Aktenzeichen XY: Wer kennt die Moorleiche vom Worringer Bruch? Von Redaktion -8. Mai 2023
Köln | Es ist ein grausiger Fund den ein Pilzsammler am 14. Oktober 2001 im Worringer Bruch bei Köln machte: Er fand die Leiche einer jungen Frau. Bis heute ist deren Identität unbekannt. Jetzt bringt die Kölner Ermittlungsgruppe „Cold Cases“ den Fall in die Sendung Aktenzeichen XY am Mittwoch, den 10. Mai.
Der Pilzsammler war im Moorgebiet des Worringer Bruchs unterwegs an diesem 14. Oktober 2001. Ein Herbstsonntag mit knapp über 17 Grad, wolkig und etwas Regen. In dem sumpfigen Gebiet stieß der Mann auf eine Leiche. Die war bereits skelettiert. Die Kölner Polizei spricht davon, dass der Leichnam bei Auffinden schon über mehrere Monate unentdeckt im Moor gelegen habe. Der Ort, wo der Pilzsammler auf die Leiche stieß liegt rund 200 Meter vom Senfweg entfernt.
BIS HEUTE NICHT IDENTIFIZIERT Die Frau ist bis heute nicht identifiziert. Sie soll, so das Fahndungsplakat der Mordkommission Moor, zwischen 20 und 30 Jahren alt gewesen sein und rund 1,60 bis 1,70 cm groß. Sie sei „afro-asiatischer Abstammung“ mit schwarzem Kopfhaar und eingeflochtenem Kunsthaar. Ihr Zahnstatus sei außergewöhnlich gut gewesen. Auch die Kleidung, die die Frau bei ihrem Auffinden trug ist bekannt: Sie trug eine auberginefarbene Damensteppjacke, eine helle Jeanshose der Größe 36, einen schwarz gerippten Rollkragenpullover, schwarze Damenlederhandschuhe mit silberfarbener Metallschnalle der Marke „Graceland“ in der Größe 38.
TÖTUNGSDELIKT WIRD ANGENOMMEN Es gebe Anhaltspunkte für ein Tötungsdelikt, so die Beamten. Eine Mordkommission mit dem Titel „Moor“ ermittelte jahrelang. Es gelang ihr nicht die Identität der Toten zu ermitteln. Eine Gesichtsrekonstruktion wurde in Auftrag gegeben, aber auch die brachte keinen Durchbruch. Jetzt rollte der Leiter der Ermittlungskommission Markus Weber in der Cold-Case-Unit der Kölner Polizei den Fall erneut auf und will mit seinem Ermittlerteam nach mehr als zwei Jahrzehnten den Fall klären.
DIE POLIZEI HAT FRAGEN: Wer kennt die auf dem Fahndungsplakat aus dem Jahr 2003 beschriebene Frau?
Wer hat damals verdächtige Beobachtungen rund um den Fundort im Bereich des Worringer Bruch gemacht?
Der Kölner Fall wird am Mittwochabend ab 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt.
ZitatBei der Klärung der Identität sollte schließlich eine aufwendige Gesichtsrekonstruktion helfen - ein kompliziertes Verfahren, das nur wenige Spezialisten beherrschen. Die Staatsanwaltschaft hoffte nach dem Leichenfund auf die Mithilfe des amerikanischen FBI, doch dessen Experten waren nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 völlig überlastet. Ein Bonner Gerichtsmediziner wurde zurate gezogen - Fehlanzeige. Eine Identifizierung würde zu lange dauern. Die „Mordkommission Moor“ stellte schließlich im Juli 2002 ihre Ermittlungen aufgrund mangelnder Hinweise ein. Die Hintergründe des spektakulären Mordes blieben im Dunkeln.
Seit kurzem gibt es für die „MK Moor“ aber wieder Hoffnung. Die Kölner übertrugen die Arbeit an Wesley Neville, einen amerikanischen Spezialisten für Gesichtsrekonstruktion. Neville arbeitet im „Florence County Sheriff's Office“ in South-Carolina, eine der wenigen Einrichtungen im Land, die sowohl zwei- als auch dreidimensionale Gesichtsrekonstruktionen anbieten. Neville nahm sich des Falls an und stellte in nur wenigen Wochen anhand des Schädels und einiger Haare der Toten ein dreidimensionales Modell des Kopfes wieder her.
