Mysteriöser Vermisstenfall in Österreich: Wanderin verschwindet auf Tour mit Ehemann Stand:24.07.2024, 07:58 Uhr
Von: Martina Lippl
Beim Wandern mit ihrem Ehemann verschwindet eine Frau in Österreich. Ein Funkmast empfängt noch zwei Signale von ihrem Telefon.
Grünau im Almtal – Mit Leichenspürhunden, Polizeihubschraubern, Booten und Drohnen rückten Teams zu großangelegten Suchaktionen aus. Der Radius wurde auf ein riesiges Gebiet ausgeweitet – doch von der Vermissten keine Spur. Seit dem 30. Juni gilt die Wanderin nun als vermisst. Um 20 Uhr sendet ihr Handy an diesem Tag noch ein Signal. Dann bricht der Kontakt ab.
Frau seit Wochen vermisst: Wanderin verschwindet auf Tour mit Ehemann in Österreich Wie konnte die Frau auf der Tour überhaupt verschwinden? Das Ehepaar war am Sonntagvormittag (30. Juni) im Grünau im Almtal (Österreich) unterwegs. Die beiden waren gegen 11 Uhr vom Almtalerhaus aufgebrochen und wollten Richtung Welser Hütte am Fuße des Großen Priel. Der Mann war schneller unterwegs und ging vor. Das sei immer so, gab er laut der Polizei an. Doch diesmal tauchte seine Frau (64) zum vereinbarten Treffpunkt nicht auf. Ihr Handy ausgeschaltet. Gegen 20 Uhr setzte er einen Notruf bei der Bergrettung ab.
Letzte Spur von vermisster Österreicherin? Handy sendet noch um 20 Uhr Signal Auch das Handy-Signal vom Telefon der vermissten Wanderin wurde überprüft, berichtet heute.at und beruft sich dabei auf ein Gespräch mit Martin Trautwein, Ortsstellenleiter der Bergrettung Grünau. Ein Sender habe demnach zwei Signale vom Telefon der Vermissten empfangen – am Vormittag und dann um 20 Uhr. „Diese Signale sind aber auch oft verwirrend, die Infos nicht eindeutig“, so der Bergretter.
In dem Gebiet, in der nach der Frau gesucht, haben sich schon Wanderer verlaufen, so Trauwein. Die Streckenführung sei teils unlogisch und für Wanderer schwer zu verstehen. Es gäbe verwinkelte Forststraßen, Felsen und Wald. Der Bergretter glaubt, dass es die Chancen sehr gering sind, die Frau noch lebend zu finden.
Frau verschwunden Zufall ist die letzte Chance im Fall Helga W.
Drohnen, Spürhunde, Hundertschaften von Helfern und Helikopter scheiterten bei der Suche nach einer vermisster 64-Jähriger aus Walding. Die Frau war bei einer Wanderung mit ihrem Mann am 30. Juni spurlos verschwunden. Spekulationen sind nun Tür und Tor geöffnet.
Selten wurde über Tage solch ein Aufwand betrieben, doch jetzt ist die Suche nach Helga W. (64) aus Walding offiziell eingestellt. „Wir schauen natürlich weiter, wenn wir in der Gegend unterwegs sind, aber die letzte große Suchaktion wurde am 5. Juli durchgeführt“, sagt Martin Trautwein von der Bergrettung Grünau im Almtal. Die Helfer, zuletzt waren 100 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Bergrettung mit 15 Suchhunden unterwegs, zeichnen jeden Schritt detailliert auf, damit man weiß, welche Wege im weitläufigen Almtal schon abgegangen worden sind.
Frau wurde nie gesehen Alles könne man nicht absuchen, aber die Helfer gehen nicht davon aus, dass Helga W. sich weit von den Wegen, die vom Almtalerhaus bis zur Welser Hütte führen, entfernt hätte. Sie hatte, wie berichtet, mit ihrem Ehemann (62) die Tour geplant, gemeinsam sei das Paar vom Almtalerhaus am 30. Juni aufgebrochen. Doch nur der 62-Jährige sei von anderen Wanderern gesehen worden.
Ehemann schlug Alarm Im Gespräch mit der „Krone“ bestätigte der Waldinger, dass sich das Paar rasch getrennt habe, und auch Bekannte in Walding wissen, dass er gerne schnellen Schrittes vorausgegangen sei. Als seine Ehefrau bei der Welser Hütte nicht ankam, machte er kehrt und schlug am Abend Alarm.
Handy nur einmal geortet Doch außer einem kurzen Einloggen ihres zwei Wochen alten Handys am Abend des Verschwindens im einzigen Funkmast der Umgebung fehlt jede Spur von der zweifachen Mutter. Nun sind Spekulationen über ihren Verbleib Tür und Tor geöffnet. Bei der Polizei hegt man aber keinen Zweifel an der Version. Die Ermittler bleiben auch weiter dran, werden, wenn es die Zeit erlaubt, wieder in Kleingruppen nachsehen.
