Er wurde selbst auf Toilette nicht aus den Augen gelassen:
Magdeburger Amokfahrer in Hungerstreik, weil ihn Frauen bewachten
Andreas Bachner
02.05.2025 - 16:47 Uhr Dresden/Magdeburg – Er ermordete sechs Menschen und verletzte weitere knapp 300 Passanten zum Teil lebensgefährlich, als er im vergangenen Dezember mit seinem BMW X3 über den Magdeburger Weihnachtsmarkt raste!
Der Magdeburger Todesfahrer Taleb ab-Abdulmohsen (50) saß seither in der JVA Dresden in U-Haft und wartet dort auf seinen Prozess. Doch nun gab es in der sächsischen Vollzugsanstalt einen Eklat.
13.06.2025 15:09 Ermittlungen zum Magdeburg-Attentat laufen: Taleb A. bleibt hinter Gittern Von Dörthe Hein
Magdeburg - Fast auf den Tag genau ein halbes Jahr ist es her, dass Taleb A. (50) sein Attentat verübte. Der Todesfahrer vom Magdeburger Weihnachtsmarkt bleibt weiter hinter Gittern.
Das Oberlandesgericht Naumburg habe bereits am Donnerstag entschieden, dass die Untersuchungshaft weitere drei Monate fortbestehen soll, sagte ein Gerichtssprecher.
Eine sogenannte Haftprüfung muss nach sechs Monaten vorgenommen werden. In diesem Fall wurde festgestellt, dass die Fortdauer der Haft gerechtfertigt ist.
Der 50-Jährige aus Saudi-Arabien war am 20. Dezember 2024 mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast.
Sechs Menschen starben, über 300 weitere wurden verletzt. Die Ermittlungen dauern an. Eine Anklage wird im Verlauf des Sommers erwartet.
In der kommenden Woche beginnen die Arbeiten für ein Interims-Gerichtsgebäude in Magdeburg, in dem bis zu 700 Menschen Platz finden können.
Es wird einer der größten Prozesse der deutschen Nachkriegsgeschichte.
03.07.2025 08:57 1.374 Beweise übersehen? Datenträger von Magdeburg-Attentäter beim Entrümpeln entdeckt Von Robert Lilge
Bernburg/Magdeburg - Der Magdeburger Weihnachtsmarkt-Attentäter Taleb A. (50) sitzt nach wie vor in U-Haft. Jetzt wurde seine Wohnung in Bernburg (Salzlandkreis) aufgelöst, dabei wurden neue Entdeckungen gemacht.
Offenbar sind den Mitarbeitern der Entrümpelungsfirma wichtige und nicht beachtete Datenträger sowie Papiere in die Hände gefallen, berichtete Volksstimme.
Klaus Tewes von der Generalstaatsanwaltschaft bestätigte der Zeitung gegenüber den Vorfall. Der Inhalt der Datenträger soll schnellstmöglich auf Beweiserheblichkeit geprüft werden, hieß es.
Der Vorfall soll sich bereits im Juni ereignet haben. Nachdem die Versiegelung der Wohnungstür aufgehoben wurde, beauftragte der Vermieter eine Firma zur Räumung der Wohnung des Attentäters.
Beim Entdecken der Datenträger und Unterlagen hätten die Mitarbeiter nicht lange gezögert und direkt die Polizei informiert.
Wie es in dem Medienbericht heißt, soll es sich bei den Gegenständen um einen Laptop, einen iPod, eine Speicherkarte und einen USB-Stick handeln.
Die Daten darauf könnten erst vom Landeskriminalamt (LKA) analysiert werden, wenn eine gerichtliche Beschlagnahme seitens der Generalstaatsanwaltschaft beantragt wurde.
Fund könnte Verfahren verzögern
Direkt nach dem Attentat im Dezember wurde die Wohnung von Taleb A. durchsucht. Ob die jetzt entdeckten Gegenstände dabei übersehen, vergessen oder später durch Dritte abgelegt wurden, soll eine Prüfung klären.
Offen sei ebenfalls noch, ob die Datenträger überhaupt dem Attentäter gehören, wird Oberstaatsanwalt Tewes zitiert.
Sollten die Inhalte auf den Geräten von Bedeutung sein, müssen diese in der sogenannten Abschlussverfügung berücksichtigt werden. Ob es deshalb in dem laufenden Verfahren zu einer Verzögerung kommt, ist noch offen.
A. war bis zu seinem Attentat als Arzt im Maßregelvollzug Bernburg tätig. Ihm wird sechsfacher Mord sowie 329-facher Mordversuch in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen.
Für das Verfahren gegen den 50-Jährigen wird extra ein Gebäude auf der Wiese neben den Ministerien am Jerichower Platz in Magdeburg errichtet. Ab September könnte es zur Verfügung stehen.
07.07.2025 09:12 7.659 Daten von Attentäter-Auto ausgelesen: Deshalb reagierte keines der Assistenzsysteme Von Robert Lilge
Magdeburg - Warum haben die Assistenzsysteme im Auto des Weihnachtsmarkt-Attentäters von Magdeburg nicht reagiert und wie schnell war er damit unterwegs, als er in die Menschenmenge gefahren ist?
Ein Gutachten über die im Auto gespeicherten Telemetriedaten sollen jetzt der Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg vorliegen, berichtet die Volksstimme.
