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Rostock: 29.07.2022 | Siegfried Beilfuß (51) wurde durch einen Faustschlag zum Pflegefall
Per Faustschlag ins Koma Polizei Rostock sucht nach Zeugen (XY-Sendung vom 14. Februar 2024) Am helllichten Tag kommt es zur Konfrontation zwischen einem 51-Jährigen und einem Unbekannten. Was genau geschehen ist, kann der Polizei niemand sagen. Doch der 51-Jährige verbringt sein weiteres Leben als schwerer Pflegefall im Rollstuhl.
Siegfried Beilfuß lebt seit seiner Geburt in Rostock. Er hat zwar eine kleine Wohnung, hält sich im Sommer 2022 aber öfter bei seiner Mutter auf, die inzwischen pflegebedürftig ist. Ihr Sohn hat früher als Malergehilfe gearbeitet, ist jedoch schon seit längerer Zeit arbeitslos. Auf Jobangebote wartet er vergeblich.
Besuch im Asia-Imbiss Siegfried Beilfuß hat nur wenige Bekannte. Am Freitag, dem 29. Juli 2022 kehrt er nachmittags bei einer asiatischen Imbissstube im Stadtteil Lütten Klein ein. Am frühen Abend ist er bereits angetrunken. Gegen 18 Uhr telefoniert Siegfried Beilfuß mit seiner ebenfalls in Rostock lebenden Schwester. Er will bei ihr vorbeikommen und den Schlüssel zur Wohnung der Mutter abholen. Kurz darauf verlässt er das Lokal. Doch zum angekündigten Besuch kommt es nicht.
Wie die Kripo später feststellt, schlägt der 51-Jährige nicht den Weg zur Wohnung der Schwester ein, sondern geht auf der Ostseeallee in die entgegengesetzte Richtung. Nach ein paar hundert Metern biegt er in eine Nebenstraße, die Binzer Straße, ein. Wohin er wollte, ist bis heute ein Rätsel.
In Lebensgefahr Eine Passantin wird dort gegen 18.30 Uhr Zeugin eines unerklärbaren Vorgangs: Ein junger Mann überholt sie, während er zeitgleich mit dem Handy telefoniert. Plötzlich wechselt der Fremde die Straßenseite und geht schnurstracks auf Siegfried Beilfuß zu, der ihm entgegenkommt. Die Frau sieht noch, wie der Passant die Fäuste drohend hebt. Dann verdeckt ein parkendes Auto die Sicht. Kurz darauf ist ein dumpfer Schlag zu hören. Wenig später taucht der Fremde wieder auf und eilt davon.
Als die Passantin hinter das parkende Auto eilt, sieht sie Siegfried Beilfuß reglos am Straßenrand liegen. Die Polizei vermutet, dass er niedergeschlagen wurde und mit dem Kopf auf den Bordstein geprallt ist. Mit lebensgefährlichen Verletzungen kommt der 51-Jährige in die Unfallklinik. Neun Monate liegt er dort im Koma. Erst im März 2023 wacht Siegfried Beilfuß auf. Zu allem Überfluss hat er neben seinen Verletzungen im Koma auch noch einen Schlaganfall erlitten. Er kann kaum sprechen und wird sein weiteres Leben lang auf den Rollstuhl angewiesen sein. Inzwischen lebt er in einem Pflegeheim.
Motiv rätselhaft Seit dem Vorfall rätselt die Polizei über das Motiv für die Tat. Lag dem Konflikt ein schon seit langem schwelender Streit zugrunde? Oder gab es eine unliebsame Begegnung auf dem Weg vom Asia-Imbiss zur Binzer Straße? Die Polizei hofft, dass es Zeugen gibt, die darüber Auskunft geben können.
Personenbeschreibung: Der mögliche Schläger soll Südländer gewesen sein, 20 bis 30 Jahre alt, 1,70 bis 1,80 m groß, kräftig, gepflegte Erscheinung mit dunklem Haar, das an den Seiten sehr kurz geschnitten war. Kleidung: dunkelblaues T-Shirt, schwarze knielange Hose. Er hatte eine schwarze Tasche mit schrägen Trageriemen dabei, eine sogenannte Crossbag.
Fragen nach Zeugen:
Wer hat den Vorfall an der Ecke Ostseeallee / Binzer Straße beobachtet und sich noch nicht bei der Polizei gemeldet? Wer ist die Radfahrerin, die etwa zum Tatzeitpunkt auf der Ostseestraße stadteinwärts fuhr und beim Überqueren der Binzer Straße vom mutmaßlichen Täter angepöbelt wurde? Sie soll etwa 30 bis 50 Jahre alt gewesen sein, hatte dunkle Haare und trug eine Sonnenbrille. Wer hat eine mögliche Auseinandersetzung zwischen Siegfried Beilfuß und einer anderen Person am Abend des 29. Juli 2022 im Stadtteil Lütten Klein beobachtet? Wer kann etwas über ein Telefonat des Tatverdächtigen am 29. Juli 2022 gegen 18.30 Uhr sagen? Wer war sein Gesprächspartner? Wer kann etwas darüber sagen, welchen Bezug Siegfried Beilfuß zur Binzer Straße hatte? Wen wollte er dort besuchen? Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls führen, ist eine Belohnung von 3.000 Euro ausgesetzt.