die Killer-Witwe und ihr Gehilfen am Landgericht Dresden.
Am Anfang sah alles nach einem furchtbaren Unfall mit Fahrerflucht aus. Peter B. wurde am 27. September 2024 morgens auf seiner üblichen Joggingstrecke am Kobitzscher Weg in Klipphausen entdeckt. Der Notarzt konnte für den schwer verletzten Anwalt nichts mehr tun. Er starb noch am Unfallort.
Doch die Anklage ist überzeugt: Es war heimtückischer Mord. Demnach hatte Ramona ihren Gatten im silbernen Benz erst angefahren und dann das am Boden liegende Opfer überrollt.
Zwar mimte sie kurz danach vor Freunden die trauernde Witwe, wurde aber nur einen Tag später vom SEK aus ihrem Haus geholt und sitzt seither in U-Haft.
Als Motiv sieht die Justiz Habgier. Denn Ramona, die seit zwei Jahren mit Peter verheiratet war, wollte an sein Erbe.
Befreundeter Hausmeister wegen Beihilfe zum Mord angeklagt
Auch ihr mutmaßlicher Komplize Claus T. wurde ermittelt. Ein befreundeter Hausmeister, der oft kleinere Arbeiten für das Paar erledigte. Er wurde im Oktober wegen Beihilfe zum Mord im Ostseebad Koserow verhaftet.
Der Staatsanwalt ist überzeugt, dass er auf Geheiß von Ramona den Benz kaufte und später hätte behalten sollen. Laut Anklage versuchte er sogar, ihre Tat zu verschleiern.
Er soll - noch vor dem Mord - einen Werkstatttermin vereinbart haben, um die Unfallschäden zu beseitigen! Doch ausgerechnet abgebrochene Wagen-Teile am Tatort lieferten der Kripo die wohl wichtigsten Hinweise …
Beide schweigen bisher zu den Vorwürfen. Das Schwurgericht hat deshalb vorerst 13 Prozesstage geplant, will zahlreiche Polizisten, Verwandte und Freunde der Angeklagten als Zeugen hören. Außerdem sollen Kriminaltechniker, Unfall-Gutachter und Gerichtsmediziner aussagen. Auch zwei Psychiater sind beim Prozess dabei.
02.06.2025 11:07 18.646 Mutmaßliche Killer-Witwe unschuldig? Erklärung der Verteidigung wirft anderes Licht auf Mord an Anwalt Von Steffi Suhr
Dresden/Klipphausen - Auftakt im Mord um den angesehenen Anwalt Peter B. (†76). Am Landgericht Dresden wird seit Montag gegen dessen Gattin Ramona B. (52) und den Hausmeister Claus T. (76) verhandelt. Laut Anklage überfuhr sie ihren Ehemann, um an sein Erbe zu kommen. Claus T. soll das Tatauto organisiert haben. Beide schweigen. Doch in einer Erklärung schob der Verteidiger von Ramona die alleinige Schuld auf Claus und nannte als Motiv einen Wasserschaden!
Am Montag standen im Prozess um den Mord des angesehenen Anwalts Am 27. September 2024 wurde Peter B. morgens auf seiner üblichen Joggingstrecke am Kobitzscher Weg in Klipphausen überfahren und starb. Die Anklage ist überzeugt: Es war heimtückischer Mord.
Ramona hatte ihren Gatten im silbernen Benz (GLK) angefahren, dann das Opfer überrollt. Sie handelte aus Habgier, weil sie erben wollte. Das Tatauto soll Claus, dessen Frau lange Jahre Haushälterin bei dem Ehepaar war und der selbst dort oft kleinere Reparaturen machte, organisiert haben. Auf Anweisung von Ramona. Deshalb wird ihr Mord und ihm Beihilfe vorgeworfen.