Dies habe auch der zuständige Oberstaatsanwalt Klaus Tewes bestätigt, welcher die konkreten Inhalte jedoch nicht kommentieren wollte.
Dem Medienbericht zufolge seien dennoch Einzelheiten durchgesickert. Darunter Angaben über die Spitzengeschwindigkeit während der Tat und Gründe, weshalb die Assistenzsysteme im Auto nicht reagiert haben.
So habe eine Auswertung ergeben, dass Taleb A. mit seinem BMW X3 kurzfristig eine maximale Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde erreicht hatte.
Während der zwei bis drei Minuten des Anschlags soll das Tempo jedoch weit daruntergelegen haben.
Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt: Warum reagierten Auto-Systeme nicht?
Der Gutachter habe auch eine Antwort darauf geben können, weshalb die im Auto verbauten Assistenzsysteme nicht reagiert haben.
Moderne Wagen wie der von Taleb A. (50) gefahrene SUV haben unter anderem eine Notbremsautomatik, die einschreitet, wenn Objekte vor dem Wagen auftauchen und eine Kollision droht.
Eine technische sowie softwareseitige Manipulation können ausgeschlossen werden, heißt es. Denn mit dem Durchtreten des Gaspedals und durch Lenkbewegungen könne man die Systeme "übersteuern" und überwinden.
Zusätzlich sollen die im BMW verbauten Computerchips überfordert gewesen sein. Schuld daran seien die Zusammenstöße im Sekundentakt gewesen. Der Hersteller gehe üblicherweise nicht von einer solchen Vielzahl an Aufprallobjekten aus.
Vor wenigen Monaten hatte ein Vertreter von BMW dies gegenüber dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Landtages ebenfalls so begründet. Das Auto des Attentäters habe sich vor der Tat in einem verkehrstüchtigen Zustand befunden.
Bei dem Anschlag am 20. Dezember des vergangenen Jahres wurden sechs Menschen getötet sowie weitere 329 verletzt.
Vor Prozess gegen Magdeburg-Attentäter: Opfer sind über Gericht verärgert Von Alana Specht
Magdeburg/Naumburg - Der Prozess gegen den Attentäter vom Magdeburger Weihnachtsmarkt wird mit Spannung erwartet. Doch das Amtsgericht Naumburg traf nun eine Entscheidung, die die Opfer des Anschlags verärgerte.
Noch vor dem Prozess gegen den 50-jährigen Taleb A. entschied das Gericht, dass zwei Anwälte gemeinsam über 60 Nebenkläger vertreten sollen, erfuhr MDR Sachsen-Anhalt.
Doch das missfällt vielen Opfern - so sehr, dass beim Amtsgericht schon über 20 Beschwerden eingegangen seien.
Das liegt unter anderem daran, dass sich viele Betroffene bereits vor Monaten selbstständig Anwälte gesucht und Vertrauensverhältnisse zu ihnen aufgebaut hätten.
Darunter auch Rechtsanwalt Holger Stahlknecht (60, CDU). Er betont gegenüber MDR, dass der anstehende Prozess auch zur Verarbeitung der Situation betragen würde.
"Das sind Menschen, die schwerst verletzt worden [...] sind", so der ehemalige Innenminister von Sachsen-Anhalt, "Denen werden in einem so wichtigen Prozess jetzt plötzlich von oben ein Anwalt und eine Anwältin übergeholfen, die sie überhaupt nicht kennen."
Anschlag-Opfer verärgert über Pool-Lösung: 20 Beschwerden gegen Amtsgericht
Als Hintergrund vermutet Stahlknecht sogenannte Prozessökonomie, um das Verfahren günstiger und schneller abwickeln zu können.
Das Amtsgericht Naumburg spricht von einer "Ermessensentscheidung". Sie begründen die "Pool-Lösung" auch damit, dass die Nebenkläger ähnliche Interessen im Prozess vorweisen würden. Vertrauensverhältnisse würden der Entscheidung nicht im Weg stehen.
Bei den Anwälten handelt es sich demnach um zwei Magdeburger, die bereits viel Erfahrung im Opferschutzrecht haben.
Zudem steht es den Nebenklägern weiterhin frei, sich von selbst gewähltem Rechtsbeistand unterstützen zu lassen - das müsste dann allerdings aus eigener Tasche passieren, hieß es.
Die Angehörigen der sechs Todesopfer sind von der Entscheidung ausgenommen und bekamen ihre selbst gewählten Anwälte bewilligt.
16.07.2025 15:19 503 Für Attentäter-Verhandlung: Bau des Prozess-Gebäudes geht voran Von Simon Kremer
Magdeburg - Der Bau des neuen Gerichtsgebäudes, in dem der Prozess gegen den Attentäter vom Magdeburger Weihnachtsmarkt stattfinden soll, geht voran.
Der Aufbau für das Objekt in Leichtbauweise liege im Zeitplan, sagte ein Sprecher des Justizministeriums.
Inzwischen stehen bereits große Teile der Gitterkonstruktion. Dieses steht auf einer landeseigenen Freifläche vor dem Verkehrsministerium in der Turmschanzenstraße.
Im September soll das Interims-Gebäude voraussichtlich fertig sein.
Am 20. Dezember des vergangenen Jahres war Taleb A. (50) mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Sechs Menschen starben, mehr als 300 wurden verletzt.