Todeserklärung frühestens nach zehn Jahren möglich Für die Angehörigen bleibt damit die große Ungewissheit, was mit der Ehefrau und Mutter passiert ist. Rechtlich gesehen gilt Helga W. als verschollen und kann erst „nach mehr als zehnjähriger nachrichtenloser Abwesenheit“ für tot erklärt werden. Eine frühere gerichtliche „Beweisführung des Todes“ ist in solchen Fällen nur dann möglich, wenn Zeugen ein Unglück beobachtet haben oder sich die vermisste Person zum Zeitpunkt des Verschwindens nachweislich in Lebensgefahr befunden hat – etwa in einem Katastrophengebiet.
Trotz Jagdzeit in der Hetzau: Kein Hinweis auf vermisste Helga W. im Almtal
GRÜNAU. Helga W. aus Walding verschwand am 30. Juni im Almtal. Die Suche wurde mittlerweile gänzlich eingestellt.
Noch gab es diesen kleinen Funken Hoffnung. Ein letzter Strohhalm, an den sich jene klammerten, die alles versucht hatten, um herauszufinden, was am 30. Juni dieses Jahres geschehen war. Wohin Helga W. an diesem Tag gegangen und was ihr auf diesem Weg passiert sein könnte. "Die Jagdzeit in der Hetzau war noch eine minimale Chance", sagt Martin Trautwein. Wenn der Leiter der Bergrettung Grünau von einer Chance spricht, meint er jene auf einen Anhaltspunkt.
Er gibt nicht auf Helga W. vermisst: Sohn hofft auf Spur von Mutter Oberösterreich 10.04.2025 16:30
Mehrere Suchaktionen im Almtal waren ergebnislos. (Bild: Matthias Lauber/laumat.at) Nach einer Wanderung mit ihrem Ehemann im Almtal am 30. Juni 2024 war Helga W. (64) aus Walding in Oberösterreich spurlos verschwunden. Zehn Monate später ist das Rätsel noch immer ungelöst. Ihr Sohn teilte nun einen Aufruf im Internet, bittet um Mithilfe bei der weiteren Suche.
Die Verzweiflung ist aus seinen Zeilen spürbar: Clemens, der Sohn von Helga W., postete am Donnerstag auf der Facebook-Seite „Vermisst Österreich“ einen Aufruf: „Ich würde mich sehr über die Mithilfe bei der Suche freuen oder wenn es geteilt werden könnte. Wenn jemand helfen möchte bei der Suche, kann er/sie sich gerne bei mir mit einer persönlichen Nachricht melden. Danke!“
Dieses Posting wurde innerhalb kurzer Zeit 670-mal geteilt und 94-mal kommentiert. Dabei wurden nicht nur Anteilnahme, Mitleid und Tipps, sondern auch Verdächtigungen geäußert. Wie schon im vergangenen Jahr gerät erneut der Ehemann ins Visier.
Rückblende zum 30. Juni 2024: Helga W. unternahm mit ihrem Gatten (62) eine Wanderung vom Almtalerhaus Richtung Welser Hütte. Er ging voraus – das war bei dem Mühlviertler Paar nicht unüblich gewesen – und verlor seine Ehefrau nach wenigen Minuten aus den Augen. Seither fehlt von der 64-Jährigen jede Spur. Sie tauchte am vereinbarten Treffpunkt, der Welser Hütte, nie auf. Der Ehemann wartete zwei Stunden und verständigte dann die Bergrettung.
Keine neue Suchaktion offiziell geplant Doch keine der folgenden Suchaktionen brachte irgendein Ergebnis, sagt Martin Trautwein von der Bergrettung Grünau: „Wir haben gar nix gefunden, obwohl wir bis in den Herbst hinein immer wieder gesucht haben.“ Eine neue Suchaktion sei offiziell nicht geplant. „Aber jeder, der in der Gegend unterwegs ist, hält natürlich die Augen offen.“
Er wisse auch, dass Ehemann und Sohn der Vermissten bereits wieder bei ihrer erneuten Suche gesehen worden seien. Vonseiten der Staatsanwaltschaft Wels ist der Akt als ungeklärter, mutmaßlich alpiner Unfall schubladisiert.
Auch Schriftsteller ist abgängig Ähnlich sieht es auch im Fall Bodo Hell (81) aus. Der Wiener Autor und Senner wird seit 11. August 2024 im Dachsteingebirge vermisst. Auch bei ihm waren groß angelegte Suchaktionen erfolglos. Bergretter Trautwein sagt: „Das ist am Berg einfach so. Manche tauchen irgendwann einmal wieder auf – und andere nie wieder.“