Andrej Klein (53), einer der Anwälte von Ramona, verlas dagegen eine Erklärung, die ein anderes Licht auf den Fall werfen soll: So sei schon das Motiv falsch. Ramona sei es finanziell in der Ehe sehr gut gegangen, stattdessen habe ihr im Testament "nur" der Pflichtteil zugestanden.
Claus dagegen hätte durchaus das Motiv gehabt, "sich eines unliebsamen Gläubigers zu entledigen". Demnach hatte er im Haus des Anwalts mal einen Wasserschaden derart mangelhaft repariert, dass Peter drohte, ihn zu verklagen. Zudem war seiner Frau die Anstellung bei dem Ehepaar gekündigt worden. Claus musste Minijobs übernehmen, um die magere Rente aufzubessern.
"Von einem schönes Haus am Elbhang zogen er und seine Frau in die Platte", argumentierte Anwalt Klein, der so dessen mögliches Motiv umschrieb.
Rechtsanwalt fordert, Ramona für "erbunwürdig zu erklären"
Überdies sind die DNA-Spuren von Ramona im Tatfahrzeug "einfach" zu erklären. Die Jägerin suchte seit längerem ein großes Fahrzeug für ihr Revier in Großenhain. Claus wusste das und habe ihr das Auto gezeigt, wobei sie auch am Beifahrersitz Platz nahm.
Grundsätzlich bemängelte der Anwalt die Aussagen von Claus gegenüber der Polizei. Sie seien nicht nur "falsch", sondern auch nicht verwertbar, weil die Polizei ihn "suggestiv" befragte. Obendrein seien diverse Formalien bei der Befragung nicht eingehalten worden.
Rechtsanwalt Endrik Wilhelm (64), der im Prozess die Schwester (72) des Ermordeten vertritt, forderte dagegen vom Gericht, Ramona für "erbunwürdig zu erklären". Außerdem sieht er neben den Mordmerkmalen Habgier und Heimtücke auch das der Grausamkeit. "Das war ein besonders kaltblütiger Mord, von massiver Gefühllosigkeit geprägt", so der Jurist.
Wilhem forderte die Justiz auf, Claus T. nicht wegen "Beihilfe" sondern als Mittäter zu verurteilen, was ein mögliches Strafmaß erhöhen würde. "Ohne ihn, hätte die Frau ihre Tat nicht ausführen können. Sein Tatbeitrag war mehr als Beihilfe."
Während Ramona den Ausführungen der Juristen schweigend folgte, waren Claus die Emotionen deutlich anzusehen. Er schüttelte permanent den Kopf. Der Prozess wird fortgesetzt.
06.06.2025 11:08 Hausmeister wehrt sich gegen mutmaßliche Killer-Witwe: "Ramona! Warum tust du mir das an?!" Von Steffi Suhr
Dresden - "Ramona! Warum tust du mir das an?!" Immer wieder stellte Claus T. (76) am Freitagvormittag diese Frage im Landgericht Dresden. Der Hausmeister wehrte sich unter Tränen und vehement gegen Vorwürfe der Witwe Ramona B. (52).
Laut Anklage hatte sie ihren Gatten Peter B. (76) überfahren - in einem Auto, das Claus ihr organisiert haben soll.
Ramona schob beim Prozessauftakt alle Schuld auf den Hausmeister, behauptete, er sei das Auto gefahren und habe den Mord begangen.
Der verwahrte sich gegen derlei Behauptungen und schilderte dem Gericht nun seine Version.
"Meine Anwälte haben gesagt, Ramona hat mich manipuliert", so Claus, der offenbar immer noch damit hadert, sich so in seiner Bekannten getäuscht zu haben. "Ich habe ihr geglaubt. Für mich klang das alles logisch."
Demnach hatte Ramona ihn gebeten, ein Auto für eine illegale Treibjagd zu organisieren. Angeblich habe eine Freundin von ihr eine Schweinemastanlage und hätte Angst, dass die umgehende Schweinepest auf ihre Tiere überspringt.
