Totes Baby in der Uckermark: Polizei verteilt Flugblätter GARTZ/FRANKFURT (ODER) –
Zehn Monate nach dem Fund eines toten Babys in der Uckermark sucht die Polizei erneut nach der Mutter. Beamte gingen in der Region von Haus zu Haus und verteilten Flugblätter, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag sagte.
Es unter anderem um eine schwarze Mülltüte, in der das kleine Mädchen gesteckt hatte. Das tote Kind war im Mai 2014 bei Mäharbeiten auf einer Wiese in Gartz im Ortsteil Friedrichsthal entdeckt worden. Von der Mutter fehlt jede Spur. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Säugling auf unnatürliche Weise ums Leben kam und die Mutter aus der Region stammen könnte. (dpa/bb)
Totes Baby in der Uckermark - Polizei ermittelt wegen Totschlags In der Uckermark wurde ein totes Baby beim Mähen auf einer Wiese gefunden. Die Obduktion ergab, dass das Mädchen getötet wurde und dort schon seit mehreren Tagen in einer Tüte gelegen hatte.
Nach dem Fund einer Babyleiche in der Uckermark ermittelt die Staatsanwaltschaft Neuruppin wegen des Verdachts des Totschlags. Das tote Mädchen war am Montag bei Mäharbeiten auf einer Wiese im Gartzer Ortsteil Friedrichsthal in einer Tüte entdeckt worden.
Demnach lag das tote Kind in einer Plastiktüte, es wurde noch am Abend zur Obduktion freigegeben.
Staatsanwältin Lolita Lodenkämper gab am Dienstagmorgen das Ergebnis der Untersuchung bekannt. "Die Obduktion hat ergeben, dass es sich bei der Leiche um ein Mädchen handelt. Es war ein nach der Geburt vollständig entwickelter und lebensfähiger Säugling."
Das Kind sei eines nichtnatürlichen Todes gestorben. Zum Todeszeitpunkt sagte Lodenkämper: "Der Tod liegt mehrere Tage zurück." Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt nun wegen des Verdachts des Totschlags. Weitere Angaben machte Lodenkämper nicht. Einzig grenzte die Sprecherin ein, dass das Baby nicht ertrank.
Das Neugeborene habe bereits mehrere Tage tot auf der öffentlich zugänglichen Wiese gelegen. Die weiteren Umstände des Falls sind noch gänzlich ungeklärt: Woher das Mädchen stammt, wie es starb und wer dafür verantwortlich sein könnte. Dazu wurden zunächst keine Angaben gemacht. Es werde gegen Unbekannt ermittelt – eine Mordkommission sei einbezogen, fügte die Sprecherin hinzu.
Erst Ende April war eine junge Mutter vom Landgericht Frankfurt (Oder) wegen Totschlags in minderschwerem Fall zu knapp vier Jahren Haft verurteilt worden. Laut Urteil hatte die Frau in Golzow (Märkisch-Oderland) ein Kind allein zur Welt gebracht und mit einem Messer erstochen.
Friedrichsthal (MOZ) In der Uckermark suchen Polizei und Bevölkerung weiterhin nach der Mutter eines toten Babys, das am 19. Mai 2014 an einem Weg bei Friedrichsthal in einer Plastiktüte entdeckt wurde.
Die Kripo hatte sich an die Öffentlichkeit gewandt, um bei den Ermittlungen zu helfen. Nach jüngsten Medienveröffentlichungen gingen bei der Kripo insgesamt 16 Hinweise aus der Bevölkerung ein.
Sie beziehen sich ausschließlich auf die einzige wichtige Spur in diesem Fall - auf eine schwarze Plastiktüte, die nicht wie gewöhnlich Henkel hat, sondern an vier Laschen zugebunden werden muss. Das Produkt stammt aus Asien, wird aber auch in Europa vertrieben.
Sämtliche Tipps von Anrufern verweisen auf Einkaufsgelegenheiten im polnischen Grenzbereich. Offenbar werden hier auch solche Tüten verwendet. Einzelne Hinweise kamen auch aus Hamburg und Cottbus - Ausdruck des großen öffentlichen Interesses an der Aufklärung des traurigen Falls.
"Wir sind jetzt dabei, alle Hinweise zu prüfen und das Verkaufsgeschäft ausfindig zu machen", sagt Kriminalhauptkommissar Jens Höwer von der Kripo aus Eberswalde. "Wir wollen feststellen, wo solche Tüten vorhanden sind und ausgegeben wurden, um auf diesem Wege Hinweise zu einer damals schwangeren Frau zu bekommen." Höwer rechnet mit einem Ergebnis in den nächsten Tagen.
Parallel dazu laufen alle anderen Ermittlungen weiter. Die Erwartungen der Polizei auf Hinweise zur Mutter des getöteten Babys blieben dagegen bislang unerfüllt. Obwohl nahezu jeder Besucher in dem kleinen abgelegenen Ort auffallen dürfte, hat offenbar niemand die Frau beobachtet, als sie das Baby am Ortsende von Friedrichsthal ablegte. Dieses lag nur 1,50 Meter neben einem Fernradweg auf einem Rasenstück.
Jetzt hoffen die Beamten auf die Mithilfe von Anwohnern entlang der Oder zwischen Schwedt und Gartz. Eine Fallanalyse geht davon aus, dass die Frau möglicherweise einen direkten Bezug zu dem Dorf hat, hier vielleicht Verwandte besaß oder sich aus anderen Gründen in diesem Gebiet auskannte.
Alle Haushalte in diesem Suchgebiet haben ein Hinweisblatt mit speziellen Fragen erhalten. Damit soll die Bevölkerung sensibilisiert werden. "Wir gehen davon aus, dass es Personen gibt, die zwar Merkwürdigkeiten, Besonderheiten und ungewöhnliche Dinge in Bezug auf die mögliche Kindsmutter wahrgenommen haben, diese jedoch nicht mit Anzeichen einer Schwangerschaft beziehungsweise einer Geburt in Verbindung gebracht haben", so Höwer. Vielleicht bestehe die Befürchtung, eine vermeintlich Unschuldige anzuschwärzen.
Bisher hat die Polizei bei 140 Frauen der Umgebung eine freiwillige Speichelprobe genommen. Durch die DNA könnte die Kindsmutter zweifelsfrei festgestellt werden.