Staatsanwältin sicher Afghane erwürgt Ehefrau, weil sie ihm nicht gehorchte
11.03.2024 - 15:48 Uhr
Radeberg – Weil sie sich ihm nicht unterordnen wollte, sogar von Trennung sprach, soll der Afghane Hasib H. (32) die Mutter seiner drei Kinder (3 bis 8 Jahre) im Schlafzimmer der Familie erwürgt haben. Vor dem Landgericht Görlitz stritt der Angeklagte am Montag die Tat ab.
Zitat Staatsanwältin Ines Grajcarek (62): „Das Motiv des Angeklagten war, dass seine Ehefrau seinen Moral- und Wertevorstellungen nicht mehr gehorchen und sich ihm nicht mehr unterordnen wollte.“ Offenbar hatte Basira H. (27) auch einen anderen Mann, ebenfalls Afghane, kennengelernt, den sie mehrfach in Dresden besuchte.
Die Familie kam im September 2021 nach Deutschland, wohnte in einer Plattenbauwohnung in Radeberg (Sachsen). Hasib H. streitet den Mord ab.
Zitat Am Todestag seiner Ehefrau wäre die Familie in Dresden gewesen, dann sei man zu Fuß nach Radeberg zurückgelaufen. „Meine Frau bat mich Döner zu kaufen. Ich bin mit den drei Kindern los, als ich zurückkam, stand die Wohnungstür offen, meine Frau lag leblos neben dem Bett“, sagt der Angeklagte, der nach eigenen Angaben in Afghanistan Wirtschaft studierte.Hasib H. rief selbst den Polizei-Notruf, sagte: „Meine Frau ist kaputt.“ Eine Polizeistreife eilte in die Wohnung, Basira H. hatte noch einen schwachen Puls, als ihr Herz aufhörte zu schlagen, versuchten die Beamten die Frau zu reanimieren, alarmierten den Notarzt, wenig später war die junge Mutter trotz aller Bemühungen tot.
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ZitatKripo-Ermittler Steffen G. (60): „Die Familie war durch mehrere Einsätze wegen häuslicher Gewalt bekannt. Das Paar wollte sich trennen.“ Ein Nachbar berichtete vor Gericht, dass er sich einmal zwischen das Ehepaar stellte, als die Frau völlig aufgelöst aus ihrer Wohnung kam, hinter ihm Schutz vor dem Ehemann suchte.
Hasib H. räumte zwar ein, dass es Beziehungsprobleme gab, man habe sich aber wieder versöhnt. „Ich habe meiner Frau Parfüm geschickt. Sie wollte auch ein viertes Kind von mir. Sie hat sich von dem anderen Mann getrennt.“ Diesen Freund von Basira H. schließt die Staatsanwaltschaft als möglichen Täter aus, er wäre nie in Radeberg gewesen.
Der Prozess geht weiter.
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Gewaltsamer Tod in Radeberg Mordprozess beginnt: So reagiert der angeklagte Ehemann Von dpa 11.03.2024 Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann soll seine Ehefrau und Mutter seiner Kinder erwürgt haben. Neun Monate nach der Tat wies er alle Vorwürfe von sich.
Am Montag hat der Mordprozess gegen den Mann begonnen, der beschuldigt wird, seine 27-jährige Ehefrau in Radeberg erwürgt zu haben. Neun Monate nach dem gewaltsamen Tod wies der Angeklagte alle Vorwürfe von sich. Er liebe seine Frau und seine Kinder, zu einer solchen Tat sei er nicht imstande gewesen, erklärte sein Verteidiger. Das Paar stammt aus Afghanistan.
Laut Anklage soll der Beschuldigte seine Frau am Abend des 11. Juni 2023 im Schlafzimmer der gemeinsamen Wohnung aus niederen Beweggründen mit einem Schal erwürgt haben. Sein Motiv: Sie habe seinen Moral- und Wertevorstellungen nicht mehr gehorchen und sich ihm nicht mehr unterordnen wollen.
Spuren des Ehemanns am Tatort in Radeberg gesichert Er sei zur Tatzeit nicht in der Wohnung gewesen, schrieb der Angeklagte aus der U-Haft an die Ermittler, als er zur Beerdigung wollte. Er sei mit den Kindern einkaufen gewesen und habe vergeblich versucht, seine Frau von unterwegs zu erreichen, las der Vorsitzende Richter der Strafkammer vor.
Bei der Rückkehr sei die Wohnungstür offen gewesen, seine Frau habe regungslos auf dem Schlafzimmerboden gelegen. Er habe anschließend sofort den Notruf gewählt. Der Beschuldigte erwähnte, dass seine Frau Kontakt zu einem anderen Afghanen gehabt habe.
Die Polizei sicherte am Tatort und an der Verstorbenen genetische Spuren, darunter auch von einem anderen Mann. Eine eindeutige Zuordnung dieser Spuren wurde jedoch aufgrund von Mischspuren erschwert, erklärte eine Gutachterin des Landeskriminalamtes vor Gericht.
Der Prozess soll am 22. März fortgesetzt werden, insgesamt sind dafür sechs weitere Verhandlungstage bis Mitte Mai terminiert.