Die Behörden gingen bereits von einem Verbrechen aus. Nun ist die Leiche der 15 Jahre alten Lina gefunden worden – ein Jahr nach ihrem Verschwinden. Der mutmaßliche Täter ist tot.
16.10.2024, 20.34 Uhr
Vor einem Jahr verlor sich die Spur der 15 Jahre alten Lina im Elsass. Jetzt ist klar: Die Jugendliche ist tot. Französische Fahnder haben ihre Leiche in einem Waldgebiet entdeckt. Die Jugendliche sei in einem Wasserlauf unterhalb einer Böschung im Bereich von Nevers in Zentralfrankreich gefunden worden, sagte Staatsanwalt Alexandre Chevrier in Straßburg.
Der Kriminalfall hatte in der deutsch-französischen Grenzregion für Aufsehen gesorgt. Lina verschwand am 23. September vergangenen Jahres auf dem Weg zum Bahnhof von Saint-Blaise-la-Roche, von wo aus sie nach Straßburg fahren wollte. Die Fahnder ermittelten, dass sie gar nicht in den Zug stieg. Mehr als 400 Kilometer vom Ort ihres Verschwindens entfernt, stießen Ermittler nun bei einer Suchaktion in abgelegenem Gelände auf die Tote. Eine DNA-Analyse habe bestätigt, dass es sich um die sterblichen Überreste der Jugendlichen handele.
Nach Stand der Ermittlungen wurde Lina von einem Mann getötet, dem sie am Tag ihres Verschwindens zufällig begegnet war. Über die Ortungsdaten des Autos, mit dem der Tatverdächtige damals unterwegs war, habe man ermitteln können, dass er sich am Tag danach am jetzigen Fundort der Leiche aufgehalten habe, hieß es.
DNA-Spuren und Handtasche im Auto gefunden In dem im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg zugelassenen und gestohlenen Auto, das die Fahnder in diesem Sommer sicherstellten, wurden DNA-Spuren, Linas Handtasche sowie Stricke gefunden, mit denen die 15-Jährige gefesselt wurde. Die Fahnder vermuteten daher ein Verbrechen und durchsuchten systematisch Waldgebiete, in denen das Auto des Tatverdächtigen nach der Auswertung der Ortungsdaten später längere Stopps einlegte.
Der 43 Jahre alte Tatverdächtige, der längere Zeit mit dem gestohlenen Auto unterwegs war, nahm sich nach der Sicherstellung des Wagens am 10. Juli an seinem Wohnort in Besançon in Ostfrankreich das Leben. Wegen mehrerer gewaltsamer Raubtaten hätte er am 22. Juli vor Gericht erscheinen müssen. In der Vergangenheit soll sich der Mann mehrfach in einer Psychiatrie aufgehalten haben. hba/dpa
Zitat Die Leiche der 15-Jährigen wurde an einem Wasserlauf in der Nähe von Nevers in Zentralfrankreich gefunden. Der Fundort ist hunderte Kilometer von Saint-Blaise-la-Roche im Elsass entfernt, wo die Jugendliche vor einem Jahr verschwand. Sie war auf dem Weg zum Bahnhof, von wo aus sie nach Straßburg fahren wollte.
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Autopsie verrät wichtige Details zu Linas (15) Tod
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Seit einer Woche herrscht nun die traurige Gewissheit: Die 15-jährige Lina aus dem Elsass ist tot. Am Mittwoch, dem 16. Oktober, wird sie über ein Jahr nach ihrem Verschwinden gefunden. Ihre Leiche treibt in einem Wasserlauf unterhalb einer Böschung bei Nevers in Zentralfrankreich. Jetzt soll eine Autopsie Klarheit schaffen.
Wurde Lina erstickt? Laut dem französischen Privatsender BFMTV wurde Linas Leichnam am Dienstag (22. Oktober) an ihre Familie übergeben, nachdem zuvor eine Autopsie durchgeführt wurde. Die ersten Ergebnisse sollen darauf hindeuten, dass Lina mithilfe einer Plastiktüte erstickt wurde. Einen Grund zu dieser Annahme liefere der Körper des Mädchens, welcher unverkennbare Spuren am Hals aufweisen soll. Weitere Ermittlungen sollen nun die Hintergründe der Tat aufklären und weitere Fragen beantworten.
