NACH 22 JAHREN Suche nach Dagmar Knops eingestellt
Von GÜNTHER CLASSEN
KEMPEN –
22 Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden der damals 22-jährigen Dagmar Knops hat die Mordkommission „Knops“ ihre teils spektakulären und „unterirdischen“ Ermittlungen nun endgültig eingestellt. Die Suche nach ihr ist beendet!
Das Skelett der Leiche, die unter der alten Villa Horten in Kempen vermutet wurde, konnte auch durch Bohrungen nicht gefunden werden. Selbst eine Fernsehfahndung in „Aktenzeichen XY … ungelöst“ brachte die Mordkommission nicht weiter.
Doch Chef-Ermittler Ingo Thiel sagt auch: „Mord verjährt nie. Jeder neue Hinweis wird abgeklärt. Ich bin enttäuscht, nicht zum Ziel gekommen zu sein. Viele Jahre haben wir versucht, durch einen hohen technischen Aufwand unter der Villa ein Skelett zu finden. Irgendwann mussten wir aufgeben und die Bewohner der Villa zur Ruhe kommen lassen.“
Ein glaubhafter anonymer Hinweis hatte die Ermittler zu der Villa am Burgring geführt. Der Hausbesitzer Anwalt Rolf Strohmeier ließ die Buddelei der Kripo brav über sich und seine Mitarbeiter ergehen: „Eine Leiche im Keller, das war schon bedrückend.“
Dagmar Knops war nach einem Kneipenbesuch im März 1988 verschwunden. Die Hoffnung auf Aufklärung war längst aufgegeben, als die anomyme Nachricht einging – vier Zeilen lang.
Danach soll die Leiche an der Villa vergraben worden sein. Aber in 22 Jahren wurde am Haus viel umgebaut.
Bauarbeiter, die damals dort tätig waren, wurden nicht gefunden. Mit Leichenspürhunden und Geo-Radar wurde dann der Boden im Keller untersucht.
Vieles sprach für die Richtigkeit des Hinweises, aber weitere Bohrungen hätten die alte, mehrstöckige Villa auch zum Einsturz bringen können.
Der sonst erfolgreiche Chef-Ermittler Ingo Thiel: „Offiziell schlagen wir die Akte zu, was mich nicht hindert, darüber nachzudenken, ob wir nicht doch etwas übersehen haben.“
Stadt Kempen. Die Mordkommission war so voller Hoffnung, jetzt gibt sie enttäuscht auf: Die Suche im Mordfall Dagmar Knops und die damit verbundenen Arbeiten im Keller der Kempener Villa Horten wurden jetzt ohne Erfolg eingestellt. Von Thea Elbertz
Seit dem 28. März 1988 ist die damals 22-jährige Pädagogikstudentin Dagmar Knops nach einem Besuch der Gaststätte Lichtblick an der Tiefstraße in Kempen spurlos verschwunden. Alle Ermittlungen der Polizei verliefen im Sande. 2008, 20 Jahre später, brachte plötzlich ein anonymes Schreiben den Fall wieder ins Rollen. Das verschwundene Mädchen sei ermordet und in der damaligen Baustelle im Keller der Villa Horten verscharrt worden, hieß es in dem Schreiben. Anschließend sei eine Betondecke über die Leiche, von wem auch immer, gezogen worden.
Die Polizei analysierte den Brief, untersuchte eingehend den Keller der Gründerzeitvilla an der Ecke Burgring/Thomasstraße, Experten wie Archäologen, Rechtsmediziner, Historiker und Brunnenbauer wurden um Rat gefragt, eine Bodenradaruntersuchung wurde durchgeführt. Ingenieure einer Fachfirma scannten den Keller mit Geo-Radar. Das Ergebnis war eine Bodenanomalie. Leichenspürhunde wurden eingesetzt und zeigten unabhängig voneinander an derselben Stelle im Keller eine Reaktion.
