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Elbe-Weser-Dreieck: Disco-Morde 1977-1986 | Cold Case Ermittler stellen ihre Arbeit ein | Anja Beggers, Angelika Kielmann, Anke Streckenbach, Andrea Martens, Christina Bohle und Jutta Schneefuß
"Disco-Morde": Cold-Case-Gruppe stellt Arbeit enttäuscht ein
Von Oliver Wunder
Cuxhaven - Wird das Schicksal von Anja Beggers, Angelika Kielmann, Anke Streckenbach, Andrea Martens, Christina Bohle und Jutta Schneefuß jemals aufgeklärt? Die sechs Frauen verschwanden zwischen 1977 und 1986 im Elbe-Weser-Dreieck und werden seitdem vermisst. Zum Jahresende beendet die Ermittlungsgruppe "Cold Case" ihre Arbeit.
Anja Beggers, Angelika Kielmann und Anke Streckenbach verschwanden zwischen 1977 und 1979 spurlos.
Im Juli dieses Jahres wurde erneut mit den Ermittlungen begonnen und im Oktober wurden die Fälle bei "Aktenzeichen XY ... ungelöst" vorgestellt. Über 160 Hinweise gingen danach ein, doch keiner konnte zur Klärung der Fälle führen.
Die Ermittlungsgruppe stellt ihre Arbeit zum Jahresende ein, teilte die Polizei jetzt mit. Man blicke "ein wenig enttäuscht auf das Ergebnis, nicht unseretwegen, sondern weil alle den Angehörigen bei der Aufklärung der einzelnen Schicksale sehr gerne neue Hinweise und Ergebnisse zur Verfügung gestellt hätten", sagte Arne Schmidt, der Leiter der Polizeiinspektion Cuxhaven.
Er fügte hinzu: "Leider ist dies nicht der Fall, die tragische Geschichte von jeder der verschwundenen Frauen bleibt weiter ungeklärt. Dies muss insbesondere für die Angehörigen sehr quälend sein, aber zurzeit sehen wir keinen weiteren Ansatz, um auf die vielen offenen Fragen brauchbare Antworten zu bekommen."
Die Ermittler gehen davon aus, dass die sechs Frauen getötet wurden. Es sei aber nicht sicher, ob es ein Serientäter war, es gebe auch andere Möglichkeiten. Genauere Angaben zu den Theorien machte der Kriminaldirektor nicht.
Kann irgendwann der Zufall die Fälle aufklären?
Zwischen 1980 und 1986 wurden Andrea Martens, Christina Bohle und Jutta Schneefuß zuletzt im Großraum Bremerhaven gesehen.
Bei dem Versuch, mehr über das Schicksal der sechs Frauen herauszufinden, wurde auch DNA mit bislang nicht zugeordneten Spuren aus dem Fall der Göhrde-Morde abgeglichen. Es gab aber keine Übereinstimmungen.
Die Untersuchung brachte aber einen Nebeneffekt mit sich, der vielleicht später die Fälle aufklären könnte. Die neu erstellten DNA-Profile der Vermissten sind in einer bundesweiten Datenbank gespeichert. Bei Verdachtsfällen kann ein automatischer Abgleich stattfinden. Außerdem wurden alle alten Ermittlungsunterlagen digitalisiert.
Die sechs jungen Frauen verschwanden alle nach dem Besuch von Diskotheken. Daher wird der Fall auch als die "Disco-Morde" bezeichnet, obwohl bislang keine Leichen gefunden wurden.
Den Fall der seit Februar 2009 vermissten Nancy Köhn (damals 25) aus Hechthausen untersuchten die Ermittler ebenfalls. Neue Hinweise auf den Ablauf der Tat oder den Ablageort ihrer Leiche gab es leider nicht.
