Staatsanwaltschaft ermittelt
Uniklinik-Pfleger soll Patientin missbraucht haben
Opfer wurde betäubt

21.11.2023 - 13:38 Uhr

Frankfurt (Hessen) – Was geschah am 12. und 13. August dieses Jahres in Kranken-Zimmer 11 auf Station A10 (Kardiologie) des Uni-Klinikums Frankfurt? Elif* (20, Name und Alter geändert) und ihre Familie sind sicher: Ein Pfleger setzte die junge Frau unter Betäubungsmittel – und verging sich an ihr. Elif ist herzkrank, im Frankfurter Uni-Klinikum wurde deshalb eine Ablation (Veröden von Herzgewebe) bei der jungen Frau durchgeführt.

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Am nächsten Morgen soll dann das Unfassbare passiert sein. Elif: „Ein Pfleger der Station kam gegen 8.30 Uhr in mein Zimmer. Er wollte ein EKG machen, dafür sollte ich mein T-Shirt hochziehen. Mir war das unangenehm. Dann sagte er, dass er meinen Venen-Katheter durchspülen müsse.“ An das, was darauf gefolgt sein soll, hat Elif nahezu keine Erinnerungen mehr. Sie: „Mir wurde schwindelig, irgendwann war ich weg.“

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......Elifs Familie: „Gegen 13 Uhr rief sie uns an. Sie konnte nicht klar reden, war völlig neben der Spur. Sie sagte uns, dass sie irgendein Medikament bekommen hätte, sich an nichts erinnern könnte. Außerdem klagte sie über Atemnot.“

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Doch als sich am darauffolgenden Sonntagmorgen das Martyrium zu wiederholen schien, war die Familie alarmiert. Elif: „Der gleiche Pfleger kam wieder in mein Zimmer, wollte erneut eine ‚Spülung' und ein EKG machen. Er behauptete, das sei eine ärztliche Anordnung. Das Mittel brannte heftig, wieder wurde mir schwummrig. Ich erinnere mich noch, dass der Pfleger über meine linke Brustwarze strich, sie festhielt.....

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Unabhängig von den Ermittlungen der Polizei ließ Elifs Familie zusätzlich den Urin der jungen Frau untersuchen. Sie über das Ergebnis: „Man fand Benzodiazepine (Beruhigungsmittel, d. Red.). 60 Stunden nach der ersten Tat war der Wert noch immer um das 13-fache erhöht.“ Ein Mitarbeiter des Frankfurter Uni-Klinikums, der anonym bleiben möchte, zu BILD: „Das Medikament, das die junge Frau verabreicht bekommen hat, heißt Midazolam, ist ein Beruhigungsmittel aus der Gruppe der Benzodiazepine. Es ist eine klare Flüssigkeit, die ausschließlich über die Vene gespritzt wird. Es ist ausgeschlossen, dass es in Verbindung mit der eigentlichen Behandlung steht.“ Denn: Midazolam werde u. a. für Narkose-Einleitungen (in Kombi mit anderen Substanzen) verwendet. Die festgestellte Dosis bei Elif sei lebensgefährlich gewesen:

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Entsetzlich, dass dies alles im Hauptbetrieb - morgens 08.30 Uhr und mittags um 13.00 Uhr in einer Klinik passieren konnte? Das sind doch Zeiten, in denen das Personal in den Zimmern unterwegs ist, Visiten etc.? Wie konnte das Unbemerkt bleiben?

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Was sagt das Krankenhaus? „Das Universitätsklinikum Frankfurt hat in diesem Kontext eine fristlose Kündigung ausgesprochen und Strafanzeige gestellt“, so ein Sprecher auf BILD-Anfrage. Weiter will sich die Klinik nicht äußern.

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Die Reaktion zeigt, dass es geschehen ist.