Drei Menschen tot in Sachsen: Mann (28) bringt seine Familie um
03.06.2024 - 11:14 Uhr
Plauen (Sachsen) – Dreifachmord auf dem Dorf. Die 1300-Seelen-Gemeinde Tirpersdorf liegt im sächsischen Vogtland inmitten von Wäldern und Wiesen. Ausgerechnet hier soll ein junger Mann (28) seine Familie ausgelöscht haben. In den frühen Morgenstunden ging ein Anruf bei der Polizei ein. Ein Mann gestand um 4.45 Uhr am Telefon, dass er seine Familie getötet habe.
Zitat Als die Beamten an dem Einfamilienhaus in der Birkenstraße Tirpersdorf (Sachsen) eintrafen, entdeckten sie drei Leichen. Nach BILD-Informationen soll es sich bei den Todesopfern um die Mutter (59) und die Großeltern (84, 85) des Tatverdächtigen handeln.
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01.03.2025 06:56 2.006 Mutter und Großeltern getötet: Vogtländer muss sich verantworten Von Robert Preuße
Zwickau - Es ist ein Fall von unfassbarer Brutalität: Benjamin H. (28) soll im vergangenen Jahr im vogtländischen Tirpersdorf drei Familienmitglieder getötet haben. Am kommenden Donnerstag beginnt der Prozess am Landgericht Zwickau.
Es war eine Tat, die die gesamte Region schockierte.
Die Details der Anklagepunkte der Staatsanwaltschaft sind erschütternd: "Dem Angeklagten wird vorgeworfen, am 3. Juni 2024 seine mit ihm in einem Haushalt lebende 59-jährige Mutter sowie seine 86-jährige Großmutter sowie seinen 85-jährigen Großvater jeweils mit einer Axt erschlagen zu haben", so Gerichtssprecherin Cornelia Heiner (47).
Benjamin H. soll laut Landgericht besonders heimtückisch vorgegangen sein: Der junge Mann attackierte seine Verwandtschaft, als sie noch schlafend im Bett gelegen hatte.
Für die Staatsanwaltschaft ist die Sache daher klar - Mord durch Heimtücke in drei tateinheitlichen Fällen. Nach der Tat meldete sich Benjamin H. und gab an, seine Familie getötet zu haben.
Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte die Arg- und Wehrlosigkeit seiner Opfer ausgenutzt haben. Unklar ist noch, ob der mutmaßliche Dreifachmörder sich vor dem Schwurgericht zur Sache einlassen wird.
Für den Mordprozess sind vier Verhandlungstage bis Ende März angesetzt. Beim Prozessauftakt am Donnerstag sind zwei Sachverständige, sowie fünf Zeugen geladen.
Mord aus Heimtücke Familie im Vogtland erschlagen: Prozessauftakt in Zwickau 06. März 2025, 06:00 Uhr
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Teilen Ein junger Mann soll in der Vogtland-Gemeinde Tirpersdorf bei Oelsnitz drei Familienangehörige mit der Axt erschlagen haben und muss sich nun vor dem Landgericht Zwickau verantworten. Die Tat am 3. Juni 2024 sorgte über das Vogtland hinaus für Schlagzeilen. Nach Angaben des Landgerichtes hatte der damals 28 Jahre Beschuldigte seine 88 Jahre alte Großmutter, ihren Mann (85) sowie seine Mutter (59) im Schlaf überrascht und getötet.
Ermittler: Arg- und Wehrlosigkeit der Opfer ausgenutzt Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, die Arg- und Wehrlosigkeit seiner Opfer ausgenutzt zu haben. Die Behörde plädiert daher auf Mord durch Heimtücke in drei Fällen.
Der 28-Jährige hatte mit seinen Großeltern und der Mutter in einem Haus gelebt und befindet sich seit der Tat in Untersuchungshaft. Nach dem Prozessauftakt am Donnerstag sind zunächst drei weitere Verhandlungstermine angesetzt. Für den ersten Tag sind zwei Sachverständige sowie fünf Zeugen geladen.
Keine Angaben zum Tatmotiv Der junge Mann, der nicht vorbestraft ist, hatte sich nach der Festnahme nicht zum Tatmotiv geäußert. Er hatte damals selbst die Polizei gerufen und gesagt, dass er seine Familie umgebracht habe. In deren Wohnhaus im 1.350-Einwohner-Dorf waren kurz darauf die Leichen der Großeltern und der Mutter gefunden worden. Der Tatverdächtige ließ sich widerstandslos festnehmen. Ermittler fanden dort auch die Axt - mit der die Angehörigen getötet wurden.
