Staatsanwaltschaft Köln und Polizei Köln geben bekannt:
Über 14 Jahre nach Tatbegehung haben Ermittler in einem Kölner "Cold Case" am 20. Juni in den Niederlanden einen vom Amtsgericht Köln erlassenen internationalen Haftbefehl wegen Totschlags gegen einen 45 Jahre alten Tatverdächtigen vollstreckt.
Ihm wird zur Last gelegt, im Januar 2010 an dem gewaltsamen Tod des damals 43 Jahre alten Ricardo Corvo aus Köln beteiligt gewesen zu sein. Der aus Albanien stammende Mann war Beamten bei einer Kontrolle am Flughafen in Rotterdam aufgefallen. Mittlerweile wurde er auf Antrag der Staatsanwaltschaft nach Deutschland ausgeliefert und in die Justizvollzugsanstalt Köln überstellt.
Passanten hatten den Leichnam des gebürtigen Italieners - in einer Plastikmülltüte verpackt - am Nachmittag des 15. Januar 2010 neben einer Leitplanke der A 59 in Leverkusen-Rheindorf gefunden. Laut Obduktionsergebnis hatten mehrere Schläge gegen den Kopf zum Tod geführt.
Durch damals veröffentlichte Fotos auffälliger Körper-Tätowierungen war es dem Ermittler-Team schnell gelungen, den Toten zu identifizieren. Die Ermittlungen hatten aber nicht zur Klärung des Falls geführt. Auch die möglichen Hintergründe der Tat sowie der eigentliche Tatort sind bis heute unbekannt.
Mutmaßliches Verbrechen wieder aufgerollt Nachdem der Fall trotz umfangreicher Ermittlungen im Umfeld des in Köln-Kalk wohnhaften Opfers sowie der Spuren-Auswertung vom Leichenfundort nicht geklärt werden konnte, rollte die im Jahr 2022 eingerichtete "Cold Cases"-Ermittlungsgruppe unter Leitung von Markus Weber das Verbrechen noch einmal auf.
Die Ermittler regten eine erneute molekulargenetische Untersuchung tatrelevanter Beweismittel beim Landeskriminalamt an - mithilfe inzwischen neuer kriminaltechnischer Untersuchungsmöglichkeiten.
Die an der Leiche gesicherte DNA und die akribische Ermittlungsarbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft führten schließlich auf die Spur des 45-jährigen Albaners sowie eines weiteren mutmaßlich an der Tat beteiligten Mannes (54), der in vorliegender Sache ebenfalls mit internationalem Haftbefehl gesucht wurde, aber bereits verstorben ist.
Der Leiter der Ermittlungsgruppe Markus Weber stellt klar: "Für Angehörige "verjähren" Mord und Totschlag nicht. Unser Ziel und unsere Motivation ist es, Verbrechen aufzuklären und Täter zu überführen, damit der Strafverfolgung Genüge getan wird - vor allem aber, um den Hinterbliebenen endlich Gewissheit zu geben."
Die Ermittlungen zu möglicherweise weiteren Tatbeteiligten sowie zu den Hintergründen des Tötungsdelikts dauern aktuell noch an. (al/kw)
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Toller Erfolg für die Beamten ! Bleibt nur zu hoffen, daß Cold Case Ermittlungsgruppen nicht der rücksichtslosen Sparwut gewisser Politikergruppierungen aus mehreren Parteien zum Opfer fallen werden.
Ermittlungen im Leverkusener Cold Case stocken Veröffentlicht: Donnerstag, 12.12.2024 06:23
Es war ein großer Erfolg für die Ermittler der Kölner Polizei. Über 14 Jahre nach einem Leichenfund in Rheindorf hatten sie im Sommer einen Tatverdächtigen festgenommen.
Leiche in Müllsack entsorgt Kölner „Cold Case“ Ricardo Corvo (†43): Wende nach Festnahme
Im Sommer kam es im Kölner „Cold Case“ Ricardo Corvo (†43) zu einer Festnahme. Jetzt die Wende.
16.01.2025, 14:03
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Teilen von Iris Klingelhöfer (iri)
Die Leiche, gestopft in eine Mülltüte und an der A59 entsorgt: Der grausame Fall des erschlagenen Ricardo Corvo (†43) aus Köln beschäftigt seit 2010 Polizei und Staatsanwaltschaft.
Im August 2024 schien endlich der Durchbruch in dem bis dato ungeklärten Tötungsdelikt gelungen, als ein Tatverdächtiger (45) festgenommen wurde und in U-Haft kam. Doch die Freude über den Erfolg kam zu früh.
„Der Beschuldigte ist im November wieder auf freien Fuß gesetzt worden“, erklärte Ulrich Bremer, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, am Donnerstag (16. Januar 2025) auf Nachfrage von EXPRESS.de.
Der anfangs bestehende Tatverdacht, basierend auf einer sichergestellten DNA-Spur des Beschuldigten, habe sich nicht weiter erhärten lassen.
Bremer sagte weiter: „Es gibt allerdings noch andere Spuren, die derzeit ausgewertet werden. Die Ermittlungen dauern also insgesamt weiter an.“
Ricardo Corvos Leiche, die von den Füßen bis zur Hüfte in einem blauen Plastikmüllsack steckte, hatten Fußgänger Mitte Januar 2010 neben einer Leitplanke der A59 in Leverkusen-Rheindorf entdeckt. Laut Obduktion war der 43-Jährige durch mehrere Schläge gegen den Kopf gestorben.
Seine Identität konnte jedoch erst geklärt werden, nachdem Fotos seiner auffälligen Tätowierungen veröffentlicht wurden. Corvo war polizeibekannt und hatte erst wenige Wochen vor seinem gewaltsamen Tod eine Wohnung in Köln-Kalk bezogen.
Der gebürtige Sizilianer galt als gefährlich, soll Kontakte zur Mafia gehabt haben und saß in Italien mehrfach im Gefängnis (Raub, Körperverletzung, Erpressung).
Ob er in Köln untertauchen wollte? Unklar. Ebenso wer ihn getötet hat, wo und warum. Trotz umfangreicher Ermittlungen konnte der Fall nicht geklärt werden. 2022 wurde er dann von der „Cold Case“-Ermittlungsgruppe der Kölner Polizei neu aufgerollt.
Dank einer DNA-Spur, die damals an der Leiche von Ricardo Corvo gesichert worden war, und neuer kriminaltechnischer Untersuchungsmöglichkeiten kamen die Ermittlerinnen und Ermittler schließlich auf die Spur des 45-Jährigen und eines weiteren mutmaßlichen Tatbeteiligten (54). Daraufhin wurden beide Männer mit internationalem Haftbefehl gesucht.
Der 45-Jährige wurde dann bei einer Kontrolle am Flughafen Rotterdam festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert. Wegen des Verdachts des Totschlags kam er in Köln in U-Haft (im Video oben erfahrt ihr den Unterschied zwischen Mord und Totschlag). Bis er im November wieder entlassen werden musste.
Der 54-jährige mutmaßliche Mittäter war hingegen inzwischen verstorben. Jetzt geht die Jagd nach Corvos Killer weiter.