Wiesbaden (Hessen) – Seine Tochter starb vor seinen Augen – jetzt muss sich Vater Tobias W. (40) für den Tod von Leonie vor dem Amtsgericht verantworten. Die 7-Jährige kam vor einem Jahr bei einem Boots-Brand ums Leben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Deutschen fahrlässige Tötung und schwere Brandstiftung vor.
ZitatLaut Anklage verbrachten Vater und Tochter die Nacht vom 5. auf den 6. März 2022 auf ihrem zu einem Hausboot umgebauten Stahlkahn im Schiersteiner Hafen. Gegen 8 Uhr morgens kaufte Tobias W. an einer Tankstelle 10 Liter Benzin, um das Boot zu betanken, so die Staatsanwaltschaft. Weil es kalt war, blieb Leonie alleine auf dem Kahn. Als der Vater einige Minuten später zurückkehrte und das Boot betanken wollte, ließ er dabei die „erforderliche Sorgfalt außer Acht“, so die Staatsanwältin.
ZitatDenn: Laut Anklage entzündete sich ein umgefallener Kraftstoffkanister an einem elektrisch betriebenen Heizkörper auf dem Kahn. Es kam zur Verpuffung. Der Vater fiel ins Wasser, war „nicht mehr in der Lage, seine Tochter zu retten“, so die Staatsanwaltschaft. Das Mädchen starb in den Flammen. „Es ist ein besonderes Verfahren – nicht nur für Sie, auch für mich“, sagte die Vorsitzende Richterin an den Angeklagten gerichtet. Tobias W., zu Prozess-Beginn ganz in Schwarz gekleidet, konnte seine Tränen nicht zurückhalten, immer wieder überkamen ihn die Emotionen. Lautes Schluchzen hallte durch den Gerichtssaal.
Mit seiner Ehefrau und Mutter von Leonie ist Tobias W. noch immer zusammen. Die beiden haben ein zwei Wochen altes Baby. Der Prozess wird fortgesetzt.
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Leonie (7) stirbt bei Bootsbrand Urteil in Wiesbaden: Bewährungsstrafe für Vater Tobias W.
„Ich habe versucht, sie zu retten“ – aber er hat es nicht geschafft: Tobias W. muss damit leben, dass sein siebenjährige Tochter Leonie Sophie vor seinen Augen starb. Das Landesgericht Wiesbaden hat den 40-Jährigen am Mittwoch wegen fahrlässiger Tötung und schwerer Brandstiftung zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.
Grausame Szenen auf dem Rhein: "Ich konnte ihre brennenden Haar riechen" Es sollte ein Vater-Kind-Ausflug werden, doch dann stand das kleine Boot im Schiersteiner Hafen am 6. März 2022 plötzlich in Flammen. Und die kleine Leonie Sophie stirbt in ihnen – weil ihr Vater einen Benzinkanister offen stehenlassen hatte. Der Kanister kippte um, als Tobias W. sich außen auf dem Boot bewegte und entzündete sich an einer Wärmequelle in der Kajüte.
Staatsanwältin: Das ist für einen Vater das Schlimmste, was passieren kann Neben der Bewährungsstrafe muss Tobias W. 300 Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten. Dies sei laut Richter eher eine Hilfe statt einer Strafe.
„Warum muss er noch bestraft werden, hat er nicht schon genug gelitten?“ Diese Frage warf Tobias W.s Anwalt im Plädoyer auf. Viel Schlimmeres als der Tod seines Kindes könne einem nicht passieren, stellt auch die Staatsanwältin fest. Die Richterin sagte, sie habe sich noch nie so lange Gedanken gemacht wie zu diesem Fall.
Die Versuche des Vaters, seine siebenjährige Tochter zu retten, waren vergeblich. „Ich konnte ihre brennenden Haare riechen“, beschrieb der 40-Jährige zum Prozessauftakt die unvorstellbare Szene. Letztendlich musste er voller Verzweiflung ins Wasser springen, um sich selbst zu retten.
Urteil gegen Vater Tobias W. gefallen Siebenjährige war "ein richtiges Papakind" Dass Tobias W. seine Tochter sehr geliebt hat, sei ganz sicher, so ein Zeuge am Tag des Urteils. Der ehemalige Chef des Familienvaters berichtet, wie der Verurteilte Leonie liebevoll in den Arm genommen habe, wenn er sie mit auf die Arbeit gebracht hat. Die Siebenjährige sei „ein richtiges Papakind“ gewesen, bestätigt auch die Staatsanwaltschaft.
Immer wieder bricht Tobias W. vor Gericht in Tränen aus, sobald Leonies Name fällt. Und dennoch hat der Vater seine Tochter in Lebensgefahr gebracht. Grund dafür sei unter anderem auch sein Konsum von THC, Amphetaminen und Alkohol, so die Staatsanwaltschaft.