SCHLÄGER UND VERGEWALTIGER Im Internet kennengelernt: Bonner verprügelte Eva (19) stundenlang
BONN – Sie träumte von der großen Liebe – doch im Internet stieß Eva K. (19, Namen geändert) offenbar auf einen brutalen Schläger und Vergewaltiger.
Evas Internet-Flirt Rodrigo F. (29) soll schnell vom Traummann zum Alptraum mutiert sein. Wenn Eva, die gerade die Schule beendet hatte, ohne ihn unterwegs war, verlangte der Bonner, dass sich die junge Frau alle 20 Minuten telefonisch bei ihm meldet. Doch irgendwann blieb es offenbar nicht mehr bei Eifersüchteleien. Wegen gefährlicher Körperverletzung und Vergewaltigung hat die Staatsanwaltschaft den Berufsschüler jetzt angeklagt.
Dabei hatte alles so schön angefangen: Im Mai 2014 – nur wenige Wochen, nachdem sie sich im Internet kennengelernt hatten – bezogen Eva und ihr neuer Freund ein Liebesnest in Bad Godesberg. Zigarette auf Kopf ausgedrückt
Doch dann zeigte F. laut Anklage schnell sein wahres Ich: In rasender Eifersucht soll er seiner Freundin zunächst eine Zigarette auf dem Kopf ausgedrückt haben. Bloß, weil sie bei einer Wohnungsbesichtigung einem anderen Mann ins Gesicht geschaut hatte.
Krass: F. soll Eva in der Wohnung eingesperrt haben, wenn er ausging. Einen eigenen Schlüssel hatte das Mädchen nicht…
Doch damit noch nicht genug: Später am gleichen Tag soll der 29-Jährige mehrere Stunden (!) auf die junge Frau eingetreten und eingeschlagen haben. Laut Anklage war Eva K., die bei dem Gewalt-Exzess zahlreiche Prellungen und Hämatome erlitt, sogar kurz bewusstlos.
Er zwang seine Freundin zum Sex Nach weiteren Attacken kam es laut Gerichtssprecher Michael Bräuer in der Nacht auf den 26. September zur Vergewaltigung: Nach einer neuerlichen Prügelorgie, bei der F. seine Freundin unter anderem mit einem Duschkopf geschlagen haben soll, zwang der 29-Jährige Eva zum Sex.
Um ihr Martyrium zu beenden, brauchte die junge Frau die Hilfe ihrer Eltern. Ihnen vertraute sich Eva einen Tag später bei einem Besuch an. Daraufhin schalteten diese sofort die Polizei ein.
F. (unter anderem wegen Verstoßes gegen das Gewaltschutzgesetz vorbestraft) wurde festgenommen, sitzt in U-Haft. Wann der Fall das Landgericht beschäftigen wird, ist noch offen.
NEUE VORWÜRFE Mutmaßlichen Peiniger von Eva (19): Verprügelte er auch die Mutter seines Kindes? Von JESSICA BACKHAUS
BONN – Sollten die Vorwürfe aus der Anklage stimmen, dann ist Rodrigo F. (Alle Namen geändert) ein krankhaft eifersüchtiger Brutalo. In völliger Raserei soll der 29-Jährige auf seine Freundin Eva eingeprügelt und eingetreten haben, soll die 19-Jährige gequält und in der gemeinsamen Wohnung in Godesberg eingesperrt haben. Und offenbar ist Eva nicht sein einziges Opfer.
Bei der Staatsanwaltschaft laufen noch die Ermittlungen. Doch wie am Mittwoch zum Prozessauftakt gegen F. bekannt wurde, erhebt auch seine frühere Lebensgefährtin – Mutter eines gemeinsamen Kindes – schwere Vorwürfe gegen den 29-Jährigen. Demnach soll F. auch sie brutal misshandelt und verprügelt haben.
Eva K. (19) hatte den 29-Jährigen über das Internet kennengelernt. Schnell suchten sich die beiden ein gemeinsames Liebesnest in Godesberg. Doch lange währte die Idylle nicht. F. soll laut Anklage hochgradig eifersüchtig gewesen sein.
So soll er eine brennende Zigarette auf Evas Kopf gedrückt haben – bloß, weil sie einem anderen Mann ins Gesicht geschaut hatte. Doch damit nicht genug: F. schloss Eva auch ein, wenn er wegging. Einen eigenen Schlüssel hatte das Mädchen laut Anklage nicht.
Außerdem soll es in der Wohnung zu mehreren heftigen Übergriffen gekommen sein. Einmal soll F. die 19-Jährige bewusstlos geprügelt haben. Einmal nässte sich Eva aus Angst ein. Daraufhin stellte sie F., so der Vorwurf, unter die Dusche, schlug mit dem Duschkopf zu und richtete den Wasserstrahl in ihre Mundhöhle, so dass Eva Angst hatte zu ersticken.
In der Nacht zum 26. September soll F. die Bonnerin auch noch vergewaltigt haben. Eva war offenbar so verängstigt, dass sie sich niemandem anvertraute. Erst, als ihre Eltern Tacheles mit ihr redeten, überwand sich die junge Frau und ging zur Polizei.
Ihr vermeintlicher Traummann hat am Mittwoch vor dem Landgericht über seine Anwältin Maria Marten behauptet, „alles, was Frau K. sagt, entspricht nicht der Wahrheit“. Was die Wahrheit ist, muss die 1. große Strafkammer herausfinden. Prozess geht weiter.