Die Mordkommission unter der Leitung von Ingo Thiel war daher optimistisch, die sterblichen Überreste von Dagmar Knops zu finden und den Fall für die Familie endlich zu einem Abschluss bringen zu können. Auch in der ZDF-Fernsehsendung "Aktenzeichen XY. . . ungelöst" wurde darüber berichtet, zahlreiche Hinweise gingen danach bei der Polizei ein und brachten manche neue Erkenntnisse, aber keinen Durchbruch.
Knackpunkt bei den Ermittlungen in der historischen Villa war die Statik des Gebäudes. Die Baumaßnahmen könnten das Haus zum Einsturz bringen, befürchtete die Mönchengladbacher Mordkommission. "Wir sind bei den Arbeiten technisch an die Grenzen gestoßen", sagte gestern Willy Theveßen, Pressesprecher der Mönchengladbacher Polizei. Das Problem sei, dass vor 22 Jahren in dem Keller das Fundament für eine dreigeschossige Treppe gebaut worden sei.
Die Untersuchungen in der Villa würde man wieder aufnehmen, wenn sich neue Techniken für die Grabung ergeben. Auch die zuletzt gemachte Kernbohrung, die nach den bis dahin vorliegenden Erkenntnissen zum endgültigen Auffinden der sterblichen Überreste von Dagmar Knops führen sollten, brachte nicht die erhofften Ergebnisse, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Es wurde in den Proben nichts gefunden, so Theveßen.
Ingo Thiel ist enttäuscht, "doch nicht zum Ziel gekommen zu sein. Ich war wie viele andere überzeugt, nach fast 22 Jahren dort endlich Spuren von der vermissten Dagmar Knops zu finden." Allerdings sei man nicht völlig sicher, dass die Leiche nicht doch irgendwo unter der Villa verborgen sei. Daher seien die Ermittlungen nicht völlig abgeschlossen, jedem neuen Hinweisen werde er nachgehen, verspricht Thiel. "Mord verjährt nicht."
Suche nach vermisster Dagmar Knops nach 22 Jahren eingestellt
In einem anderen Fall in der Region, in Kempen, wurde die Suche nach der vermissten Dagmar Knops vor sechs Jahren eingestellt. Die damals 22-jährige Studentin verschwand 1988 nach einem Besuch in einer Gaststätte spurlos.
Schon nach den ersten Ermittlungen ging die Kriminalpolizei von einem Gewaltverbrechen aus. Umfangreiche Suchmaßnahmen waren erfolglos geblieben. Doch dann, über 20 Jahre nach dem Verschwinden der jungen Frau, erreichte die Polizei ein anonymes Schreiben. In dem Brief wurde behauptet, dass Dagmar getötet und anschließend in der Villa "Horten" verscharrt wurde.
Sofort durchsuchte die Polizei 2008 die Villa, die tatsächlich in der Nähe von Dagmars Elternhaus lag. Leichenspürhunde wurden eingesetzt. Sie schlugen alle an der gleichen Stelle im Keller an. Es wurden Kernbohrungen im Beton gemacht, jedoch ohne Erfolg. Im Juni 2010 stellten die Beamten die Suche ein. Ganz abgeschlossen ist der Fall von Dagmar aber noch nicht: "Leider können wir aber auch jetzt noch nicht abschließend völlig sicher sein, dass die sterblichen Überreste nicht doch irgendwo unter der Villa Horten verborgen liegen", sagte Ingo Thiel, damals Leiter der Mordkommission im Fall Dagmar.
Ein Problem, vor dem die Ermittler damals standen, war das Fundament der alten Villa. Über dem möglichen Leichenfundort wurde eine Treppe errichtet. Würde man diese abreißen, geriete die Statik des Gebäudes in Gefahr. Kommission-Leiter Ingo Thiel versichert: "Mord verjährt nicht! Daher werde ich jedem neuen Hinweis nachgehen und nochmals überprüfen, wo wir vielleicht doch etwas übersehen haben könnten."
Wenn eine Treppe die Statik des Gebäude gefährdet hat der Statiker etwas falsch gemacht. Hätte man mit einem Wasserschneider 4cm große Bohrungen herunter gebracht, würde das die Statik kaum tangieren. Heutzutage werden ganze Häuser durchgesägt und höher gesetzt.