Auf der Internetseite des „Forensic Artist“, wie sich Neville selbst nennt, beschreibt er das Verfahren: Der Schädel wird auf einen drehbaren Ständer gesteckt, um rundherum frei arbeiten zu können. Dann steckt Neville mit Holzstäbchen markante Punkte im Gesicht ab, zum Beispiel am Kinn, unter den Augen und an den Wangen, um später die charakteristische Form des Gesichtes beizubehalten. Er misst die Länge und Dicke der Nase, Mundform und den Augenabstand und setzt dem Schädel Glasaugen ein. Dann übergießt Neville den Schädel mit einer lehmartigen Substanz, die sich den Gesichtsformen genau anpasst. Doch nicht nur die Messungen am Schädel selbst, sondern auch äußere Umstände spielen eine Rolle: In welcher Region und unter welchen Umständen der Tote gelegt hat, verrät den Maskenbildnern später, wie die Haut aussehen muss - eher zart oder vom Leben gezeichnet.
Um die Haare nachzubilden, verwendet Neville echtes Menschenhaar, dem Original möglichst ähnlich. Accessoires wie Brille, Hut und Kleidung fügen die Mitarbeiter in Nevilles forensischem Institut später hinzu. Nur mit solch präzisen Angaben steht am Ende ein möglichst lebensnahes Abbild des Toten da. Dieses hilft möglicherweise bei der Aufklärung eines scheinbar aussichtslosen Mordfalls. Wie im Fall der Frauenleiche aus dem Worringer Bruch, bei dem die „MK Moor“ unter der Rufnummer 02 21 / 2 29-0 nun auf neue Hinweise hofft, die den Fall knapp zwei Jahre später doch noch aufklären könnten.
ZitatDer Ort, wo der Pilzsammler auf die Leiche stieß liegt rund 200 Meter vom Senfweg entfernt.
Sollte man sich mal bei wiki oder auf maps ansehen. Dieser Worringer Bruch sieht von oben aus wie ein Hufeisen und ist teilweise umgeben von Wohngebiet.
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Suche Unbekannte Tote im Worringer Bruch (Moorgebiet) in Köln Weibliche Leiche Fundort: 50769 Köln-Worringen, Worringer Bruch, Senfweg, Auffindezeit: Juni 2000 - Oktober 2001
Unbekannte Tote (Gesichtsweichteilrekonstruktion) Quelle: Polizeipräsidium Köln Die Staatsanwaltschaft Köln und die Kriminalpolizei Köln bitten um Ihre Mithilfe!
Am 14.10.2001 wurde durch einen Pilzsammler im Moorgebiet Worringer Bruch am Rande von Köln eine nahezu völlig skelettierte weibliche Leiche aufgefunden. Sie lag dort zwischen vier Monaten und einem Jahr. Bis heute konnte die Frau nicht identifiziert werden.
10. Mai 2023 , zuletzt aktualisiert: 10. Mai 2023 Hinweis abgeben Weitere Bilder und Videos Detailinformationen zur Fahndung Weitere Informationen zu dieser Fahndung Ergänzende Informationen Für Hinweise, die zur Ermittlung und Ergreifung des Täters oder der Täter bzw. zur Ermittlung der Identität des Opfers führen, hat die Staatsanwaltschaft Köln 5.000 Euro ausgelobt.
Die Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen bestimmt und nicht für Beamte, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.
Über die Zuerkennung und Verteilung der Belohnung wird unter Ausschluss des Rechtsweges nach Maßgabe der Bedeutung der einzelnen Hinweise entschieden.
Weitere Bilder der unbekannten Toten Vorherige Seiten nach Links Nächste Seiten nachLinks Detailinformationen zur Fahndung Personalien Geschlecht: weiblich Alter: circa 20 bis 30 Jahre Äußere Erscheinung kurze, stark gekräuselte, schwarze Haare auffallend gute Zähne Haarteil aus Echthaar, Länge bis zu 10 cm Kleidung auberginefarbene Steppjacke schwarzer Rollkragenpullover hellblaue Jeans schwarze Damenschuhe mit silberner Metallschnalle Nahe des Fundortes wurde zudem ein silberfarbenes Armband mit petrolfarbenen Steinen aufgefunden.
