Prozess vor Landgericht München
Frau zahlte Millionensumme an angeblichen Hellseher
Von dpa, t-online
Aktualisiert am 23.04.2024 - 07:20 Uhr
1,6 Millionen Euro soll eine Frau in den vergangenen Jahren an einen angeblichen Hellseher gezahlt haben. Und das ist wohl nur die Spitze des Eisberges.

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Ein Mann, der eine wohlhabende Frau über Jahre hinweg um fast 1,6 Millionen Euro betrogen haben soll, steht ab heute vor dem Landgericht München II. Der 47-Jährige, der sich als Hellseher ausgab, soll den Aberglauben des mutmaßlichen Opfers ausgenutzt haben, um sie wiederholt finanziell auszubeuten.

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Laut der Staatsanwaltschaft gab er vor, ein Medium zu sein und versprach, Schande von ihr und ihrer Familie fernzuhalten. Sein Vorgehen war dabei besonders perfide: Er soll demnach eine Art Drohkulisse aus vermeintlichen Unglücken geschaffen haben, die nur er durch mysteriöse Rituale abwenden könne. Die dazugehörigen Zeremonien beinhalteten Gebete und das regelmäßige Trinken von Wasser. Das Wasser könnte nach Einschätzung der Ermittler Substanzen enthalten haben, welche die Wahrnehmung der Frau beeinträchtigten.

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https://www.t-online.de/region/muenchen/...-gestartet.html

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Neben dem 47-Jährigen ist auch dessen 39-jährige Ehefrau wegen gewerbsmäßigen Betrugs in 62 Fällen mitangeklagt. Laut Anklage soll das Paar das Opfer seit dem Jahr 2011 systematisch ausgebeutet haben. Vor Gericht stehen jedoch nur die Vorfälle seit 2018.

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Ist vor 2018 alles verjährt? Was ist mit den Summen ab 2011?

Er hätte ja niemand ahnen können ...: „Hellseher“ am zweiten Prozesstag verschwunden
Er soll Unternehmer-Gattin 5 Mio. Euro abgezockt haben

München – Seine Glaskugel zeigte ihm wohl Gitterstäbe und Knast-Kantine – da machte sich der „Hellseher“ offenbar lieber aus dem Staub …

„Seher“ Serkan (47) soll eine wohlhabende Unternehmer-Gattin um rund 5 Mio. Euro geprellt haben, ist angeklagt wegen gewerbsmäßigen Betrugs in über 60 Fällen.

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Am ersten Prozesstag stellte das Gericht dem Angeklagten fünf bis sieben Jahre Haft für die Taten in Aussicht. Die Vorhersage gefiel ihm scheinbar nicht. Am zweiten Verhandlungstag erschienen er und seine ebenso beschuldigte Ehefrau nicht im Gericht. Am Telefon sagte Serkan Ö. seinem Verteidiger Ömer Sahinci lediglich: „Wir sind krank und wollen heute nicht kommen.“ Dann legte er auf. Jetzt wird das Gericht einen europäischen Haftbefehl gegen „Seher“ Serkan erlassen.

„Der ist längst unterwegs Richtung Türkei“, erklärte ein Prozessbeobachter aus dem Umfeld der Geschädigten. Und auch das Gericht geht davon aus, „dass der Angeklagte und seine Frau sich in die Türkei abgesetzt haben“.

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https://www.bild.de/regional/muenchen/be...e271b387dd3eb02

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Die Familie des Opfers ist über das Verschwinden des Angeklagten schockiert. Ihr Anwalt, Jurist Bernhard Mehr: „Trotz des Hinweises, dass die Angeklagten ins Ausland flüchten könnten, wurde kein Haftbefehl erlassen. Jetzt sind sie weg.“

Und in ihrer Heimat in Sicherheit. Denn die Türkei liefert keine türkischen Staatsbürger ins Ausland aus.

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