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Niederlande: Samenspender zeugte mehr als 550 Kinder - jetzt wird er von Gericht gestoppt | Zwangsgeld von 10.000 Euro droht
Zwangsgeld von 10.000 Euro droht Samenspender zeugte mehr als 550 Kinder - jetzt wird er von Gericht gestoppt
Samstag, 06.05.2023, 18:27
Mindestens 550 Kinder hat ein niederländischer Samenspender gezeugt - jetzt darf der Mann nach einem Gerichtsurteil keine Spermien mehr an ungewollt kinderlose Menschen spenden. Bei Zuwiderhandlung droht ein Zwangsgeld von 10.000 Euro pro Fall.
Eine Interessensvertretung und eine Mutter, die mit der Samenspende des Mannes ein Kind bekam, hatten eine einstweilige Verfügung gegen ihn beantragt und nun recht bekommen.
ZitatDer 41-Jährige hatte an Fruchtbarkeitskliniken, Samenbanken und auch über Internet-Foren an unzählige Paare sein Sperma gespendet. In mindestens 550 Fällen wurde damit ein Kind gezeugt. Der Mann wollte nach Angaben seines Verteidigers ungewollt kinderlosen Paaren helfen. Doch das Gericht urteilte, dass er Eltern bewusst falsch informiert habe über die Anzahl seiner Spenden und der gezeugten Kinder.
Samenspender dürfen in den Niederlanden maximal 25 Kinder bei 12 Familien zeugen. Durch diese Grenze soll Inzest verhindert werden. Denn wenn Halbgeschwister miteinander Kinder bekommen, ist das Risiko auf genetische Veränderungen hoch.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
ZitatDer Mann darf sich jetzt auch nicht mehr im Internet als Spender anbieten. Er muss auch offen legen, welchen Fruchtbarkeitskliniken und Samenbanken weltweit er Spermien zur Verfügung gestellt hatte. Vorräte müssen vernichtet werden, urteilte das Gericht.
Diese Kinder erfahren nie, wer der Erzeuger ist, denn der Spender bleibt anonym. Darüber denken Wunscheltern vermutlich nicht nach, denn die Kinder werden ja in Ehen geboren und gelten somit automatisch als eheliches Kind und so manche werden vermutlich nie erfahren, dass es ein Spender war.
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ZitatSamenspender dürfen in den Niederlanden maximal 25 Kinder bei 12 Familien zeugen.
ZitatMann konnte die Regeln umgehen, weil es kein zentrales Register für Samenspender gibt.
Der Fall zeigt, dass in diesem Bereich einiges im Argen liegt. Wenn es eine Obergrenze für Samenspender gibt, wieso gibt es dann kein Register? Hofft man darauf, dass alle ehrlich sind?
ZitatDieser Spender hatte aber laut Gericht bereits 2017 mehr als 100 Kinder allein in den Niederlanden. Und das waren nur die Zahlen der dort niedergelassenen Kliniken.
ZitatNun stand der Mann erneut vor Gericht. Eine Organisation zum Schutz der Rechte von Spendenkindern hatte ihn verklagt, weil sich zahlreiche Eltern gemeldet hatten. Viele fühlten sich in die Irre geführt. Der Mann habe ihnen gegenüber angegeben, deutlich weniger Kinder gezeugt zu haben, als sich später herausstellte. Die Richter schätzen, dass der Mann zwischen 550 und 600 Kinder gezeugt haben könnte, seit er 2007 mit dem Spenden anfing.
ZitatIn dem Artikel der NYT kommen mehrere betroffene niederländische Frauen zu Wort. Zwei davon arbeiteten in der selben Vorschule und bemerkten irgendwann, dass sich ihre beiden neunjährigen Kinder sehr ähnlich sehen würden. Sie seien ins Gespräch gekommen und hätten schließlich festgestellt, dass sie vom selben Spender Erbgut für ihre künstliche Befruchtung erhalten hatten. Alleine in der Stadt dieser beider Frauen, die anonym bleiben wollten, gebe es weitere Frauen, die den nun verurteilten Mann als Spender benutzt hatten.
ZitatSo soll der Mann Kinder in Australien, Italien, Serbien, Ukraine, Polen, Ungarn, der Schweiz, Rumänien, Dänemark, Schweden, Mexiko und den Vereinigten Staaten haben. Auch Eltern aus Deutschland ziehen demnach Kinder des Mannes auf.
Entgegen der im Focus genannten Strafe von 10.000 steht in diesem Artikel eine Strafe von 100.000 wenn er sich nicht an die Auflagen hält.
SAMENSPENDE "Spenderkind" Christiane ist auf der Suche nach ihrer Identität: "Meinen Vater nicht zu kennen, ist wie ein schwarzes Loch"
ZitatÜber Jahre hinweg war es unter Reproduktionsmedizinern gängige Praxis, den Spendern Anonymität zuzusichern, obwohl dies faktisch nie erlaubt war. Schon 1970 stellt der Justiziar der Bundesärztekammer fest, dass das entstehende Kind das Recht habe, die Identität des genetischen Vaters zu erfahren. 1989 hat das Bundesverfassungsgericht das Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung anerkannt. Seine genetische Herkunft zu kennen, ist damit Teil des Persönlichkeitsrechts geworden, das wiederum im Grundgesetz verankert ist. Trotzdem blieb Anonymität weiterhin ein fester Bestandteil des "Geschäftsmodells".
Zitat"Jeder, der eine Samenspende in Betracht zieht, sollte sich bewusst machen, dass ein eigenständiges Lebewesen entsteht, mit dem Wunsch, zu wissen, woher es kommt", findet Christiane Dollmann.