Zelle war unverriegelt - Häftling gelingt Flucht aus Amtsgericht

05.12.2023 - 19:50 Uhr

Duisburg/Heinsberg (NRW) – Im Knast wartete er auf seinen eigenen Prozess, vor Gericht sollte er als Zeuge in einem anderen Verfahren aussagen. Auf diese Gelegenheit hatte der Häftling anscheinend nur gewartet. Er entkam aus dem Amtsgericht! Schuld daran soll eine Baustelle gewesen sein ...

n einem Bericht an den Landtag erläuterte das NRW-Justizministerium die skurrile Posse, die sich vergangenen Freitag im Amtsbericht Duisburg-Hamborn abspielte.

Zitat

---

► Schon seit einiger Zeit sitzt der mutmaßliche Automatensprenger C. in Heinsberg hinter Gittern. Vorwürfe der Staatsanwaltschaft: Verdacht der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG), vorsätzliche Brandstiftung. Per Gefangenentransport ging es für ihn am 1. Dezember von der JVA Heinsberg nach Duisburg-Hamborn. Pünktlich um 9.30 Uhr machte C. dort im Zeugenstand seine Aussage. Danach ging es zurück in die Vorführzelle – und die Pannengeschichte nahm ihren Lauf.

---

Wegen Baumaßnahmen habe man eine andere als die übliche Zelle benutzt. Und diese offenbar vorher nicht gründlich gecheckt! Eine Tür sei unverschlossen gewesen, teilte der Präsident des Düsseldorfer Oberlandesgerichts dem Rechtsausschuss im Landtag mit.

Zitat

---

Diese Chance ließ sich der kriminelle Zeuge nicht entgehen.
Gitter wegen Elektriker unverschlossen

Unbemerkt spazierte er durch die Tür, landete im Innenhof. Und wieder war er zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Der üblicherweise durch Gitter verschlossene Flur zum Hof stand einladend offen. Grund: Ein Elektriker war gerade im Haus, sollte ungehindert ein und aus gehen können. Obwohl ein Wachtmeister den Flüchtigen noch beim ungenehmigten Freigang sah und verfolgte, konnte C. sich absetzen.

---

Der spontane Hafturlaub währte jedoch nur ein Wochenende. Dienstagnacht gelang die Festnahme, der mutmaßliche Panzerknacker wanderte zurück in die eigene – garantiert verriegelte – Zelle.

Bild