Eine Gefeuerte spricht
Mitarbeiter wie Müll entsorgt
Kassenärztliche Vereinigung schmeißt 150 Hotline-Leute raus
15.04.2023 - 10:59 Uhr

Duisburg (NRW) – In der Corona-Pandemie waren die Mitarbeiter der Arztrufzentrale NRW („116117“) oft die ersten Ansprechpartner für Millionen von Patienten. Anfang März warf die Kassenärztliche Vereinigung (KV) rund 150 Mitarbeiter des Duisburger Callcenters einfach raus.

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In nur acht Minuten wurde ihnen per Video-Schalte gekündigt. Sie waren sofort freigestellt, mussten umgehend die Büros verlassen.Die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe begründen den brutalen Schritt mit der schlechten Erreichbarkeit der Hotline, ersetzten sie durch den externen Dienstleister „Sitel“.

► Inzwischen regt sich Widerstand bei den Beschäftigten, einige gingen in Duisburg auf die Straße. Marion Zechmann (55) arbeitete seit 2011 in dem Callcenter. „Vor Corona hatten wir rund 17 Millionen Anrufe pro Jahr. Während Corona waren es 2021 über 77 Millionen Anrufe. Kein Wunder, dass unsere Leitungen oft besetzt waren.“

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Der Betriebsratsvorsitzende Guido Geduldig (55): „ Die Leute haben während der Corona-Zeit für drei geackert und werden nun so unwürdig rausgeschmissen.“

Was sagt die KV? Man setze sich für „eine sozialverträgliche Umsetzung der Liquidation“ ein, hieß es in einer Pressemitteilung.

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Unfassbar wie man mit Menschen umgeht. Schon die Art und Weise per Video-Schalte, sofortige Freistellung, Räume verlassen zeigt, was ein Mensch heute zählt.