Aktenzeichen XY“: Interpol fragt, wer kennt „Die Frau in der Maas“?
AACHEN/NAMUR Interpol rollt 22 ungeklärte Todesfälle von Frauen auf, die zwischen 1976 und 2019 tot aufgefunden worden waren. Ein Fall aus der Region wird nun bei „Aktenzeichen XY“ thematisiert. Dabei gehören zwei Leichenfunde entlang der Maas zur Interpol-Operation.
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Drucken Claudia Schweda VON CLAUDIA SCHWEDA
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Am 7. Juni 2005 ist in der Maas in Belgien die Leiche einer Frau entdeckt worden. Sie trieb in Namur auf Höhe der Hafenmeisterei im Stadtteil Jambes. Wie sie in den Fluss gekommen ist, weiß niemand. Selbst ihre Identität ist bis heute unbekannt. „Die Frau in der Maas“ nennt Interpol den ungelösten Fall. Am Mittwochabend (20:15 Uhr) wird dieser „Cold Case“ in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ vorgestellt.
Die belgischen Ermittler hoffen, 18 Jahre nach dem Leichenfund Hinweise auf die Identität der Frau zu erhalten und so die Umstände ihres Todes möglicherweise aufklären zu können. Denn auch die Todesursache ist bis heute unklar. War es ein Verbrechen? War es ein Unfall?
Eine Überprüfung mit Vermisstenfällen in Belgien hat bislang keine Übereinstimmung erbracht. Deswegen gehen die Ermittler davon aus, dass die Frau möglicherweise aus Deutschland oder den Niederlanden stammt. Der Fundort ist etwa 100 Kilometer von der deutschen Grenze in Aachen entfernt. Auf Youtube gibt es bereits ein von der belgischen Polizei veröffentlichtes Fahndungsvideo in englischer Sprache.
Speziell für das deutsche Publikum reist die belgische Polizistin Isabelle Carlier aus Namur ins ZDF-Studio nach Mainz und bringt alle bisherigen Informationen mit. Dazu gehört eine gezeichnete Gesichtsrekonstruktion der Frau. Wahrscheinlich hatte sie eine etwa vier Zentimeter lange Narbe an der Lippe auf der rechten Gesichtshälfte. Fotos ihrer Kleidung hinterlassen den Eindruck einer sehr gepflegten Frau – das beige Top passt exakt zur fein gestreiften Hose.
Zum Zeitpunkt ihres Todes soll sie nach Schätzungen der Polizei zwischen 35 und 45 alt gewesen sein – möglicherweise auch erst 25. Das heißt, sie wurde zwischen 1965 und 1980 geboren. Sie war 1,63 Meter groß, hatte helle Haut, dunkles welliges Haar, gepflegte Zähne und rot lackierte Zehennägel. Ihr Blinddarm war entfernt worden. Hinweise nimmt das Bundeskriminalamt in Wiesbaden unter der Nummer 0611/5511155 entgegen.
„Die Frau in der Maas“ ist Teil der Operation „Identify Me“, die Interpol im Mai gestartet hat. Ziel der Operation ist, die bislang unbekannte Identität von 22 Frauen zu klären, die zwischen 1976 und 2019 in den Niederlanden, Belgien und Deutschland tot aufgefunden worden waren.
Der nun in „Aktenzeichen XY... ungelöst“ vorgestellte Fall ist einer von zwei Fällen, bei denen die Leichen nahe der deutschen Grenze gefunden wurden. Den zweiten Fall hat Interpol „The woman with the artificial nails“ getauft (Die Frau mit den künstlichen Nägeln), weil ihre künstlichen Nägel an den Ringfingern mit einem auffälligen floralen Muster verziert waren.
Diese Frau ist nach Angaben der Ermittler durch schwere Gewalt ums Leben gekommen. Ein Wanderer hatte die Leiche der nackten Frau beim Sonntagsspaziergang am 31. Mai 2009 im belgischen Visé nahe der niederländischen Grenze südlich von Maastricht entdeckt. Ihr Körper trieb im Albert-Kanal, einem Nebenarm der Maas. Das Mordopfer war mit Eisengewichten zum Gewichtheben beschwert worden, um möglichst lange unter Wasser unentdeckt zu bleiben. Laut Interpol muss die Leiche zum Zeitpunkt der Entdeckung bereits ein bis fünf Wochen im Wasser gewesen sein.
Die junge, athletisch gebaute Frau war zwischen 14 und 24 Jahre alt (geboren zwischen 1985 und 1995) und 1,62 Meter groß, hatte mittellanges blondes oder hellbraunes Haar, einen hellen Teint, gepflegte Zähne und gepiercte Ohren. Sie hatte eine Operationsnarbe am Unterbauch und am rechten Handgelenk. Die Narbe am Handgelenk ist etwa 10 Zentimeter lang. Die Ermittlungen ergaben, dass die junge Frau seit mehreren Jahren in der Benelux-Region lebte und ihre Kindheit in Osteuropa verbrachte.
Aktenzeichen XY :Leiche im Fluss! Anrufer nennt Namen und Wohnort Vor 18 Jahren wurde eine Leiche in Belgien entdeckt. Die Identität der Toten ist bis heute unbekannt. Ein „Aktenzeichen XY“-Zuschauer könnte nun die Ermittler entscheidend voranbringen.
17. August 2023, 13:56 Uhr •Namur, Belgien Ein Artikel von Eduard Ebel
Am 7. Juni 2005 wurde in der Nähe der belgischen Stadt Namur die Leiche einer bis heute unbekannten Frau entdeckt. Sie trieb im Fluss „Maas“. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie mindestens eine Woche im Wasser lag.
Frauenleiche in Belgien entdeckt Das Alter der Toten wird von der belgischen Polizei auf 25 bis 45 Jahre geschätzt. Besonders auffällig: Die Leiche hat eine Narbe am Bauch. Möglicherweise stammt diese von einer Blinddarm-OP. Zudem weist sie eine Narbe über der Lippe auf der rechten Gesichtsseite auf. Die unbekannte Frau trug beim Auffinden ein beiges Oberteil, eine beige Hose sowie schwarze Unterwäsche.
Bremen Stammt die Tote aus Deutschland? Bis heute ist es den Ermittlern aus Belgien nicht gelungen, die Identität der Frau zu klären – und das trotz Phantombild. Es ist möglich, dass die Tote nicht aus Belgien, sondern aus Deutschland, stammen könnte. Die Polizei hat den Fall deshalb am Mittwochabend bei „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ präsentiert. Ein Schritt, der offenbar erste Früchte trägt ...
Alle Fälle der neuesten „Aktenzeichen XY“-Folge findet ihr hier. „Aktenzeichen XY“: Anrufer nennt Namen und Wohnort Während der Live-Sendung hat sich ein Anrufer gemeldet. „Er hat einen konkreten Namen und einen Wohnort genannt von dieser Frau“, kündigt Alfred Hettmer bei der Abfrage mit Rudi Cerne optimistisch an. Die Polizei geht dem Hinweis nun nach, der den Fall nach 18 Jahren wieder ins Rollen bringen könnte.
Intuitiv habe ich das Gefühl, dass es sich damals um eine Frau handelte, die in Belgien anonym lebte und möglicherweise sexuelle Handlungen gegen Entgelt anbot.
Bei einer reinen Beziehungstat, hätte man diesen Täter vermutlich schon längst dingfest machen können.