Hockenheim/Bad Schönborn Tod von zwei Ukrainerinnen: Staatsanwalt erhebt Mord-Anklage
Aktualisiert am 03.09.2024, 10:44 Uhr Von Deutsche Presse-Agentur
Hockenheim/Bad Schönborn - Im Fall zweier getöteter Ukrainerinnen in Nordbaden hat die Staatsanwaltschaft Mannheim Anklage gegen ein Ehepaar wegen Mordes erhoben.
Die 44-jährige Frau und ihr 43-jähriger Mann sollen demnach im März die 27-Jährige und ihre 51-jährige Mutter getötet haben, um das damals fünf Wochen alte Baby der Jüngeren als ihres auszugeben. Daher wird den beiden auch die Entziehung Minderjähriger vorgeworfen.
Das Motiv für die Tat ist laut Staatsanwaltschaft gewesen, dass das Paar aus Sandhausen bei Heidelberg seit Längerem einen unerfüllten Wunsch nach einer gemeinsamen Tochter gehegt habe. Die Ehefrau habe deswegen gezielt Kontakt zu ukrainischen Geflüchteten gesucht und habe so die 27-Jährige kennengelernt. Die Mutter, die Großmutter und das Baby hatten in einer Flüchtlingsunterkunft im Rhein-Neckar-Kreis gelebt.
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Mordprozess in Mannheim: Wieso mussten zwei Frauen aus der Ukraine sterben? Stand 6.1.2025, 12:28 Uhr Nach dem Mord an zwei Frauen aus der Ukraine im März 2024 beginnt am Dienstag der Prozess am Mannheimer Landgericht. Die Leichen wurden bei Hockenheim und Bad Schönborn gefunden. Ein Ehepaar aus Sandhausen (Rhein-Neckar-Kreis) muss sich wegen Mordes in zwei Fällen sowie der Entziehung Minderjähriger verantworten. Am 7. Januar startet der Prozess vor dem Mannheimer Landgericht.
Ermittler entdeckten Leichen bei Hockenheim und Bad Schönborn Die beiden Tatverdächtigen sollen für die Morde an zwei Frauen aus der Ukraine verantwortlich sein. Die erste Leiche war Anfang März 2024 am Rheinufer bei Hockenheim (Rhein-Neckar-Kreis) gefunden worden. Bei dem Opfer handelte es sich um eine 27-jährige Frau aus der Ukraine. Sie lebte gemeinsam mit ihrer fünf Wochen alten Tochter und ihrer Mutter in einer Flüchtlingsunterkunft im Rhein-Neckar-Kreis.
Die Suche nach dem Baby und seiner Großmutter führte die Ermittler schließlich zur zweiten Leiche. Die Ermittler entdeckten die 51-Jährige knapp zwei Wochen später in einem See bei Bad Schönborn (Kreis Karlsruhe).
Entführung des Säuglings geplant Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich die beiden Angeklagten bereits seit Längerem eine gemeinsame Tochter wünschten. Deshalb sollen sie den Entschluss gefasst haben, einen Säugling zu entführen und diesen als ihr eigenes Kind auszugeben.
Um Kontakt mit werdenden Müttern aufzunehmen, sei die Angeklagte einer Messenger-Gruppe zur Unterstützung ukrainischer Geflüchteter beigetreten. Darüber soll sie ihr späteres Opfer kennengelernt haben. Die Staatsanwaltschaft geht weiter davon aus, dass das Ehepaar am Abend des 06.03.2024 den beiden Frauen zunächst sedierende Medikamente verabreicht hatte, bevor sie erst die Großmutter des Babys und schließlich die Mutter töteten. Den Säugling nahmen sie an sich.
Kleinkind lebt heute bei seiner Tante in der Ukraine Das Kleinkind lebt inzwischen in der Ukraine und wird dort von seiner Tante großgezogen. Die Schwester der getöteten Kindsmutter wird im Prozess als Nebenklägerin auftreten. Die junge Frau hatte das mittlerweile etwa zehn Monate alte Baby vergangenen Sommer in ihre Obhut genommen. Die Adoption sei beantragt, aber noch nicht final, erklärte ihr Anwalt auf Nachfrage. Zuvor lebte das Kind in einer Pflegefamilie.
Das Gericht hat insgesamt neun Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte nach Informationen einer Gerichtssprecherin am 21. Februar verkündet werden.
Sendung von morgen 6:00 Uhr, SWR4 BW Studio Mannheim - Regionalnachrichten
„Monströses Geschehen“ Sie wollten das Baby! Ehepaar gesteht Morde an Ukrainerinnen: „Bereue alles“
Dienstag, 07.01.2025, 14:15
Sie sollen zwei Frauen getötet haben, um das Baby der Jüngeren zu stehlen. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen Mordes erhoben. Zum Prozessauftakt gestanden die beiden Angeklagten die Taten in Erklärungen, die von ihren Anwälten verlesen wurden - und sprachen von Reue.