Claus T.: "Wenn Dummheit strafbar ist, dann bin ich zu bestrafen"
Ramona wollte eine Treibjagd - ohne Waffen - durchführen. Illegal und mit Auto. "Daher war auch klar, dass der Wagen beschädigt werden würde und deshalb habe ich das Auto zur Reparatur angemeldet."
Den silbernen GLK ohne Kennzeichen fuhr er auf einem Abschleppwagen zum Treffpunkt, wo Ramona auf dem Rad erschien, den Benz übernahm und nach einer Stunde zurückbrachte.
"Sie fuhr in einem Zug auf den Abschlepper, warf mir einen Umschlag mit 5000 Euro in den Wagen und fuhr davon", so der wegen Beihilfe angeklagte Claus, der den demolieren Wagen in die Werkstatt brachte.
"Ich wusste nie von ihrem teuflischen Plan", so Claus unter Tränen. "Sie hat mich benutzt und ausgenutzt." Dass er bei der Polizei für sie anfangs log, lag daran, dass "ich sie wegen der illegalen Jagd schützen" wollte. "Wenn Dummheit strafbar ist, dann bin ich zu bestrafen. Aber Ramona, was du mir da angetan hast, dass kann ich einfach nicht begreifen."
07.06.2025 08:42 827 Erste Zeugen im Killer-Witwen-Prozess gehört Von Steffi Suhr
Dresden - Im Prozess um den gewaltsamen Tod des Anwalts Peter B. (76) wurden am Freitag im Landgericht Dresden die ersten Zeugen gehört.
So schilderten Polizisten, dass seinerzeit am Tatort plötzlich Ramona B. (52) auftauchte. Die Witwe ist nun wegen Mordes angeklagt. Sie soll ihren Gatten überfahren haben, um ans Erbe zu kommen.
An jenem Morgen im September 2024 wurden die Polizei zum Kobitzscher Weg in Klipphausen gerufen. Eine Walkerin hatte den Leichnam des Anwalts im Straßengraben entdeckt.
"Auf der Straße lag ein Sportschuh", erinnerte sich ein Beamter. Plötzlich fuhr ein Benz vor, Ramona stieg aus und rannte auf die Polizei zu. "Sie sagte, sie suche ihren Mann. Er wäre nicht vom Joggen heimgekommen", so der Polizist.
Dann habe sie den Schuh ihres Gatten erkannt und schließlich den Leichnam entdeckt. Mit den Worten "Das ist mein Peter" sei sie zusammengebrochen. Doch die Kollegin des Polizisten sagte: "Von dem Punkt aus konnte sie gar nicht erkennen, wer da lag."
Taxifahrerin sah das Opfer kurz vorm Tod: "Er grüßte, joggte die Straße hinab."
Eine Taxifahrerin, die im Wald spazieren war, begegnete kurz vor dem tödlichen Unfall noch dem Opfer. "Er grüßte, joggte die Straße hinab", so die Zeugin, der kurz darauf ein silberner Wagen auffiel.
"Jemand warf die Tür zu und fuhr sofort rasant los und die Straße hinab", so die Frau, die selbst ausweichen musste, um nicht erfasst zu werden. Zwar erkannte sie keinen Fahrer, aber, dass das Auto keine Kennzeichen hatte.
Der Wagen verschwand um die Kurve, dann gab es einen dumpfen Knall. "Ich dachte, der wird doch nicht den Jogger erwischt haben. Aber das habe ich als absurd abgetan", so die Frau, die später von dem Mord erfuhr.
Ramona, die ihren Gatten überfahren haben soll, schiebt alle Schuld auf den mitangeklagten Hausmeister Claus T. (76). Der weist den Mord von sich. Er habe ihr nur den Wagen ohne Kennzeichen besorgt, damit sie eine "illegale Treibjagd" veranstalten kann, wie sie es ihm angeblich erklärt hatte.
Anwalt will Ex-Ehemann von Ramona befragen: "Immerhin hat der Mann die Ehe überlebt."