17.03.2025 18:37 Prozess um Dreifachmord in Sachsen: Tötete er, weil ihn seine Mutter kontrollierte? Von Robert Preuße
Zwickau - Benjamin H. (28) brachte seine Mutter (†59) und seine beiden Großeltern (†85, †86) um, so die schockierende Anklage. Beim zweiten Verhandlungstag wurden der Vater des Angeklagten und eine Nachbarin gehört. Eines wurde deutlich: Der mutmaßliche Dreifachmörder wuchs überbehütet auf.
"Er war ein gutes Kind": Beim Verhandlungstag am Montag um den Dreifachmord im vogtländischen Tirpersdorf, erzählte der Vater des Angeklagten, dass sein Sohn ohne große Schwierigkeiten aufwuchs. Auch nach der Trennung von seiner Frau hätten sich Vater und Sohn noch gesehen.
Vor zehn Jahren kam es allerdings zum Bruch: Als sich Benjamin auf die Führerscheinprüfung vorbereitete, sollte sein Papa ihm Funktionen am Auto erklären. Als der Vater aus München in Tirpersdorf eintraf, soll Benjamin jedoch keine Lust mehr gehabt haben. Von da an herrschte Funkstille.
Während der Angeklagte am Montag noch immer schwieg, wurde eine Nachbarin deutlicher. So soll Mama Grit stets nach Benjamin gerufen haben, wenn er außerhalb des Hauses Arbeiten verrichtete.
Der Kontrollwahn der Mutter wurde bei einem Schulausflug deutlich: Während seine Klassenkameraden auf einem See mit Booten fuhren, musste Benjamin am Ufer warten.
Der Prozess wird am 25. März fortgesetzt. Dann wird das Gericht auch entscheiden, ob Benjamin unter Ausschluss der Öffentlichkeit aussagen soll.
Urteil Familie mit Axt erschlagen: Lebenslange Haft für 28-Jährigen in Zwickau 27. März 2025, 17:18 Uhr
Artikel hören Jahrelang überbehütet, dann ausgerastet: Im Juni vergangenen Jahres hat ein 28-Jähriger in Tirpersdorf im Vogtland drei Familienmitglieder brutal getötet. Das Landgericht Zwickau hat nun das Urteil gesprochen und dabei Einblicke in die Psyche des Angeklagten gegeben.
von MDR SACHSEN
Teilen Mit einer Axt hat ein 28 Jahre alter Mann im Vogtland erst seine Mutter, dann Oma und Opa im Schlaf erschlagen. Dafür hat ihn das Landgericht Zwickau nun zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Schwurgericht sprach ihn des dreifachen Mordes für schuldig. Den Richterspruch nahm der Mann stoisch hin. Er hatte dem Gericht das Leben mit Mutter und Großeltern unter einem Dach als große Belastung geschildert. An jenem Morgen des 3. Juni 2024 sei es "wie ein Vulkan" aus ihm herausgebrochen.
Bei seiner Aussage vor Gericht war die Öffentlichkeit ausgeschlossen worden, ebenso wie bei den Plädoyers. Doch Richter Jörg Burmeister gab bei der Urteilsbegründung Einblicke in die Schilderungen des unscheinbar wirkenden jungen Mannes.
"Spielball der Familie" - die Geschichte des Täters Von klein auf sei er überbehütet aufgewachsen, seine Familie habe stets wie ein Helikopter um ihn geschwebt. Dabei habe es keinerlei Raum gegeben, um eigene Erfahrungen zu sammeln und in schwierigen Situationen Lösungen zu finden. Das habe auch die Tat an sich gezeigt, sagte Burmeister. Er habe sich versklavt gefühlt, als Spielball der Familie, der für vieles herhalten müsse. All das sei im Morgengrauen des 3. Juni aus ihm herausgebrochen.
Er sei aufgewacht, habe eine Axt aus der Garage geholt und die drei schlafenden Familienmitglieder erschlagen. Laut Rechtsmedizin sind dabei eine Vielzahl Axthiebe auf sie eingeprasselt. Danach hatte der 28-Jährige die Polizei gerufen und sich festnehmen lassen. Vor Gericht habe er erklärt, er sei von einem Gefängnis ins andere umgezogen, sagte Richter Burmeister. Der Haftraum sei seine erste eigene Wohnung.
Richter: Keine verminderte Schuldfähigkeit All das könne die Bluttat nicht entschuldigen oder rechtfertigen, betonte der Richter. Der Angeklagte habe zwar an einer Persönlichkeitsstörung gelitten, eine verminderte Schuldfähigkeit sah das Gericht aber nicht. Vielmehr habe er ausgenutzt, dass seine schlafenden Opfer arg- und wehrlos waren und sie heimtückisch getötet. Deswegen sei nur eine Verurteilung wegen Mordes mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe von mindestens 15 Jahre infrage gekommen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.