21 Jahre nach der TatNeue Hinweise zum Mord an Offenbacher Disco-König Wurde Miljan Grujicic wegen Verwicklungen in illegalen Machenschaften erschossen?
15.02.2024 - 10:40 Uhr
Offenbach (Hessen) – Vor mehr als 21 Jahren, am 23. November 2002, wurde der Disco-König Miljan Grujicic (†33) eiskalt im Hinterhof seiner Disco „Madonna“ in der Bahnhofstraße in Offenbach erschossen. Bis heute ist der Mord ungesühnt. Doch nun kommt Bewegung in den „Cold Case“.
Bei der Polizei sind mehrere Hinweise eingegangen. Das teilten die Polizei in Offenbach und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Donnerstagmorgen mit. Der Fall war in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ am Mittwochabend vorgestellt worden.
Zitat ie rund 20 eingegangenen Hinweise würden jetzt geprüft. „Jedem Hinweis wird nachgegangen, um die Tat, über zwanzig Jahre nach ihrer Begehung, doch noch aufzuklären“, hieß es in der Mitteilung.
Nach der Tat habe es zunächst keine Hinweise auf einen Täter gegeben, sodass die Ermittlungen im folgenden Jahr eingestellt worden seien. Im Sommer 2022 seien diese nach verschiedenen Hinweisen wieder aufgenommen worden. Derzeit gehen die Ermittler von einem lange geplanten Auftragsmord aus.
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Wurde Miljan Grujicic wegen Verwicklungen in illegalen Machenschaften erschossen? Foto: Polizeipräsidium Südosthessen
Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters oder der Täter führen, ist eine Belohnung von 10 000 Euro ausgesetzt worden. Die Polizei fragt: „Können Sie Angaben zu den Tatumständen und dem Täter / den Tätern machen? Können Sie etwas zum Verbleib der möglichen Tatwaffe oder deren Herkunft mitteilen? Haben Sie Informationen über den Verbleib eines schwarzen Notizbuches, das dem Opfer gehört haben soll?“
Hinweise an Tel. 069/80984118.
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Hinterhältiger Auftragsmord Disco-Boss in Offenbach erschossen (XY-Sendung vom 14. Februar 2024) Der 33-jährige Miljan Grujičić wird am Samstag, dem 23. November 2002 im Hinterhof seiner Diskothek ermordet. Nach über 20 Jahren gibt es neue konkrete Hinweise auf den Schützen und seinen Auftraggeber. Ein Anlass für die Kripo Offenbach, den Fall erneut aufzurollen.
2002: Miljan Grujičić ist Besitzer der Diskothek „Madonna“ in Offenbach. Sie ist überregional bekannt und gilt vor allem als Treffpunkt für Männer und Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien. Miljan Grujičić stammt aus Montenegro – ebenso wie seine Ehefrau, die er in Deutschland kennengelernt hat. Der 33-Jährige fährt Ferrari und Mercedes und ist für ein großspuriges Auftreten bekannt.
An kriminellen Geschäften beteiligt Das „Madonna“ zieht nach Erkenntnissen der Polizei auch Menschen aus dem kriminellen Milieu an. Miljan Grujičić soll davon gewusst haben und an Geschäften wie Waffen- und Drogenhandel beteiligt gewesen sein. Er soll bekannt für seine Alleingänge gewesen sein. Dies könnte einigen Leuten ein Dorn im Auge gewesen sein, so die Einschätzung der Ermittler.
Am 23. November 2002 verbringt der 33-Jährige den Tag mit Geschäftspartnern. Bis etwa 22 Uhr hält er sich in der Diskothek auf. Anschließend fährt Miljan Grujičić nach Hause, um sich frisch zu machen und nach eigenen Angaben den Boxkampf zwischen Larry Donald und Vitali Klitschko im Fernsehen anzuschauen. Ob das stimmt, kann bis heute nicht bestätigt werden. Es ist auch möglich, dass er sich noch mit einer anderen Person getroffen hat.
Schüsse im Hinterhof
Um 23.33 Uhr kehrt Miljan Grujičić in seinem Mercedes wieder zurück zum „Madonna“. Er fährt in den Hinterhof, um dort zu parken. Bevor er aussteigt, versucht er noch, jemanden anzurufen. Er steigt mit dem Handy am Ohr aus seinem Wagen. Plötzlich fallen Schüsse. Miljan Grujičić sackt neben seinem Auto zusammen und ist sofort tot. Der Schütze muss sich in der Dunkelheit versteckt haben. Ein Nachbar hat die Schüsse gehört und sieht das Opfer am Boden liegen. Der Zeuge wählt den Notruf und eilt zum Diskotheken-Eingang an der Straße, um die Türsteher zu informieren.