Sie kommt nie in Straßburg an Eigentlich wollte Lina (15) nur ihren Freund besuchen – doch dazu kam es nie. Auf dem Weg zum nächsten Bahnhof in Elsass verschwindet sie spurlos. Sofort vermuten Freunde und Familie das Schlimmste. Und auch die Beweislage lässt darauf schließen: Lina wurde Opfer eines grausamen Verbrechens. Im Sommer stellen die Ermittler einen gestohlenen Ford-Puma, der in Baden-Württemberg registriert war, sicher. In dessen Kofferraum finden die Ermittler zwei Stricke. Eine genauere Untersuchung zeigt, dass sowohl die 15-jährige Lina, als auch der Autodieb Samuel G. (43) die Seile berührt haben müssen. Kurz nachdem das Auto sichergestellt wird, nimmt sich Samuel G. (43) das Leben.
Ortungsdaten führen die Ermittler zu der Leiche Die Ermittler vermuten schnell ein Verbrechen und durchsuchen nach der Auswertung der Ortungsdaten Waldgebiete, in denen das Auto des Tatverdächtigen zuvor längere Stopps eingelegt hat. Bei einer erneuten Suche nach Lina (15) stoßen die Ermittler 400 Kilometer vom Ort ihres Verschwindens entfernt auf die Leiche. Wie die Staatsanwaltschaft nun mitteilt, sollen die Ortungsdaten zeigen, dass sich Samuel G. (43) am Tag nach Linas (15) Verschwinden am jetzigen Fundort der Leiche aufgehalten hat.
Ein letzter Abschied Linas Beerdigung ist für Freitag, den 25. Oktober, um 14 Uhr in der Kirche von Plaine geplant. In einer Mitteilung des Anwalts der Mutter von Lina, Matthieu Airoldi, heißt es: „Die Beerdigung wird unter strengster familiärer Wahrung stattfinden”. Die Zeremonie soll für zahlreiche Anteilnehmende vor dem Gebäude übertragen werden. Nach Angaben des französischen Rundfunkanbieters France Bleu soll Lina (15) nach der religiösen Zeremonie nur im Beisein ihrer Familie auf dem Dorffriedhof beigesetzt werden. (rkm)
Teenagerin war lange vermisst worden Nach Leichenfund am See – jetzt steht Linas (†15) Todesursache fest
19. Dezember 2024 um 22:41 Uhr Vollständig wird ihr Tod wohl nie aufgeklärt.
Doch obwohl bei der Obduktion der 15-jährigen Lina keine förmliche Todesursache mehr festgestellt werden konnte, gehen die Ermittler davon aus, dass die Teenagerin stranguliert wurde. Darauf deuten Spuren an Kinn und Kiefer hin.
Leiche lag über ein Jahr lang im Wasser Man gehe davon aus, dass die Jugendliche mit einer gefundenen Stofftasche erdrosselt wurde, teilte Staatsanwalt Alexandre Chevrier in Straßburg mit. Über ein Jahr lang lag die Leiche der 15-Jährigen in einem Wasserlauf.
Die Feststellungen der Staatsanwaltschaft sind das wohl letzte Kapitel in einem Kriminalfall, der die französisch-deutsche Grenzregion lange in Atem gehalten hatte. Die damals 15-Jährige verschwand am 23. September 2023 auf dem Weg zum Bahnhof in einer kleinen Elsassgemeinde. Die Fahnder ermittelten, dass sie gar nicht in den Zug stieg. Ein Zeuge wollte die Jugendliche als Beifahrerin in einem Kleinwagen gesehen haben, weshalb Halter entsprechender Autos in der Region ins Visier gerieten.
Polizei fand verdächtiges Auto in Deutschland In diesem Sommer schließlich stellten Fahnder ein im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg zugelassenes und gestohlenes Auto sicher, in dem sie DNA-Spuren, Linas Handtasche sowie Stricke fanden, mit denen die Jugendliche gefesselt wurde. Die Fahnder durchsuchten systematisch Waldgebiete, in denen das Auto des Tatverdächtigen nach der Auswertung von Ortungsdaten später längere Stopps einlegte. Schließlich fanden sie die Tote in Zentralfrankreich, Hunderte Kilometer von ihrer Heimat entfernt.
Die Fahnder gehen davon aus, dass Lina von einem Mann getötet worden ist, dem sie am Tag ihres Verschwindens zufällig begegnet war und der sich inzwischen das Leben genommen hat. Alles deute auf diesen Mann als Täter hin, den die Ermittler im Übrigen für keine weitere ähnliche Tat verantwortlich halten, sagte der Staatsanwalt.
Mutmaßlicher Täter nahm sich das Leben Der 43 Jahre alte Tatverdächtige, der längere Zeit mit dem gestohlenen Auto unterwegs war, nahm sich nach Sicherstellung des Wagens in Ostfrankreich das Leben. Zu Lina konnte er von den Fahndern nicht mehr befragt werden. (dpa)