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USA/Kentucky | Kletterer (†27) steckte in Höhle fest: Er wurde langsam zerquetscht
Kletterer (27) steckte in Höhle fest: Er wurde langsam zerquetscht
Geschichte von BK/fth
Würden Sie freiwillig durch unterirdische Höhlensysteme klettern – und sich mit all ihrer Kraft durch enge Felsspalten zwängen? Für Menschen mit Platzangst ist dieses Hobby sicher nichts. Und doch gehen etliche sogenannte „Caver“ dieser Freizeitbeschäftigung nach. Sie klettern in Höhlen, suchen immer neue Durchgänge und neue Kammern. Und setzen dabei ihr Leben aufs Spiel. Wie William J. Coughlin: Der Hobby-Höhlenforscher wurde in einer Höhle im US-Bundesstaat Kentucky langsam zerquetscht. Seine tragische Geschichte bewegt die Caver-Szene noch heute.
Mit zwei Freunden machte sich William J. Coughlin bereits im Mai 1993 auf, eine Höhle in Cave City in Kentucky (USA) zu erkunden. Es sollte ein unbeschwertes, aber spektakuläres Abenteuer werden – doch der Ausflug endete in einem absoluten Horror-Szenario. Denn: William J. Coughlin blieb während der Erkundungstour stecken und schrie über Stunden um Hilfe, während er von den Felsen um ihn herum langsam zu Tode gequetscht wurde!
Die Freunde wollten die Buzzard Roost Cave erkunden, eine Höhle, die bisher nicht erschlossen war – eigentlich kein Ausflug für Anfänger. Die drei Freunde absolvierten zunächst die sogenannte „Historic Tour“, eine geführte Erkundungstour durch die erschlossenen Höhlen des Systems. Anschließend drangen William J. Coughlin und einer seiner Freunde – der andere blieb an der Oberfläche – bei der „Wild Cave Tour“ tiefer ins Erdreich vor. Zusammen mit einem Guide und vier weiteren mutigen Abenteurern stiegen Sie in die Tiefen ab. Jedes Mitglied der Gruppe hatte zuvor ein Formular unterschrieben, galt damit als aufgeklärt über die Gefahren.
Die Gruppe wurde durch ein System aus Tunneln geführt, zum Schluss ging es über zwei Strickleitern an den tiefsten Punkt der Höhle. Doch hier verwandelte sich die Erkundungstour in einen Alptraum: Berichten zufolge ließ der Guide die Gruppe kurz allein, um zu telefonieren. William J. Coughlin kletterte dann eine der beiden Leitern wieder nach oben, um einen Tunnel zu erkunden, den er auf dem Weg nach unten gesehen hatte. Doch auf dem Weg verlor er den Halt, stürzte ab und schlug mit dem Kopf auf dem Boden der Höhle auf.
William J. Coughlin verlor aufgrund seiner schweren Kopfverletzung immer wieder das Bewusstsein. Seine Begleiter wussten: Sie mussten ihn aus der Höhle befördern – und zwar schnell! Gemeinsam versuchten sie, den Hobby-Abenteurer durch einen engen Tunnel zu befördern, doch der junge Mann blieb in einer Felsformation stecken. Eine Hand steckte zwischen seinem Bauch und dem Felsen, die andere hinter seinem Rücken. So verkeilt gab es für William J. Coughlin kein Entkommen.
Das Problem: Je mehr alle Beteiligten versuchten, den Mann aus der Höhle zu befreien und vorwärts zu schieben, umso mehr verkeilte er sich zwischen den Felswänden. Erst nach Stunden wurde ein Rettungsteam hinzugezogen. Mithilfe von Seilzügen und anderen Werkzeugen versuchten die Kletterer, William J. Coughlin aus der Höhle zu befreien – ohne Erfolg. Das Atmen sei ihm immer schwerer gefallen, heißt es in Berichten – die Felswände engten seinen Brustkorb ein, machten jeden Atemzug zur Herausforderung. Nach 17 Stunden wurde der junge Mann für tot erklärt. Danach dauerte es weitere sieben Stunden, bis die Leiche geborgen war. ■