Babyquäler Osterwalder mit Sterbehilfe aus dem Leben geschieden
Der Sexualstraftäter René Osterwalder (70) ist mit assistiertem Suizid aus dem Leben geschieden. Eine Sterbehilfeorganisation war involviert. Er starb bereits vor drei Wochen.
von Tanja Opiasa Céline Trachsel
Darum gehts René Osterwalder, bekannt als «Babyquäler», ist verstorben.
Er nahm sich das Leben mit Hilfe einer Sterbehilfsorganisation.
Osterwalder wurde 1998 zu 17 Jahren Haft verurteilt.
Er hatte Kleinkinder missbraucht und seine Taten gefilmt.
Der in den 90-Jahren als «Babyquäler» bekannt gewordene Sexualstraftäter René Osterwalder ist tot. Das sagt ein ehemaliger Häftling gegenüber 20 Minuten. Die Direktion der Justiz und des Innern bestätigt am Montag den Tod des Inhaftierten gegenüber 20 Minuten. Er sei am 16. April 2025 «mithilfe einer Sterbehilfeorganisation aus dem Leben geschieden». Die Sterbebegleitung habe ausserhalb der Räumlichkeiten der JVA Pöschwies stattgefunden, sagt Oliver Baumann, der stellvertrende Leiter der Direktion der Justiz und des Innern.
Recht auf selbstbestimmten Tod in Haft Laut der Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) und der Auffassung des Bundesgerichtes gilt das Selbstbestimmungsrecht, die Art und den Zeitpunkt ihres Todes frei zu wählen, auch im Falle eines Freiheitsentzugs.
Das heisst, dass auch Häftlingen und Verwahrten der Zugang zu einer Sterbehilfeorganisation zu gewähren ist. Diese prüft, ob alle Voraussetzungen für einen assistierten Suizid erfüllt sind. Für die korrekte Durchführung ist die Sterbehilfeorganisation verantwortlich.
Babys missbraucht, gefoltert und gefilmt Der dreifache Vater hatte Kleinkinder aufs Schwerste missbraucht und seine Taten gefilmt. Er wurde zu 17 Jahren Gefängnis verurteilt und in der JVA Pöschwies verwahrt. Er hatte zwei Mädchen im Baby- und Kleinkindalter (ein- und zweijährig) mit Strom, Nadeln und Schlägen gefoltert und beinahe erstickt. Während Stunden verübte er gewalttätige und sexuelle Übergriffe. Einen zwölfjährigen Bub hatte er zudem vergewaltigt.
Seine damalige Freundin war teilweise in der Tatwohnung zugegen und hatte von den Übergriffen Kenntnis. Sie wurde zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Was aus ihr wurde, ist unklar.
Er wollte aus Verwahrung entlassen werden René Osterwalder hatte mehrmals versucht, gegen seine Verwahrung vorzugehen. Zuletzt gelangte er 2021 mit dem Anliegen ans Verwaltungsgericht Zürich. Zuvor hatte er bereits zwei Mal versucht, aus der Verwahrung entlassen zu werden. Das Bundesgericht hatte im Dezember 2017 entschieden, dass er weiterhin verwahrt wird.
Einmal sorgte der Babyquäler für Aufsehen, weil er in den Hungerstreik trat. René Osterwalder protestierte dagegen, dass ein Strafgefangener, der im Schwulenmilieu einen Mann getötet hatte, und mit dem Osterwalder in Regensdorf eine Beziehung begonnen hatte, in ein anderes Gefängnis verlegt wurde.