True Crime Berlin: Leiche im Wald gefunden – wer gibt ihr ein Gesicht?
Artikel von Jana Wengert • 26.11.2023
Im Spandauer Stadtforst am Rande von Berlin fanden Waldarbeiter im November 1988 eine Leiche. Wie sich herausstellte, stammt der leblose Körper von einer Frau – nähere Informationen zu der Unbekannten fehlen allerdings bis heute.
Wie BERLIN LIVE bereits berichtete, geht die Polizei Berlin in diesem True Crime Fall von einem Tötungsdelikt aus. Für weitere Hinweise zur Aufklärung des Mordes wurde die Bevölkerung um Mithilfe gebeten. Doch wie soll man einen toten Menschen identifizieren, von dem meist nur noch der Schädel übrig ist?
True Crime: So wird Berliner Leiche ein Gesicht gegeben Leichter gesagt als getan. In diesen Fällen muss das Gesicht „nachmodelliert“ werden. Bei der Berliner Frauenleiche kam zum damaligen Zeitpunkt Professor Richard Helmer zum Einsatz. Der inzwischen verstorbene Rechtsmediziner konnte mithilfe von Weichteilen und dem gefundenen Schädel der Toten ihr damaliges Erscheinungsbild nachstellen. Neben Helmer kann diese Aufgabe nur von einer Handvoll Experten in Deutschland erledigt werden – unter ihnen auch Steffi Burrath vom LKA Magdeburg.
ZitatTrue Crime: Steffi Burrath ist eine von wenigen Experten Als einen der ersten Schritte muss Burrath am entsprechenden Schädel 34 Punkte festlegen – auf ihnen wird anschließend die Modelliermasse angebracht: „Dadurch kann man die genauen Proportionen des Gesichts sehen.“ Umso mehr Details wie die Haarfarbe oder Konfektionsgröße bei der Rekonstruktion über die tote Person bekannt sind, desto genauer kann das Bild angefertigt werden. „Aber Altersmerkmale wie Falten und Co. muss ich selbst einfügen. Dann vergleiche ich das mit den vorliegenden Knochen und überlege, wo bei diesem Menschen zum Beispiel Falten aufgetreten sein können“, erklärte Burrath.