Schneestangen-Mord in Österreich 18-Jähriger tötet Bekannte (19) aus Spielcasino-Frust – kurz zuvor postete sie noch "Happy"-Selfie 14. Februar 2023 um 15:45 Uhr
Der brutale Tod einer 19-Jährigen sorgt in Österreich für Entsetzen. Stefanie R. aus Steyr musste offenbar sterben, weil ihr Bekannter Samuel Z. (18) im Spielcasino sein ganzes Geld verzockt hatte und durchdrehte. Kurz vor dem
Weiß die Maschinenbau-Schülerin, dass Samuel Z. schwer spielsüchtig und deshalb sogar in psychiatrischer Behandlung ist, als sie am Samstagabend mit ihm ins Casino nach Tschechien fährt? Offenbar steigt sie laut einem Bericht von "oe24" ohne größere Bedenken zu ihm ins Auto und lädt auf Instagram ein Selfie hoch, aus dem hervorgeht, wie gut sie sich fühlt (Hashtag "Happy me").
Zitat Auf der Rückfahrt nach Österreich kommt es Medienberichten zufolge zu einem heftigen Streit. Der 18-Jährige hat im Casino alles verloren und beschließt plötzlich, umzudrehen: Er will zur Spielbank zurück und dort seinen Einsatz wieder reinholen. Doch Stefanie R. weigert sich, ihrem Bekannten Geld zu leihen, will nach Hause. Es kommt zum Kampf – die 19-Jährige versucht noch, mit dem Auto fliehen, bleibt aber im Schnee stecken. Österreich: Stefanie R. mit Schneestange erschlagen
Zitat Offenbar unter Alkohol- und Drogeneinfluss packt Samuel Z. eine Schneestange: eine am Straßenrand aufgestellte Orientierungshilfe für Autofahrer. Er schlägt damit auf die 19-Jährige ein – am nächsten Morgen findet ein Autofahrer ihre Leiche in Bad Leonfelden nahe dem Skigebiet Sternstein. Er ruft die Polizei, die kurz darauf einen weiteren Anruf erhält: vom Bruder des mutmaßlichen Täters, der den 18-Jährigen an die Polizei ausliefert. Samuel Z. wird festgenommen und gesteht die Tat.
Stefanie R. starb laut Obduktion an "massiver Gewalteinwirkung gegen den Kopf". Am Montag wurde Samuel Z. in einer psychiatrischen Abteilung untergebracht. Ein Gutachten soll klären, ob er schuldfähig ist. (bst)
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10.05.2023 11:22 | BUNDESLÄNDER > OBERÖSTERREICH ANKLAGE FERTIG Schneestangen-Mord: 18-Jähriger soll in Anstalt
Er soll in eine Sonderanstalt eingewiesen werden: Im Februar soll ein 18-Jähriger in einem Waldstück am Sternstein bei Bad Leonfelden seine 19-jährige Freundin mit zwei Schneestangen ermordet haben. Nun ist die Anklage wegen Mordes und versuchten Einbruchsdiebstahls fertig, so die Staatsanwaltschaft Linz.
Artikel teilen Drucken Kommentare 27 „Der 18-Jährige ist wegen Mordes und versuchten Einbruchsdiebstahls angeklagt worden“, sagt Ulrike Breiteneder von der Staatsanwaltschaft Linz. Die Anklageschrift sei bereits zugestellt worden, es laufe nun die 14-tägige Frist für den Angeklagten, um Einspruch zu erheben. Daher ist die Anklage noch nicht rechtswirksam, auch ein Termin für den Geschworenenprozess steht noch nicht fest. Der versuchte Einbruch kam noch dazu, weil der Beschuldigte einen Tag vor dem Mord in einen Hofladen einbrechen wollt und war dabei von einer Überwachungskamera gefilmt worden war.
Laut Gutachten „gefährlich“ Zusätzlich hat zur Verhängung einer Freiheitsstrafe die Staatsanwaltschaft die Einweisung des 18-Jährigen in ein forensisch-therapeutisches Zentrum beantragt, denn laut Gutachten gilt der 18-Jährige als gefährlich. Bei ihm wurde eine narzisstische Persönlichkeitsstörung festgestellt.
Der Beschuldigte und sein Opfer hatten gemeinsam ein Casino im Grenzbereich zu Tschechien besucht. Nach einem Schäferstündchen im Sternsteinwald wollte er ins Casino zurückfahren und weiterspielen, um endlich den „Jackpot zu knacken“, seine Freundin aber nicht. Als beide aus dem Auto stiegen, kam es zur Eskalation, so die Anklage: Der 18-Jährige fing an, auf die 19-Jährige einzuschlagen. Dabei soll der mutmaßliche Täter laut Anklage auch zwei Schneestangen verwendet haben, um auf die Schülerin einzuschlagen und einzustechen. Sie versuchte noch, mit dem Auto zu flüchten, blieb aber in einer Schneewechte stecken.
Innerlich und äußerlich verblutet Das Opfer war laut Obduktion an seinen inneren und äußeren Blutungen verstorben.
