Nach Mord in Maria Alm: 32-Jähriger in den Niederlanden verhaftet Aktuelle Meldung | Datum: 08.05.2025 13:15 Uhr CEST | Aktualisiert vor: 8 Stunden Nach der Ermordung einer 34-Jährigen Deutschen am vergangenen Samstag in Maria Alm und umfangreichen Fahndungsmaßnahmen nach einem 32-jährigen Ungarn als Beschuldigten gibt es nun einen Erfolg: Der Mann wurde am Donnerstagvormittag in den Niederlanden festgenommen.
Wie es in einer Pressemitteilung heißt, wurde am Dienstag das österreichische Bundeskriminalamt (BK) mit der Übernahme der Zielfahndung nach dem flüchtigen Beschuldigten betraut. In enger nationaler Zusammenarbeit mit dem zuständigen Landeskriminalamt Salzburg und in Abstimmung mit internationalen Partnerdienststellen wurden die Fahndungsmaßnahmen umgehend intensiviert und koordiniert.
Im Zuge der Ermittlungen konnte rekonstruiert werden, dass sich der Beschuldigte sofort nach der Tat zunächst mit einem Mietwagen nach Deutschland absetzte und anschließend mit dem Zug weiter nach Utrecht in den Niederlande reiste. Dort übernahm die niederländische Zielfahndung die weiteren Maßnahmen.
Am heutigen Donnerstagvormittag erfolgte die Festnahme des Tatverdächtigen durch FAST Niederlande und Sondereinsatzkräfte der niederländischen Polizei beim Verlassen eines Supermarkts in Utrecht – in enger operativer Abstimmung mit den österreichischen Behörden. Die weiteren Ermittlungen hinsichtlich des Gewaltverbrechens werden durch das Landeskriminalamt Salzburg geführt.
Die Erstmeldung: Ein brutaler Mord erschüttert die Grenzregion. Am Samstag gegen 00.40 Uhr, hat in Maria Alm ein 32-jähriger Ungar seine ehemalige Lebensgefährtin, eine 34-jährige Deutsche, mit einer Schusswaffe tödlich verletzt. Das Motiv und der genaue Tathergang sind Gegenstand laufender Ermittlungen des Landeskriminalamtes Salzburg, heißt es aus der Pressestelle. Der Täter flüchtete im Anschluss in unbekannte Richtung. Eine europaweite Fahndung ist im Gange.
Zum Sachverhalt selbst gibt es bis dato keine weiteren zur externen Kommunikation relevanten Erkenntnisse, teilt die Pressestelle der Landespolizei Salzburg mit. Die Fahndungsmaßnahmen laufen europaweit intensiv, insbesondere durch uniformierte und zivile Einsatzkräfte im Salzburger Pinzgau und den angrenzenden Regionen, so auch im Berchtesgadener Land. fb
Chef noch immer schockiert "Sie war offen und lustig"– Trauer um Mordopfer Jenny Nach dem Mord an Gastro-Mitarbeiterin Jenny ist die Trauer groß. Ihr Chef kann die Tat noch immer nicht fassen. Österreich Heute Von Österreich Heute 06.05.2025, 17:35 Teilen WhatsApp Facebook Der Schock sitzt tief, die Trauer ist unendlich groß: In der Nacht auf Sonntag wurde Jenny (34) offenbar von ihrem Ex-Freund Krisztian Papp (32) in Maria Alm (Sbg.) erschossen (es gilt die Unschuldsvermutung). Die gebürtige Deutsche aus Kronach (Bayern) hinterlässt eine große Lücke – "Heute" berichtete.
Auto von Tatverdächtigem gesichtet – Großeinsatz läuft Die 34-Jährige, die ihren Job über alles liebte, arbeitete zuletzt in einem Restaurant in Unken. "Heute" erreichte ihren Chef, der den großen Verlust noch immer nicht fassen kann: "Wir sind noch immer in der Aufarbeitung. Jenny fehlt uns – als Mensch und Mitarbeiterin."
Frau in Maria Alm auf offener Straße erschossen „Sie war so ein aufgeschlossener und lustiger Mensch“ Chef von Jennifer Medienberichten zufolge soll Jenny seit November 2024 in dem Lokal gearbeitet haben: "Sie war so ein aufgeschlossener und lustiger Mensch", berichtet ihr Vorgesetzter. Die Deutsche lebte bereits seit mehreren Jahren in Unken, arbeitete in einem Hotel, in dem sie den Ungarn Krisztian Papp kennen und lieben lernte.
Mordopfer (34) erstattete schon vor Monaten Anzeige 2024 zog der 32-Jährige in die Zwei-Zimmer-Wohnung von Jenny, dort lebte das Paar monatelang gemeinsam. Doch immer wieder kam es zu lauten Streitigkeiten und mehreren Trennungen. Papp, ein fanatischer Fan der Fußballmannschaft in seinem Heimatort Veszprém, gilt als unberechenbar und aggressiv.
Mordopfer wurde bedroht Nach der Trennung im Sommer 2024 fand Jenny im vergangenen Dezember den Adventskranz in ihrer Wohnung beschädigt vor, sie verdächtigte sofort ihren Ex und ließ daraufhin das Türschloss austauschen. Der Ungar bestritt, in ihrer Wohnung gewesen zu sein, drohte ihr sogar per WhatsApp: "Ich werde dir dein Leben zum Albtraum machen." Die 34-Jährige zeigte ihn an, doch die Staatsanwaltschaft Salzburg stellte das Ermittlungsverfahren ein. Denn laut Staatsanwalt Florian Weinkamer erfüllte der zitierte Wortlaut nicht die Anforderungen einer gefährlichen Drohung im Sinne der österreichischen Strafgesetze.
Freundin sah Tat im Seitenspiegel Vergangenen Freitag sollte es schließlich um 0.40 Uhr eine letzte Aussprache auf einem Supermarkt-Parkplatz in Maria Alm geben. Neben dem Austausch von persönlichen Dingen wollte Jenny auch die Hausschlüssel von ihrem Ex zurück. Weil sie sich offenbar nicht sicher fühlte, wurde sie von einer Freundin begleitet. Diese blieb im Auto und beobachtete die Szene vom Seitenspiegel aus.
Erst blieb die Lage ruhig, doch als Jenny die Schlüssel zurückforderte, zog der 32-Jährige eine Waffe und schoss ihr mitten ins Gesicht. Anschließend flüchtete Krisztian Papp mit dem Auto, die Polizei fahndet derzeit noch nach ihm. Medienberichten zufolge dürfte die Freundin, die die Tat beobachtet hat, Polizeischutz erhalten haben.