Kreis Euskirchen (ots) - In der Sendung vom 04.03.2015, 20.15 Uhr wird auch über einen Fall im Kreis Euskirchen berichtet. Dabei handelt es sich um eine Vergewaltigung einer Frau im Frühjahr 2014. Damals konnte ein Phantombild gefertigt werden. Damit wurde eine Öffentlichkeitsfahndung betrieben. Bisher konnten jedoch keinerlei Hinweise auf einen Tatverdächtigen erlangt werden. Über das Sendeformat die Sendung XY ungelöst versucht die Kreispolizeibehörde nun nochmals Täterhinweise zu erlangen.
Polizei fahndet mit Phantombild nach Vergewaltiger
Am Mittwoch, 16. April 2014 drang ein Mann gewaltsam in eine Wohnung auf der Frauenberger Straße ein und vergewaltigte die 41-jährige Bewohnerin. Danach flüchtete der Mann. Er wird wie folgt beschrieben: vermutlich Russe (sprach russisch), etwa 30-35 Jahre alt und etwa 190 cm groß. Er hat eine muskulöse Figur, ein rundes Gesicht mit Dreitagebart, und blaue Augen. Auffallend sind die breite Nase, volle Lippen und gelben Zähne. Er hat mittelblonde Haare, einen "Stoppelschnitt" mit "Geheimratsecken". Auch fielen seine großen, breiten, mit Schwielen versehenen Hände auf. Bei der Tat trug er dunkle Kleidung. Wer kennt den Mann oder kann Angaben zur Person machen? Hinweise bitte an die Kripo Euskirchen unter Telefon 02251 799-539 oder 02251 799-0.
VERGEWALTIGUNG IN EUSKIRCHEN Polizei sichtet Hinweise nach „Aktenzeichen XY“
ERSTELLT 05.03.2015
Mehrere Hinweise hat die Euskirchener Polizei nach der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ am Mittwochabend erhalten. In Euskirchen war eine Frau im vergangenen Jahr brutal vergewaltigt worden. Vom Täter fehlte jede Spur. Von Bernd Zimmermann
Euskirchen. Ob einer der Hinweise zu dem brutalen Vergewaltiger führt, nach dem die Euskirchener Polizei am Mittwochabend im Rahmen der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ bundesweit gefahndet hat, war am Donnerstag noch nicht absehbar. 15-mal klingelten am Mittwochabend die Telefone bei vier eigens für die Sendung abgestellten Ermittlern, die sich im Konferenzraum der Kreispolizeibehörde bereitgehalten hatten.
Doch „eine heiße Spur war am Abend erst einmal nicht dabei“, resümierte am Donnerstagvormittag Polizeisprecher Lothar Willems. Von 19 Uhr bis 0.30 Uhr hatten die Fahndungsexperten auf Hinweise gehofft, die sie zu dem Unbekannten führen würden, der am 16. April 2014 in der Euskirchener Frauenberger Straße eine 41-jährige Frau überfallen hatte.
Dabei war der etwa 1,90 Meter große Mann, der etwa 30 Jahre alt ist und russisch sprach, offenbar gezielt auf die Frau losgegangen. Denn Monate vorher hatte er schon einmal vergeblich versucht, sich gewaltsam Zutritt zu der Wohnung der Euskirchener zu verschaffen.
Am 16. April 2014 aber, so sahen es am Mittwochabend bundesweit die Fernsehzuschauer, schlug der Mann wieder zu und setzte sein Vorhaben auch brutal in die Tat um. Noch am Abend gaben Alfred Hettmer vom Landeskriminalamt München und TV-Moderator Rudi Czerne den TV-Zuschauern bekannt, dass es die Hinweise von mehreren Zuschauern gegeben habe.
„Die Mitteiler glauben, dass sie diesen Mann in unterschiedlichen Situationen in den vergangenen Wochen gesehen haben“, so Hettmer. Dass es mehr als die 15 Hinweise gegeben habe, die direkt bei der Euskirchener Polizei eingegangen waren, bestätigte am Donnerstag auch Euskirchens Polizeisprecher Lothar Willems. Beim Aufnahmestudio der Sendereihe in München seien deutlich mehr Telefonanrufe wegen des Euskirchener Falles eingegangen als in der Kreisstadt.
Willems betonte, der Film habe in den wichtigen Details der Tat entsprochen. So habe es den misslungenen Versuch, sich Zutritt zur Wohnung zu verschaffen, Monate vorher tatsächlich gegeben. Auch die Tat habe sich so abgespielt, wie sie gezeigt wurde. Hingegen handele es sich bei den Szenen, bei denen der TV-Täter die Frau in einem Park beobachtet habe, nur um eine Annahme.
Die Euskirchener Beamten, die den Fall bislang nicht lösen konnten, haben nun die Chance, die neuen Spuren und Hinweise auszuwerten. „Manch ein zunächst wenig erfolgversprechender Hinweis hat sich später als der entscheidende Tipp erwiesen“, so Willems.
Klingeln an der Haustür - Auftakt für brutale Vergewaltigung
(XY-Sendung vom 4. März 2015) Dienstag, 16. April 2014. Morgens um 8 Uhr klingelt es an der Haustür einer Frau in Euskirchen. Die Frau glaubt, es sei der Postbote und öffnet arglos die Tür. Doch davor steht ein ihr unbekannter Mann mit stoppeligem Bart. Ohne etwas zu sagen, schlägt er der Frau ins Gesicht und drängt sie rückwärts ins Schlafzimmer. Dort soll er sie auf das Bett geworfen und vergewaltigt haben. Körperlich weit unterlegen, hat die Frau keine Chance sich zu wehren. Und auch der Hund der Familie kann in diesem Fall nicht helfen. Das Opfer hat ihn kurz zuvor auf den Balkon gelassen und dort versehentlich ausgesperrt. Nach der Tat verschwindet der Täter wortlos.
Rätselhafte Vorgeschichte Diesen Mann erkennt die Frau als jemanden wieder, der bereits ein Jahr zuvor versucht haben soll, sich in ihre Wohnung zu drängeln. Auch damals war sie allein gewesen. Der Mann hatte aber wegen des Hundegebells von seinem Vorhaben abgelassen und war geflüchtet. Die Mieterin hatte dem Vorgang damals keine große Beachtung geschenkt und war nicht zur Polizei gegangen.
Täterbeschreibung: 30 bis 35 Jahre alt, etwa 1,90 m groß, muskulös, breites Gesicht und Dreitagebart, blaue Augen, breite Nase, volle Lippen, große Hände mit Schwielen, mittelblonde Haare und Stoppel-Haarschnitt mit Geheimratsecken, sprach gebrochen Deutsch und vermutlich Russisch.
Das Opfer will den Täter ein Jahr vor der Tat an einer Bushaltestellte in Euskirchen gesehen haben. Die Kripo hält es für möglich, dass der Mann regelmäßiger Nutzer von Bussen und Bahnen im Bereich Köln-Bonn-Aachen ist. Vielleicht ist er im Raum Euskirchen schon öfter aggressiv an Wohnungstüren aufgetreten, ohne dass es zu einer Anzeige gekommen ist. Betroffene werden gebeten, sich bei der Polizei melden.
Zuständig: Kripo Euskirchen, Telefon 02251 / 79 95 10