Die Kripo Offenbach hat gründlich im Umfeld von Miljan Grujičić ermittelt und kommt zu zwei möglichen Theorien. Sein offensives Auftreten und Alleingänge bei den illegalen Machenschaften im Club sollen immer wieder zu größeren Disputen zwischen ihm und seinen Geschäftspartnern geführt haben. Möglicherweise hat es Personen in seinem Umfeld gegeben, die ihn aus dem Weg räumen wollten, bevor das mutmaßliche Risiko, ins Visier der Polizei zu geraten, zu hoch wurde.
Von Vergangenheit eingeholt? Die Soko hat außerdem ein Ereignis aus seiner Vergangenheit im Blick, das zur Ermordung des Disco-Besitzers geführt haben könnte. In seiner Heimat Montenegro soll Miljan Grujičić 1990 in eine Schießerei verwickelt gewesen sein, bei der zwei Männer ums Leben kamen. Der Täter des damaligen Feuergefechts kam nur wenige Jahre vor Miljan Grujičićs Tod wieder auf freien Fuß. Möglicherweise steht der Tod Miljan Grujičićs damit in Zusammenhang. Höchstwahrscheinlich war es ein Auftragsmord.
Wochen und Monate vor der Tat stattete sich Miljan Grujičić mit Waffen und einer schusssicheren Weste aus. Hatte er etwas geahnt? Der 33-Jährige hatte oft eine Art Notizbuch dabei, in dem er viele seiner Kontakte notiert oder Informationen über Schulden und Gläubiger niedergeschrieben haben soll. Es ist bis heute verschwunden.
Tatwaffe: vermutlich Pistole „Crvena Zastava“, Modell 67 oder 70.
Fragen nach Zeugen:
Wem hat sich Miljan Grujičić anvertraut? Wer hat damals der Polizei nicht die ganze Wahrheit erzählt und ist jetzt bereit zu sprechen? Gesucht werden insbesondere Geschäftspartner, die selbst kriminellen Aktivitäten nachgegangen sind und Menschen, die entweder mit dem Täter befreundet waren oder in einem Abhängigkeitsverhältnis standen, z.B. Ehefrauen und Freundinnen. Polizei und Staatsanwaltschaft verweisen auf die mögliche Verjährung eigener Tatbeteiligungen oder eventuell getätigter Falschaussagen. Wer hat am 23. November 2002 Beobachtungen im Hinterhof der Diskothek „Madonna“ gemacht? Wer ist die Familie, die zum Tatzeitpunkt in einem schwarzen Kombi aus dem Hinterhof gefahren sein soll? Es war mindestens ein Kind auf dem Rücksitz Wer kann etwas zum Verbleib des Notizbuchs sagen? Wer kann Angaben zum Aufenthalt von Miljan Grujičić in der Zeit von 22 Uhr bis zur Rückkehr zum Club gegen 23.30 Uhr machen? Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.
XY-Update: Mord an Disco-Boss Kripo bittet um weitere Hinweise (XY-Sendung vom 5. Juni 2024) Der 33-jährige Miljan Grujicic wurde am Samstag, dem 23. November 2002, im Hinterhof seiner Diskothek ermordet. Nach der Vorstellung des Falls in der XY-Sendung im Februar erreichten die Kripo Offenbach weitere Hinweise, an die die Ermittler nun anknüpfen möchten.
2002: Miljan Grujicic ist Besitzer der Diskothek „Madonna“ in Offenbach. Sie ist überregional bekannt und gilt vor allem als Treffpunkt für Männer und Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien. Miljan Grujicic stammt aus dem heutigen Montenegro – ebenso wie seine Ehefrau, die er in Deutschland kennengelernt hat. Der 33-Jährige fährt Ferrari und Mercedes und ist für ein großspuriges Auftreten bekannt.
Mann mit vielen Geheimnissen Das „Madonna“ zieht nach Erkenntnissen der Polizei auch Menschen aus dem kriminellen Milieu an. Miljan Grujicic soll davon gewusst haben und an Geschäften wie Waffen- und Drogenhandel beteiligt gewesen sein. Er soll bekannt für seine Alleingänge gewesen sein. Das könnte einigen Leuten ein Dorn im Auge gewesen sein, so die Einschätzung der Ermittler. Am 23. November 2002 wird der 33-Jährige um 23.33 Uhr im Hinterhof der Disco erschossen. Der Schütze entkommt unerkannt. Für die Polizei spricht alles für einen Auftragsmord.
Nach der XY-Sendung im Februar 2024 sind bei der Kripo Offenbach neue Hinweise eingegangen, die auf einen Streit im geschäftlichen Umfeld von Miljan Grujicic deuten, der seiner Ermordung vorausgegangen sein soll. Die Kripo bittet nun um weitere Informationen aus dem Bekanntenkreis des Opfers
Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.
Zuständig: Kripo Offenbach, Telefon (auch für vertrauliche Hinweise): 069 / 80 98 41 18 (ab 6. Juni: 069 / 80 98 0)