Auch wenn die Arbeit der Cold-Case-Gruppe eingestellt wird, verspricht die Polizei, neue Hinweise im Rahmen der normalen Polizeistrukturen zu überprüfen.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
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POL-CUX: "Cold Case" Ermittlungen bei der PI Cuxhaven werden zum Ende des Jahres beendet - Vermisstenfälle bleiben trotz intensiver Ermittlungen weiter ungeklärt - Spuren für die Ewigkeit gesichert
Cuxhaven (ots)
Cuxhaven. Mord verjährt nie. Vor diesem Hintergrund hat die Polizeiinspektion Cuxhaven im Juli 2022 die Ermittlungsgruppe (EG) "Cold Case" erneut ins Leben gerufen. Unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Rainer Brenner arbeitete die EG "Cold Case" insgesamt sechs Vermisstenfälle aus dem Elbe-Weser-Dreieck, dem sogenannten "Nassen Dreieck" auf.
Das Schicksal der zwischen 1977 und 1986 spurlos verschwundenen jungen Frauen ist bis heute ungeklärt. "Wir sind es den Angehörigen dieser vermissten jungen Frauen schuldig, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um deren Schicksal aufzuklären", erläutert Inspektionsleiter Arne Schmidt die Beweggründe für die erneute Wiederaufnahme dieser Fälle. "Wir sind fest davon überzeugt, dass alle Frauen einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind", macht Schmidt deutlich. "Dass es sich bei den sechs Vermisstenfällen aber um eine zusammenhängende Tatserie handelt, ist bei Weitem nicht sicher, da gibt es auch andere Möglichkeiten", so der Kriminaldirektor.
Am 12. Oktober 2022 wurden die Vermisstenfälle im Rahmen der Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" als sogenannter Filmbeitrag sowie in den örtlichen Medien noch einmal aufgegriffen. Durch die Öffentlichkeitsfahndung erhofften sich die Ermittlerinnen und Ermittler der EG "Cold Case" neue Hinweise und Spuren zu erlangen, die für die Aufklärung der Vermisstenfälle hilfreich sein können. "Die Veröffentlichung der Fälle war im Vorfeld mit den Angehörigen abgesprochen", so Stephan Hertz, Pressesprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven.
Über 160 Hinweise erreichten das fünfköpfige Ermittlungsteam. Hierbei handelte sich um allgemeine Hinweise zu den Verhältnissen der damaligen Zeit, vereinzelt gab es auch Hinweise auf mögliche Kontaktpersonen der Vermissten oder potentielle Zeugen. Es gehen noch heute Hinweise ein, allerdings nur noch selten. "Jeder Hinweis ist überprüft worden, die ersehnte "heiße Spur" befand sich nicht darunter. Neue Hinweise werden im Rahmen der normalen Polizeistrukturen überprüft, auch wenn die Cold-Case Ermittlungen in dieser Sache zum Ende des Jahres eingestellt werden", erläutert Pressesprecher Hertz.
Neben zahlreichen Vernehmungen von Hinweisgebenden, Zeugen und Auskunftspersonen hielten die Mitglieder der EG auch immer Kontakt zu den Angehörigen der vermissten Frauen und informierten sie über den Sachstand.
Viel Hoffnungen legte die EG in den bundesweiten Abgleich von Spuren, darunter auch bislang nicht zugeordnete weibliche DNA-Profile aus den Ermittlungen um den so genannten "Göhrde-Mörder" Kurt-Werner W. Zu diesem Zweck wurden DNA-Profile der Vermissten aus den genetischen Abstrichen ihrer Angehörigen im Landeskriminalamt Niedersachen aufbereitet und mit den bislang nicht verifizierten DNA-Spuren aus der EG Göhrde verglichen. Die DNA-Profile aus den Vermisstenfällen und die Spuren aus der EG Göhrde weisen aber keine Übereinstimmungen auf, so dass auch diese Spur nicht zur Aufhellung des Schicksals der vermissten Frauen beitragen konnte.