Weitere Informationen zu dieser Fahndung Fundort:50769 Köln-Worringen, Worringer Bruch, Senfweg, Nordrhein-Westfalen Eine eindeutige Todesursache konnte nicht festgestellt, ein Verbrechen kann daher nicht ausgeschlossen werden.
Können Sie Angaben zu der abgebildeten unbekannten Toten oder dem aufgefundenen Armband machen? Weitere Informationen unter:
Polizei Nordrhein-Westfalen
Interpol
Other language English Version (PDF, 431KB) Sie haben einen Hinweis zu dieser Fahndung? Sie erreichen uns per E-Mail und Telefon
E-Mail senden Sachbearbeitende Dienststelle:
Polizeipräsidium Köln
MK Moor
Walter-Pauli-Ring 6
51103 Köln-Kalk
Telefon: 0221 229 0
Darüber hinaus nimmt auch jede andere Polizeidienststelle Ihre Hinweise entgegen.
Die Tote aus dem Moor Wer ist die unbekannte Frau? (XY-Sendung vom 10. Mai 2023) In einem Moorgebiet im Norden von Köln werden die Knochen einer unbekannten Frau gefunden. Wer ist sie? Und wer ist für ihren Tod verantwortlich? Auch nach fast 22 Jahren gibt es darauf keine Antworten. Der Fall ist Teil einer internationalen Kampagne der Polizei, bei der Deutschland, die Niederlande und Belgien Morde an Frauen aufklären wollen. Das Besondere der Fälle: Die ausschließlich weiblichen Opfer konnten bislang alle nicht identifiziert werden.
Am Sonntag, 14. Oktober 2001 macht ein Pilzsammler in Köln-Worringen im Moorgebiet „Worringer Bruch“ eine unheimliche Entdeckung. Er findet menschliche Knochen sowie Kleidungsstücke. Die Obduktion ergibt, dass es sich um die sterblichen Überreste einer Frau handelt, die vermutlich seit Ende 2000 oder seit Frühjahr 2001 in dem zeitweise überschwemmten Gebiet gelegen haben dürften. Wer die Frau war und wie sie ums Leben kam, lässt sich nicht feststellen. Doch Vieles spricht für ein Tötungsdelikt.
Nächtlicher Schuss? Zwei Zeugen, die etwa 600 Meter vom Fundort entfernt wohnen, teilen der Polizei mit, sie hätten in einer Nacht im März 2001 Hilfeschreie und ein schussähnliches Geräusch wahrgenommen. Eine weitere Zeugin übergibt der Polizei ein Armkettchen aus Weißgold mit sieben blauen unechten Steinen. Sie hatte es in der Nähe des späteren Leichenfundorts im Gras entdeckt. Gehörte das Kettchen der unbekannten Frau?
Aufgrund des Zustands der Knochen kann keine DNA extrahiert werden. Die Polizei lässt eine Gesichtsweichteilrekonstruktion anfertigen, um zu erfahren, wie die Unbekannte zu Lebzeiten ausgesehen haben könnte. Nach der Veröffentlichung der Bilder erhält die Polizei weitere Hinweise, doch keiner bringt den entscheidenden Durchbruch. Bis heute konnten die Ermittler nicht herausfinden, wer die Frau ist und wer für ihren Tod verantwortlich ist.
Personenbeschreibung: Die Unbekannte dürfte zum Zeitpunkt ihres Todes 20 bis 30 Jahre alt gewesen sein, etwa 1,60 bis 1,70 m groß und zierlich, schwarze Haare mit eingeflochtenem Haarteil, vermutlich afro-asiatischer Herkunft, vermutlich dunklere Hautfarbe; auffallend: sehr gepflegten Zähne; Kleidung: auberginefarbene Damen-Steppjacke, Marke „Wudipai“ (China), Größe 46, schwarzer Rollkragen-Pullover, helle Jeans, Größe 36, schwarze Damenschuhe.
