Tierheim warnt: Mann sucht Pferde für Ekel-Praktiken
Kulmbach - Ein Mann aus dem Raum Bayreuth sucht im Internet Pferde "zum Besamen" und meint damit Ekel-Praktiken. Das Tierheim Kulmbach warnt Pferdebesitzer, auf ihre Tiere aufzupassen.
Denn: Die Polizei ist bislang machtlos.
Vorsicht vor einem mutmaßlichem Tierquäler: Ein Mann aus dem Raum Bayreuth hat in Kleinanzeigen auf eBay kurz vor Weihnachten Pferde "zum Besamen" gesucht - und damit ist nicht etwa Zucht gemeint. Das hat das Tierheim Bayreuth in einem Facebook-Post öffentlich gemacht. Es warnt Pferdebesitzer, mögliche Interessenten für eine Reitbeteiligung genau zu überprüfen.
"Wir möchten euch bitten, höllisch aufzupassen, wenn sich für eure Pferde (besonders wenn es Stuten sind!) ein Mann aus dem Bayreuther Raum meldet", schreibt das Tierheim im sozialen Netzwerk. Der Mann suche über Anzeigen im Internet nach Reitbeteiligungen und auch "ganz offen nach Stuten 'zum Besamen'". Der Appell: "Deswegen überprüft eventuelle Interessenten bitte ganz genau, lasst euch den Ausweis zeigen und lasst unbekannte Leute nicht gleich mit euren Pferden alleine ausreiten!". Der Post wurde schon fast 1.500 mal geteilt.
Das Problem: So lange der Mann nur nach einem Pferd sucht und sich an keinem Tier sexuell vergeht, liegt keine Straftat vor. Das bestätigte die Polizei dem Bayerischen Rundfunk auf Anfrage. Zoophilie ist zwar seit dem Jahr 2013 in Deutschland strafbar, aber nur wenn es zu einem tatsächlichen sexuellen Missbrauch eines Tieres durch einen Menschen kommt. Deswegen sind der Polizei bislang die Hände gebunden: Die Beamten wollen den Fall aber im Blick behalten.
Die Identität des Mannes liegt ihnen wegen des beherzten Eingreifens des Kulmbacher Tierheims vor. Eine Mitarbeiterin war laut Recherchen der Augsburger Allgemeinen auf die mittlerweile gelöschte Anzeige des Mannes zum Schein eingegangen. So kam sie an die Daten des Mannes, die sie an die Polizei weiterleitete.