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Schkopau: Chemiekombinat Buna | In zehn Jahren starben 87 Arbeiter im DDR-Chemiekombinat
In zehn Jahren starben 87 Arbeiter im DDR-Chemiekombinat Die Todes-Akte Buna Der Arbeiter- und Bauern-Staat versuchte die tödlichen Werksunfälle vor Bevölkerung zu verbergen
22.07.2023 - 10:52 Uhr
Schkopau – „Plaste und Elaste aus Schkopau“ kannte zu DDR-Zeiten jeder, von den Toten im Chemiekombinat Buna wussten nur wenige. Jetzt enthüllen streng geheime Akten aus einem privaten Nachlass, wie in einem der größten Betriebe der DDR Todesfälle systematisch vertuscht wurden. Allein in den letzten zehn Jahren der DDR starben bei Buna 87 Männer und Frauen bei Arbeitsunfällen. Als es am 9. Februar 1990 im VEB Buna-Werk knallte, lagen kurz darauf fünf Tote – darunter der Student Thomas U. (24) – in den Trümmern des Karbidofens Nummer 11. Das letzte und gleichzeitig schwerste Unglück im mit 15 000 Mitarbeitern fünftgrößten DDR-Betrieb.
Zitat„Die Papiere lagen in Schkopau in einem Wäschekorb auf dem Dachboden des ehemaligen Sicherheitsbeauftragten“, so eine BILD-Leserin, die anonym bleiben möchte. Sie hatte den Fund im Nachlass des kürzlich an einem Hirntumor verstorbenen Buna-Veteranen entdeckt und BILD übergeben.
ZitatAkribisch ist in den Akten aufgeführt, wer wann in welchem Bereich des Betriebes wodurch zu Tode kam: „… Siegfried K., geb. 25.6.22, verst. 14.12.84, Kesselexplosion ... Wolfgang H., geb. 17.4.55, verst. 29.8.86, erstickt durch CO2-Gase ... Herbert G., geb. 13.1.26, verst. 18.3.85, Explosion in der Chloridanlage ...“ Dazu Berichte über verschlissene Technik, mangelnden Arbeitsschutz
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Die DDR war Hauptlieferant auch von Feinchemikalienin hoher Reinheit, die allerdings in westlichen Ländern arbeitsrechtlich und auch wirtschaftlich nicht herzustellen waren. Dumpingpreise auf Kosten von Sicherheit und Gesundheit der Menschen dort. Die Kombination aus billigem Atomstrom, niedrigen Umweltstandards und Löhnen im untersten Bereich plus überalterten und un sicheren Anlagen war dem Staat nur recht, um an Devisen zu kommen. Auch deshalb ist die Lebenserwartung von Menschen, die dort jahhrzehntelang gelebt und gearbeitet haben, unter dem West-Niveau.....traurig.