Diese Aussage ist so deshalb nicht stichhaltig.
lg eugene
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21.11.2016 - 2008 ist sich die Polizei ?ziemlich sicher?, die Leiche der seit 20 Jahren vermissten Studentin Dagmar Knops gefunden zu haben. Willy Theveßen und Ingo Thiel hoffen, das mysteriöse Verschwinden einer jungen Frau endgültig aufklären zu können. SPIEGEL TV hat damals über die Ermittlungen berichtet.
Die Mordkommission „Knops“ informierte heute (22.02) in Kempen die Öffentlichkeit über neue Ermittlungen im Fall Dagmar Knops.
Die damals 22-jährige Studentin war am Abend des 28.03.1988 nach einem Gaststättenbesuch in der Kempener Innenstadt spurlos verschwunden.
Schon nach den ersten Ermittlungen im Frühjahr 1988 ging die Kriminalpolizei von einem Gewaltverbrechen aus.
Jetzt liegt der Mordkommission unter Leitung von Ingo Thiel ein anonymes Schreiben vor. „Dieses Schreiben hat uns dazu veranlasst, die Ermittlungen in diesem Fall erneut zu intensivieren“, so Kriminalhauptkommissar Thiel, „wir haben die sehr konkreten Angaben in diesem Brief genauestens analysieren lassen. Sie werden von den Fachleuten der „Operativen Fallanalyse“ des Landeskriminalamtes als authentisch angesehen“, so Thiel weiter.
In diesem Schreiben wird geschildert, dass die junge Frau getötet und anschließend verscharrt wurde. Erste Untersuchungen in diese Richtung wurden bereits durchgeführt. Hier stehen die abschließenden Ergebnisse aber noch aus. Zurzeit wird geprüft, inwieweit modernste Technik bei den weiteren Suchmaßnahmen eingesetzt werden kann.
Insbesondere appelliert Thiel an den anonymen Hinweisgeber, sich der Polizei zu offenbaren. Ihm kann seitens der Staatsanwaltschaft Vertraulichkeit zugesichert werden, sodass er selbst nicht öffentlich auftreten muss.
Diese jetzt neuen Ermittlungen haben darüber hinaus aber auch gezeigt, dass immer noch neue Erkenntnisse zu erlangen sind, die vor zwanzig Jahren noch keine so wichtige Rolle spielten.
„Bereits kurz nachdem wir erneut intensiv in die Ermittlungen eingestiegen sind, stellten wir fest, dass selbst nach zwanzig Jahren immer noch nicht alle Aspekte dieses Falles untersucht sind“, so dazu Kriminalhauptkommissar Thiel, „das anonyme Schreiben ist sicherlich eine wichtige Spur für uns, aber im Zuge unserer Arbeit haben sich einige weitere viel versprechende Ansatzpunkte für interessante Untersuchungen ergeben.“
Zeugen, die noch Angaben zu diesem Fall machen können, werden gebeten, sich unter 02161-290 mit der Mordkommission oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Ungelöste Kriminalfälle und Morde in NRW – Dagmar Knops
Dagmar Knops war nach einem Besuch im März 1988 in der Altstadt-Kneipe „Lichtblick“ in Kempen nie wieder aufgetaucht. Die Ermittler hatten die Hoffnung ihren Leichnam zu finden bereits aufgegeben – bis zu dem Tag, an dem bei der Polizei ein anonymer Brief einging, mit dem Hinweis dass die Leiche der 22-jährigen Studentin im Keller der Villa Horten befinden soll. Die Suchaktion dauerte mehrere Monate – blieb aber bis heute erfolglos.
Im Jahr 2008 brachte plötzlich ein anonymes Schreiben den Fall wieder ins Rollen: Das verschwundene Mädchen sei ermordet und in der damaligen Baustelle im Keller der Villa Horten verscharrt worden, hieß es in dem Schreiben. Anschließend sei eine Betondecke über die Leiche gezogen worden.