Messerattacke: 43-Jähriger kommt dauerhaft in psychiatrische Klinik
Stand: 18.08.2025 16:33 Uhr
Ein 43-Jähriger muss wegen des Messerangriffs auf eine junge Frau in Hodenhagen dauerhaft in eine psychiatrische Klinik. Das entschied das Landgericht in einem Sicherungsverfahren am Montag.

Weil der Mann sich bisher weigere, Medikamente einzunehmen, gehe von ihm unter anderem auch deshalb weiterhin eine Gefahr aus, hieß es zuvor in den Plädoyers von Verteidiger und Staatsanwalt. Der Mann soll im Februar eine junge Frau am Bahnhof in Hodenhagen mit einem Messer attackiert haben. Der Angriff ist laut Staatsanwaltschaft mit Tötungsabsicht erfolgt. Die damals 19-Jährige sei mit zwölf Messerstichen potentiell lebensbedrohlich verletzt worden, sagte der Staatsanwalt am Montag.

Bei rechtskräftigem Urteil: Zwangsbehandlung mit Medikamenten möglich
Die Verteidigung betonte am Montag, dass sich durch die therapeutische Hilfe und die Medikamente in der Klinik der Zustand des 43-Jährigen verbessern könnte. Sobald das Urteil rechtskräftig ist, kann der Mann auch gegen seinen Willen wegen einer Fremdgefährdung medikamentös behandelt werden, teilte ein Gerichtssprecher dem NDR Niedersachsen mit. Die Unterbringung in der Klinik wird demnach jährlich von Ärzten und Sachverständigen überprüft.

43-Jähriger gilt als schuldunfähig
Wegen einer paranoiden Schizophrenie gilt der Mann als schuldunfähig. Nach dem versuchten Totschlag und der lebensgefährlichen Körperverletzung gehe von ihm eine dauerhafte eine Gefahr für die Allgemeinheit aus, wie ein psychiatrischer Sachverständiger vor Gericht bestätigte. Der Beschuldigte soll im Februar in einem wahnhaften Zustand auf sein Opfer eingestochen haben. Der Angriff sei völlig unvermittelt geschehen, hatte die junge Frau Anfang August vor Gericht erklärt. Der Mann habe gelächelt, als er mit dem Messer immer wieder zugestochen habe, sagte die damals 19-Jährige.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersac...nhagen-106.html