Der 18-jährige Angeklagte gilt als „junger Erwachsener“ und fällt damit unter das Jugendstrafrecht. Deshalb kann er keine lebenslange Freiheitsstrafe aus fassen. Ihm drohen zehn bis 20 Jahre Haft.
OBERÖSTERREICH Gerichtsmediziner im Schneestangen-Mord: "In der Art noch nicht gesehen" Von Robert Stammler, 13. Juli 2023, 10:58 Uhr PROZESS NACH BLUTTAT MIT SCHNEESTANGEN
LINZ. Der Prozess um die Tötung einer jungen Frau in Bad Leonfelden hat am Donnerstag in Linz begonnen. Ein Urteil gegen den 19-jährigen Samuel Z. wird am Abend erwartet.
Der Schwurgerichtsaal ist bis auf den letzten Platz gefüllt, als Samuel Z. auf der Anklagebank Platz nimmt. Er wird von Justizbeamten und Kameraleuten umzingelt. In seinen Händen hält der 19-Jährige einen A4-Zettel. Er weigert sich, Fragen zu beantworten. Stattdessen gibt er ein Statement ab, eine kurze Erklärung, für das, was in der Nacht auf den 12. Februar geschehen war.
"Ich wage den Versuch mich aufrecht zu entschuldigen, auch wenn es dafür keine Entschuldigung gibt", liest er vor. Er übernehme "die volle Verantwortung", und es vergehe kein Tag, an dem er nicht über den "verhängnisvollen Abend" nachdenken müsse. Seine - wie er sagt, "Kurzschlusshandlung" - führe er auf "ein Sammelsurium von Umständen" zurück wie den Konsum von "Substanzen", Alkohol und Medikamenten sowie eine Spielsucht. "Ich bitte um ein mildes Urteil und werde keine weiteren Fragen beantworten", so die abschließenden Worte des Angeklagten. Die Frage des Richters, ob dies seine eigenen seien, bejaht Samuel Z.
Gutachten: Zurechnungsfähig und gefährlich Wie berichtet, soll er seine Bekannte (19) am Heimweg von einem Casino in Tschechien zunächst geschlagen und dann mit zwei Schneestangen getötet haben. Am Morgen danach fand ein Autofahrer die Leiche der Schülerin auf einem Forstweg in Bad Leonfelden. "Stefanies Todeskampf dauerte eine halbe Stunde", verliest der Richter aus dem Akt.
Gerichtspsychiaterin Adelheid Kastner begutachtete den jungen Mann. Sie sieht eine pathologische Spielsucht ebenso wenig wie eine Schizophrenie, von der der Angeklagte immer behauptet habe, daran zu leiden. Sie bescheinigt dem 19-Jährigen in ihrem Gutachten eine narzisstische Persönlichkeitsstörung und die Gefahr, dass er wieder ähnliche Taten begehen könnte. Wenn er in Rage gerät, seien schwere Körperverletzungen bis hin zu Tötungsdelikten zu befürchten. Ein Prognosetool, das auf dem Verhalten von Straftätern beruhe, habe den Angeklagten in die sechste von sieben Risiko-Kategorien eingeordnet.
Zur angeklagten Tat habe er ihr geschildert, er habe es "zu Ende bringen wollen", weil er Angst gehabt habe, die 19-Jährige könnte ihn anzeigen, nachdem er sie geschlagen hatte. Er habe sogar in den Raum gestellt, ob es nicht sogar Notwehr gewesen sein könnte, die Frau zu töten, weil sich diese ja heftig gewehrt habe. "Er badet in Selbstmitleid. Das ist die typische Haltung des Narzissten."
Kastner schilderte eine problematische Kindheit des Angeklagten mit einer psychisch schwer kranken Mutter. Aufgrund seiner Geschichte und nicht allzu hoher Intelligenz sei er an mehreren Ausbildungsplätzen gescheitert und habe begonnen, "die Opferrolle einzunehmen". Im Vorjahr sei er zu einer Psychiaterin gegangen und habe gesagt, er höre Stimmen. Die Ärztin habe zwar den Verdacht geäußert, dass sich eine Schizophrenie entwickeln könnte, stellte aber keine entsprechende Diagnose, betonte Kastner, und der Angeklagte sei dann auch nicht mehr hingegangen. Er habe allerdings in seinem Umfeld erzählt, er leide an Schizophrenie, "was faktisch nicht der Fall ist", ihn aber in die Lage versetzt habe, nicht arbeiten zu müssen. Angesichts seiner Geldprobleme habe er die fixe Idee entwickelt, im Casino den Jackpot knacken zu können.
Mord mit Schneestangen: Stimmen vor Prozessbeginn Weil er heuer im Februar auf einem Forstweg in Bad Leonfelden seine Freundin mit zwei Schneestangen brutal ermordet haben soll, muss sich heute ein 18-Jähriger am Linzer Landesgericht verantworten. OÖN TV hat vor Prozessbeginn mit Verteidiger Philipp Wohlmacher und Staatsanwältin Ulrike Breiteneder gesprochen.