Doch Kriminaldirektor Schmidt verdeutlicht, dass die Ermittlungsergebnisse dennoch dazu führen können, dass der oder die Täter eines Tages überführt werden. "Nun sind die retrograd erstellten DNA-Profile der vermissten Frauen in der bundesweiten DNA-Spurendatei gespeichert und können bei Verdachtsfällen automatisiert abgeglichen werden", erklärt Schmidt.
Alle alten Ermittlungsunterlagen wurden digitalisiert, Asservate konserviert, so dass sie auch in den kommenden Jahren vollumfänglich zur Verfügung stehen werden. Mit der Speicherung der Opfer-DNA-Profile in der bundesweiten DNA-Datenbank besteht nach wie vor die Chance, im Verlauf der polizeilichen Ermittlungen gegebenenfalls mit Hilfe von "Kommissar Zufall" in dem einen oder anderen Fall eine Klärung herbeizuführen. Mord verjährt nie.
Neben den sechs Vermisstenfällen aus dem sog. "Nassen Dreieck" arbeitete die EG Cold Case auch das Tötungsdelikt z. N. der 2009 verschwundene Nancy K. auf. Aber auch hier konnten die Ermittlerinnen und Ermittler keine weiteren Hinweise auf den Ablauf der Tat oder den Ablageort des Leichnams erlangen.
"Am Ende der EG Cold Case blicken wir alle ein wenig enttäuscht auf das Ergebnis, nicht unseretwegen, sondern weil alle den Angehörigen bei der Aufklärung der einzelnen Schicksale sehr gerne neue Hinweise und Ergebnisse zur Verfügung gestellt hätten. Leider ist dies nicht der Fall, die tragische Geschichte von jeder der verschwundenen Frauen bleibt weiter ungeklärt. Dies muss insbesondere für die Angehörigen sehr quälend sein, aber zurzeit sehen wir keinen weiteren Ansatz, um auf die vielen offenen Fragen brauchbare Antworten zu bekommen", resümiert Inspektionsleiter Schmidt das Ermittlungsergebnis.
Schmidt äußert: "Trotzdem bin ich meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das Engagement dankbar. Wir waren uns immer der Tatsache bewusst, dass nach so vielen Jahren auch dieses Ergebnis am Ende herauskommen kann, aber wir haben zumindest alles rechtlich Machbare und Mögliche versucht. Hinweise nehmen wir auch weiterhin gern entgegen. Rund um die Uhr, versprochen."
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Cuxhaven Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Stephan Hertz Telefon: 04721-573-404 E-Mail: pressestelle@pi-cux.polizei.niedersachsen.de http://ots.de/PI0z7T
Original-Content von: Polizeiinspektion Cuxhaven, übermittelt durch news aktuell
Zumindest wurden Akten digitalisiert und zusammengeführt, ebenso wurden Asservate konserviert. Da warten noch viele weitere Cold Cases, aber endgültig wurde der Fallkomplex nicht ad acta gelegt.
Auch sammeln die Behörden durch diese digital gestützte Vorgehendweise weitere Erfahrungen, die mit Sicherheit einen Fortschritt darstellen.
Man kann nur immer wieder auf diese Fälle hinweisen, um sie nicht in Vergessenheit versinken zu lassen. Beharrlichkeit, Ausdauer und Wachsamkeit führen langfristig meistens zum Ziel, insbesondere, wenn das Quäntchen an Glück / Zufall dazukommt.
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Hat der „Göhrde-Mörder“ auch die „Disco-Morde“ im Cuxland begangen? Autor VON FABIAN KARPSTEIN, Autor VON CHRISTIAN DÖSCHER26. OKTOBER 2023 // 07:00 TWEET TEILEN Icon Mail TEILEN Drucken Kurt-Werner Wichmann hat vor Jahrzehnten die „Göhrde-Morde“ begangen. Neue Hinweise könnten ihn jetzt auch mit den „Disco-Morden“ im Cuxland in Verbindung bringen.
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