Fragen nach Zeugen:
Wer kann Angaben zur Herkunft der unbekannten Frau und ihrem Tod machen? Wer hat 2001 im „Worringer Bruch“ in Köln Beobachtungen gemacht, die mit dem Fall in Zusammenhang stehen könnten? Wer kann Hinweise zu dem Armkettchen geben? Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls führen, ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.
Neue Hinweise zur Kölner Moorleiche nach TV-Sendung
Von Daniel Taab
11.05.2023, 16:02 Uhr
30 Hinweise gab es nach Ausstrahlung von „Aktenzeichen XY“ am Mittwoch zum Fall der Kölner Moorleiche.
Wieder stand Mordermittler Markus Weber vor der Kamera. Wieder ging es um einen alten ungeklärten Kriminalfall. Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Fund der Leiche einer jungen Frau in einem Moorgebiet in Worringen brachten Ermittler den „Cold Case“ am Mittwochabend in die ZDF-Fernsehsendung „Aktenzeichen xy... ungelöst“. Von der Ausstrahlung erhofften sie sich Hinweise auf die Umstände des Todes der bis heute unbekannten Frau. Und die Auswertung der eingegangenen Anrufe lässt die Beamten aufhorchen. 30 Anrufe gingen nach der Ausstrahlung ein. „Es sind auch erfolgversprechende Hinweise dabei“, sagte ein Polizeisprecher . Nun würden die Hinweise nach und nach abgearbeitet.
Worringer Bruch Fall der Kölner Moorleiche bleibt auch nach TV-Fahndung rätselhaft
Der Fall der Moorleiche aus dem Worringer Bruch bleibt rätselhaft: Auch nach einer TV-Fahndung im Mai 2023 bei „Aktenzeichen XY ungelöst“ gibt es keine heiße Spur in dem möglichen Gewaltverbrechen. „Wir haben 70 Hinweise erhalten“, sagte Mordermittler Markus Weber der Rundschau. Doch eine vielversprechende Spur habe sich bisher nicht ergeben. Einige Hinweise müssten allerdings noch abgearbeitet werden.
Ein Pilzsammler hatte die Leiche am 14. Oktober 2001 im Moorgebiet „Worringer Bruch“ nördlich von Köln gefunden. Der Leichnam war zu dem Zeitpunkt schon skelettiert und offenbar mehrere Monate unentdeckt geblieben. Die Identität konnte nicht ermittelt werden. Laut einer Rekonstruktion wurde die Frau 20 bis 30 Jahre alt, war 1,60 bis 1,70 Meter groß und trug schwarzes Haar mit eingeflochtenem Kunsthaar.
Weltweit angesehener Fachmann rekonstruierte das Gesicht Als auffällig werden die guten Zähne beschrieben. Die Frau war afro-asiatischer Abstammung. Sie trug zur Tatzeit eine auberginefarbene Damensteppjacke, eine helle Jeanshose Größe 36, einen schwarzen, gerippten Rollkragen-Pullover und schwarze Lederschuhe der Marke „Graceland“ mit silberfarbener Metallschnalle. Eine Mordkommission im Polizeipräsidium hatte mehrere Jahre lang letztendlich erfolglos ermittelt.
Als letzte Chance wandten sich die Ermittler vor Jahren an einen weltweit angesehenen Fachmann für Gesichtsrekonstruktion aus den USA. Er sollte der Toten ein Gesicht geben. Mit Hilfe einer Datenbank, in der etwa 1000 verschiedene Gesichter gespeichert sind, rekonstruierte der Experte Wesley Neville das Aussehen entstellter Leichen.
Der Schädel wurde in etwa 80 Positionen vermessen, dann wurden die Daten in das Computerprogramm eingegeben. Schritt für Schritt verglich das Programm die Maße mit den Gesichtern aus der Datenbank. Augenabstand, Position und Größe der Nase oder die Stirnhöhe - wie beim Mosaik wurden die Stücke zusammengesetzt. In NRW werden zahlreiche ungeklärte Kriminalfälle erneut unter die Lupe genommen. Bei mehr als 400 der gut 1140 ungeklärten Tötungsverbrechen seit 1970 sehen die Ermittler gute Chancen, die Täter doch noch zu fassen.