Tödliche Abkürzung - 21 Jahre ungeklärt: Mord an Gertrud Schneider
Samstag, 23. April 1988: In Reichenbach an der Fils macht ein Mann eine grauenvolle Entdeckung. Auf einer Wiese liegt die Leiche einer Frau. Gertrud Schneider hat am Vorabend ihren 55. Geburtstag gefeiert und ist in der Nacht auf dem Heimweg ermordet worden.
Am Abend des 22. April 1988 hat Gertrud Schneider bis etwa 23.30 Uhr in einem Vereinsheim im Nachbarort ihren Geburtstag gefeiert. Auf dem Heimweg kommt es im Auto zum Streit mit ihrem Lebensgefährten. Gertrud Schneider will noch nicht nach Hause. Mitten in Reichenbach steigt sie aus. Die stark angetrunkene Frau wird noch bis etwa 1 Uhr von verschiedenen Zeugen gesehen, als sie zu Fuß unterwegs ist. Es scheint, als wolle sie nach Hause.
DNA-Spur des Täters Um zu ihrer Wohnung im Wohngebiet "Am Siegenberg" zu gelangen, muss sich Gertrud Schneider für eine Abkürzung - den "Drei-Tannen-Weg" - entschieden haben. Was genau auf dem abgelegenen, schlecht beleuchteten Weg dann passiert, ist nicht bekannt.
Gertrud Schneider wird stranguliert, möglicherweise mit ihrem eigenen Halstuch. Das Tuch (beige-bordeaux gemustert) und auch die Handtasche (bordeaux-farben) des Opfers nimmt der Täter vermutlich mit.
Die Polizei hat eine DNA-Spur, die vom Täter stammen dürfte. Die Kripo Esslingen hofft, mit Hilfe dieser DNA den Fall auch nach 21 Jahren noch klären zu können.
Unbekannter Motorradfahrer Für die Ermittlungen der Polizei könnte ein Motorradfahrer eine große Rolle spielen, der in der Tatnacht gegen 1 Uhr den Siegenberg hochfährt. Kurze Zeit später hört ein Anwohner zwei Motorräder, die auf dem Drei-Tannen-Weg nach unten fahren. Sind sie Gertrud Schneider begegnet?
Personenbeschreibung: Der Motorradfahrer, der von einer Zeugin gesehen wurde, soll schlank gewesen sein und 18 bis 20 Jahre alt. Wie die Zeugin weiter aussagte, trug er einen weißen Helm. Das Motorrad könnte eine ältere rote Geländemaschine gewesen sein, möglicherweise eine Honda MTX 80.
Ermittlungsfragen: Wer kennt Personen, die 1988 ein rotes Geländemotorrad besaßen und auf die die Beschreibung zutrifft?
Wer kennt Personen, die nach 1988 aus Reichenbach an der Fils weggezogen sind? Die Polizei vermutet, dass der Täter aus dem Ort stammte oder zumindest einen Bezug dorthin hatte.
Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung dieses Verbrechens führen, ist eine Belohnung von 1.500 Euro ausgesetzt.
Zuständig: Kripo Esslingen, Telefon 0711/3 99 04 60
Gertrud Schneider hat am Abend des 22. April 1988 mit Freunden und Bekannten ausgiebig ihren 55. Geburtstag gefeiert. Sie ist reichlich angetrunken, als sie gegen 23.30 Uhr das "Hasenheim" in Hochdorf (Kreis Esslingen) verlässt. Auf der Heimfahrt nach Reichenbach an der Fils kommt es zum Streit mit ihrem Lebensgefährten. Die Hausfrau steigt am Ortseingang aus dem Auto, geht zu Fuß weiter. Tags darauf wird ihre Leiche auf einer Wiese gefunden. Gertrud Schneider wurde stranguliert, möglicherweise mit ihrem eigenen Halstuch.
Die Polizei hat eine DNA-Spur, die sie dem Täter zuordnet. Und sie hat eine Zeugin, die in der Nacht gegen 1 Uhr in Tatortnähe einen 18 bis 20 Jahre alten Motorradfahrer auf einer roten Geländemaschine gesehen hat. Das Motorrad könnte eine Honda MTX 80 gewesen sein.
16 Hinweise gingen nach der Sendung im Oktober ein. Die meisten betrafen Männer, die vor 21 Jahren ein auf die Beschreibung passendes Motorrad hatten, erklärt ein Polizeisprecher. Die Ermittler haben deshalb mehrere Männer zum Speicheltest gebeten. Die Untersuchungsergebnisse liegen teils noch nicht vor. "Das dauert ein bisschen", heißt es bei der Esslinger Polizei. Altfälle hätten beim Landeskriminalamt nicht die höchste Priorität. Schon früher wurden 130 DNA-Proben von möglichen Tätern genommen. Der Abgleich war durchweg negativ.