Lebenslang rechtlich nicht möglich Wird Samuel Z. verurteilt, drohen ihm zehn bis 20 Jahre Haft. Lebenslang gibt es in seiner Altersgruppe nicht. Die Staatsanwaltschaft will neben einer Verurteilung auch eine Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum. Ein Urteil könnte schon am frühen Abend fallen.
Zu Beginn des Prozesses stellt der Verteidiger von Samuel Z. einen Antrag auf Ausschluss der Öffentlichkeit. Es gehe "um den höchst persönlichen Lebensbereich und die Psyche des Angeklagten", so seine Begründung. Das Gericht gibt dem Antrag nicht statt. Die Zuhörer dürfen im Saal bleiben. Was sie erwartet, ist "starker Tobak", warnt der Gerichtsmediziner Harald Meyer. "Es sind so viele Verletzungen, dass ich nicht weiß, wo ich beginnen soll", sagt er, und blickt auf die bereit gestellte Videoleinwand.
Er berichtet von zahlreichen Verletzungen an Kopf, Hals und im Brustbereich durch massive Fußtritte und tiefe Stiche mit einem stumpfen zylindrischen Gegenstand, wohl einer Schneestange. Er selbst habe noch nie eine solche Ansammlung von Verletzungen durch stumpfe Gewalteinwirkung, die so tief in den Körper eingedrungen seien, gesehen, sagte der stellvertretende Leiter der Salzburger Gerichtsmedizin. Der Angeklagte sieht bei dem bebilderten Vortrag weg.
Was in der Mordnacht und am Tag danach geschah Zuvor verlas der Staatsanwalt die Anklage. Es sei vier Uhr Früh gewesen, als Samuel und Stefanie zu einem Waldstück nahe des Skigebiets Sternstein gefahren waren. Nach Intimitäten seien beide aus dem BMW ausgestiegen. Der damals 18-Jährige nahm eine Schneestange, begann damit zu spielen. Es kam zum Streit. Laut Anklage sei der junge Mann verärgert gewesen, weil er Geld im Casino verloren hatte. "Plötzlich bekam er so eine Wut, dass er seiner Freundin mit der Stange in den Nacken und gegen den Kopf schlug", liest der Staatsanwalt aus dem Akt vor.
Es dürfte zu einem regelrechten Kampf gekommen sein, bei dem die Schülerin noch mit dem Auto flüchten wollte, aber in einer Schneewechte stecken blieb. Der Bursch soll sie daraufhin mit einer zweiten Schneestange getötet haben.
Der Angeklagte sei dann am Heimweg noch bei einer Tankstelle gewesen, wo er seine blutige Kleidung mit einem Wildunfall begründete, schilderte der Staatsanwalt. Am nächsten Tag sagte er zu Hause, er fahre zur Polizei. Dort habe er nach einem Einbruchsversuch in einen Hofladen, wegen dem er ebenfalls angeklagt ist, einen Termin gehabt. Stattdessen sei er aber in einen Wald gefahren und habe die in seinem Auto zurückgebliebenen Habseligkeiten der Toten und seine blutige Kleidung entsorgt.
Staatsanwalt: Angeklagter hatte Tötungsvorsatz Bei der Polizei sagte der damals 18-Jährige, dass er das Auto so rasch wie möglich "über Export verkaufen" und nach Kanada flüchten wollte, er habe bereits nach Flügen gesucht. Dass er sich dann doch gestellt habe, sei dem Drängen seines Bruders zu verdanken, dem er die Tat gestanden hatte. Für den Staatsanwalt ist klar, dass der Angeklagte einen Tötungsvorsatz gehabt habe, das habe dieser schließlich selbst eingeräumt.
Er habe der Anklage "nichts entgegenzusetzen", sagte der Verteidiger, sein Mandant werde die volle Verantwortung übernehmen.
Die OÖN sind bei dem Prozess vor Ort, der Artikel wird laufend aktualisiert.
Oberösterreich Prozess im Schneestangen-Mord: 18 Jahre Haft, Einweisung in Anstalt Von Robert Stammler, 13. Juli 2023, 18:58 Uhr
Die Geschworenen sprachen ihn einstimmig des Mordes und des versuchten Einbruchsdiebstahls schuldig. Als jungem Erwachsenen drohten dem 19-Jährigen zehn bis 20 Jahre Haft, lebenslang gibt es in dieser Altersgruppe nicht.
ZitatVerhängt wurden 18 Jahre. Angesichts der Brutalität der Tat sei "nichts anderes denkbar gewesen als der obere Rand des Strafrahmens", sagte der Vorsitzende des Geschworenensenats in der Urteilsbegründung. Dementsprechend hoch fielen auch die Privatbeteiligtenzusprüche aus: Insgesamt muss der Angeklagte den Angehörigen 145.000 Euro Teilschmerzensgeld bezahlen und zudem die Begräbniskosten.
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