Zitat......„Ich bereue alles, was ich getan habe“
Der Angeklagte, ein gelernter Metzger und Koch, sagte laut der Erklärung: „Ich bereue alles, was ich getan habe.“ Er könne nicht verstehen, wie es so weit habe kommen können. „Ich erwarte meine gerechte Strafe.“ Die Frau, zuletzt tätig als Fußpflegerin und gelernte Bürokauffrau, sagte laut ihrer Anwältin: „Ich habe einen großen Fehler gemacht.“ Wenn sie könnte, würde sie die Zeit zurückdrehen. „Meine Kinder haben auch keine Mutter mehr.“ Das Paar hat laut Staatsanwaltschaft insgesamt vier Kinder - darunter einen gemeinsamen Sohn....
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Anfang März wurde die Leiche der 27-jährigen Mutter des Babys am Rheinufer bei Hockenheim (Rhein-Neckar-Kreis) gefunden. (Archivbild) René Priebe/pr-video/dpa Anfang März wurde die Leiche der 27-jährigen Mutter des Babys am Rheinufer bei Hockenheim (Rhein-Neckar-Kreis) gefunden. (Archivbild) Dienstag, 07.01.2025, 14:15
Sie sollen zwei Frauen getötet haben, um das Baby der Jüngeren zu stehlen: Ein Ehepaar steht in Mannheim vor Gericht. Zu Beginn äußern sich beide zu der Tat - und sprechen von Reue.
Das Ehepaar soll erst die ukrainische Großmutter, dann die Mutter erschlagen haben, um das wenige Wochen alte Baby der Jüngeren als das eigene auszugeben: Beim Prozessauftakt am Landgericht Mannheim zeigten sich die Angeklagten nach außen emotionslos - der 43-Jährige mit schwarzgrauen kurzen Haaren und im beigen Oberteil, die 45-Jährige die rotbraunen Haare mit einer Haarklammer zurückgesteckt, im pinken Nikkipullover und Jeans.
Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen Mordes erhoben. Zum Prozessauftakt gestanden die beiden Angeklagten die Taten in Erklärungen, die von ihren Anwälten verlesen wurden - und sprachen von Reue.
Die Frau und ihr Mann sollen laut Anklage im vergangenen März die 27-Jährige und ihre 51-jährige Mutter getötet haben , um das damals fünf Wochen alte Baby der Jüngeren als das eigene auszugeben. Daher wird den beiden auch die Entziehung Minderjähriger vorgeworfen. Das Motiv für die Tat war laut Staatsanwaltschaft, dass die mittlerweile 45-Jährige und ihr 43 Jahre alter Mann aus Sandhausen bei Heidelberg seit Längerem den unerfüllten Wunsch nach einer gemeinsamen Tochter gehegt hätten. „Ich bereue alles, was ich getan habe“
Der Angeklagte, ein gelernter Metzger und Koch, sagte laut der Erklärung: „Ich bereue alles, was ich getan habe.“ Er könne nicht verstehen, wie es so weit habe kommen können. „Ich erwarte meine gerechte Strafe.“ Die Frau, zuletzt tätig als Fußpflegerin und gelernte Bürokauffrau, sagte laut ihrer Anwältin: „Ich habe einen großen Fehler gemacht.“ Wenn sie könnte, würde sie die Zeit zurückdrehen. „Meine Kinder haben auch keine Mutter mehr.“ Das Paar hat laut Staatsanwaltschaft insgesamt vier Kinder - darunter einen gemeinsamen Sohn.
Zitat Spätestens im März 2023 hätten sich die beiden Deutschen damit befasst, ein neugeborenes Mädchen zu entführen und als ihres auszugeben. Zuvor habe die Frau eine Fehlgeburt erlitten. Die beiden hätten zunächst in Tschechien und der Schweiz gezielt nach Babys gesucht, die sie entführen könnten. Parallel habe das Paar in seinem Umfeld von einer Schwangerschaft der Angeklagten oder von einer kurz bevorstehenden Adoption erzählt. Die Ehefrau habe dann vermutlich Ende 2023 Kontakt zu ukrainischen Geflüchteten gesucht und sei einer Telegram-Gruppe zu deren Unterstützung beigetreten, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Hilfe für die bevorstehende Geburt der Tochter gesucht Dadurch habe sie die 27-Jährige kennengelernt, die dort nach Hilfe beim Übersetzen für die bevorstehende Geburt ihrer Tochter gesucht habe. Die Mutter, die Großmutter und das Baby waren zum Tatzeitpunkt in einer Flüchtlingsunterkunft in Wiesloch im Rhein-Neckar-Kreis untergebracht.....Parallel beantragte die Angeklagte beim Standesamt Sandhausen eine Geburtsurkunde für eine angeblich Anfang Februar Zuhause geborene Tochter - die sie auch erhielt. Dazu legte sie demnach auch eine falsche Bescheinigung ihrer Frauenärztin vor.
Zitat .....Der Angeklagte sagte in seiner Erklärung, er habe einen Gummihammer aus dem Baumarkt verwendet und diesen später in den Rhein geworfen.
Anschließend soll das Ehepaar die 27-Jährige und ihr Baby unter dem Vorwand, die Mutter habe einen Herzinfarkt erlitten und sei im Krankenhaus, abgeholt haben. Sie seien laut Staatsanwaltschaft nach Hockenheim in die Nähe des Rheindamms gefahren. Dort habe der Mann der jungen Frau ebenfalls mit einem unbekannten Gegenstand mindestens dreimal „mit erheblicher Wucht“ auf den Kopf geschlagen.....
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