Anwalt Endrik Wilhelm vertritt beim Prozess die Schwester des Ermordeten. Er forderte auch den Ex-Ehemann von Ramona zu hören. Um zu beweisen, wie "kaltblütig und berechnend" die Angeklagte sei.
Demnach habe sie nach der Trennung ihren Ehemann "so schnell wie möglich aus dem Haus haben" wollen. Deshalb habe sich Ramona selbst verletzt und behauptet, ihr Ex habe sie gegen eine Glastür geschlagen.
Die Ermittlungen ergaben aber das Gegenteil. "Immerhin hat der Mann die Ehe überlebt", so Wilhelm.
10.06.2025 07:21 4.574 Prozess um mutmaßliche Killer-Witwe: Spaziergängerin sah den Todes-Mercedes Von Steffi Suhr
Dresden - Im Prozess um den gewaltsamen Tod des Anwalts Peter B. (76) wurden im Landgericht Dresden die ersten Zeugen gehört. So schilderten Polizisten, dass seinerzeit am Tatort plötzlich Ramona B. (52) auftauchte. Die Witwe ist nun wegen Mordes angeklagt. Sie soll ihren Gatten überfahren haben, um ans Erbe zu kommen.
An jenem Morgen im September 2024 wurde die Polizei zum Kobitzscher Weg in Klipphausen gerufen. Eine Walkerin hatte den Leichnam des Anwalts im Straßengraben entdeckt.
"Auf der Straße lag ein Sportschuh", erinnerte sich ein Beamter. Plötzlich fuhr ein Benz vor, Ramona stieg aus und rannte auf die Polizei zu.
"Sie sagte, sie suche ihren Mann. Er wäre nicht vom Joggen heimgekommen", so der Polizist. Dann habe sie den Schuh ihres Gatten erkannt und schließlich den Leichnam entdeckt. Mit den Worten "Das ist mein Peter!" sei sie zusammengebrochen. Die Kollegin des Polizisten sagte allerdings: "Von dem Punkt aus konnte sie gar nicht erkennen, wer da lag."
Eine Taxifahrerin, die im Wald spazieren war, begegnete kurz vor dem tödlichen Unfall noch dem Opfer. "Er grüßte, joggte die Straße hinab", so die Zeugin, der kurz darauf ein silberner Wagen auffiel.
"Jemand warf die Tür zu und fuhr sofort rasant los und die Straße hinab", so die Frau, die selbst ausweichen musste, um nicht erfasst zu werden. Zwar erkannte sie keinen Fahrer, aber dass das Auto keine Kennzeichen hatte. Der Wagen verschwand um die Kurve, dann gab es einen dumpfen Knall.
"Ich dachte, der wird doch nicht den Jogger erwischt haben. Aber das habe ich als absurd abgetan", so die Frau, die später von dem Mord erfuhr.
Ramona, die ihren Gatten überfahren haben soll, schiebt alle Schuld auf den Mitangeklagten, Hausmeister Claus T. (76).
Der weist den Mord von sich. Er habe ihr nur den Wagen ohne Kennzeichen besorgt, damit sie eine "illegale Treibjagd" veranstalten kann, wie sie es ihm angeblich erklärt hatte.
Anwalt Endrik Wilhelm vertritt beim Prozess die Schwester des Ermordeten. Er forderte, auch den Ex-Ehemann von Ramona zu hören. Um zu beweisen, wie "kaltblütig und berechnend" die Angeklagte sei. Demnach habe sie nach der Trennung ihren Ehemann "so schnell wie möglich aus dem Haus haben" wollen. Deshalb habe sich Ramona selbst verletzt und behauptet, ihr Ex habe sie gegen eine Glastür geschlagen. Die Ermittlungen ergaben aber das Gegenteil.
"Immerhin hat der Mann die Ehe überlebt", so Wilhelm. Der Prozess wird fortgesetzt.