Hintergründe noch unklar Mann schießt auf Ex-Partnerin – Frau stirbt im Krankenhaus Von t-online, dpa, stn 31.10.2022 - 19:54 Uhr
Im Kreis Dithmarschen ist es am Montagnachmittag zu einem Gewaltverbrechen gekommen. Eine Frau wurde auf offener Straße von ihrem Ex-Partner angeschossen.
In Heide (Kreis Dithmarschen) ermittelt die Polizei nach tödlichen Schüssen auf eine Frau in der Klaus-Groth-Straße. Nach Angaben der Polizei alarmierten Anwohner am frühen Nachmittag die Polizei, nachdem sie mehrere Schüsse gehört hatten. Als erstes berichtete der Norddeutsche Rundfunk (NDR).
ZitatAls die Polizei eintraf, fanden sie die schwer verletzte Frau vor. Sie starb wenig später im Krankenhaus. Wie die Polizei auf Nachfrage von t-online mitteilte, handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um den Ex-Partner der verstorbenen Frau. Er habe sie auf der Straße angeschossen. Die genauen Hintergründe seien noch unklar. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
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Nach tödlichem Schuss in Heide: Angeklagter leugnet Tötungsabsicht Stand: 28.04.2023 14:47 Uhr Der 54-jährige Beschuldigte soll im vergangenen Jahr seine getrennt von ihm lebende Ehefrau in Heide auf offener Straße erschossen haben. Die Staatsanwaltschaft hat den Mann wegen Mordes und Vergewaltigung angeklagt - am Freitag hat der Prozess begonnen.
Vor dem Landgericht Itzehoe (Kreis Steinburg) ist am Freitag der Prozess gegen einen Mann aus Chemnitz gestartet, der im Oktober vergangenen Jahres seine Ehefrau auf offener Straße in Heide erschossen haben soll. Dorthin war die Frau zuvor laut Staatsanwaltschaft aus Chemnitz geflüchtet, nachdem ihr Mann sie an ihrem gemeinsamen Wohnort vergewaltigt haben soll. In Heide (Kreis Dithmarschen) lebte sie gemeinsam mit ihrem 13-jährigen Sohn in einem Frauenhaus. Der 54-Jährige ließ sich laut Anklage am 31. Oktober 2022 nach Heide fahren - dort erschoss er nach Angaben der Staatsanwaltschaft am frühen Nachmittag seine Frau. Die 37-Jährige war in einer ruhigen Wohnstraße mit dem gemeinsamen Sohn spazieren gegangen - er wurde Zeuge der mutmaßlichen Tat. Motiv für den tödlichen Schuss war laut Staatsanwältin eine Anzeige wegen Vergewaltigung, die die 37-Jährige gegen ihren Mann gestellt hatte.
Verdächtiger stellt sich der Polizei Der Mann habe die Wehr- und Arglosigkeit seiner Frau ausgenutzt und ohne Vorwarnung auf sie geschossen, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Man habe ihn daher wegen Mordes aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen angeklagt. Nach der Tat hatte sich der 54-Jährige selbst bei der Polizei in Heide gestellt. Ein Richter erließ daraufhin Haftbefehl. Der Tatverdächtige befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
Verteidigung stellt Tathergang infrage Der Verteidiger des 54-Jährigen hält es für möglich, dass die Frau nach der Pistole gegriffen oder geschlagen habe und sich dadurch der Schuss löste. Der Angeklagte beteuert derweil, er sei weder Gewalttäter noch ein schlechter Mensch. Er sei nach Heide gefahren, um seine Frau und seinen Sohn nach Hause zu holen. Die Waffe mitzunehmen, sei eine große Dummheit gewesen.
Angeklagter leugnet Vergewaltigung Die vorgeworfene Vergewaltigung stritt der mutmaßliche Täter ab: "Das war keine Vergewaltigung", behauptet er. Vielmehr gebe es Personen, die daran interessiert wären, ihn in schlechtem Licht zu zeigen. Das Paar hätte zwar manchmal gestritten, er hätte seine Frau aber nie mit der Faust geschlagen - nur geohrfeigt.
Auf den heutigen Prozessbeginn werden voraussichtlich noch viele weitere Verhandlungstage folgen. Der Prozess soll am 4. Mai mit der Beweisaufnahme fortgesetzt werden. Der Sohn, der als Nebenkläger von einem Anwalt vertreten wird, muss nicht vor Gericht auftreten. Er wurde bereits vernommen - ein Video davon soll in die Verhandlung eingeführt werden.
Frau in Heide erschossen: Mordprozess endet heute Stand: 14.03.2024 05:00 Uhr 2022 soll ein Mann in Heide seine Frau erschossen haben. Die Staatsanwaltschaft spricht von Mord, die Verteidigung wertet den Schuss hingegen als fahrlässige Tötung. Heute wird das Urteil erwartet.
von Marian Schäfer
Ein Mann erschießt seine Ehefrau am helllichten Tag, auf offener Straße und vor den Augen des gemeinsamen Sohnes: Der Fall, der sich am 31. Oktober 2022 in Heide (Kreis Dithmarschen) ereignet hat, machte bundesweit Schlagzeilen. Heute wird nun das Urteil gegen den 55-Jährigen erwartet. Dabei liegen die Strafanträge von Staatsanwaltschaft und Verteidigung weit auseinander - wie die Plädoyers zeigten.
Während die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes und Vergewaltigung fordert, wertet die Verteidigung den tödlichen Schuss als fahrlässige Tötung. Sie beantragte eine Freiheitsstrafe von vier Jahren und acht Monaten, wobei acht Monate davon auf die Vergewaltigung entfallen. Die hatte der 55-Jährige bereits im Lauf des zehn Monate langen Prozesses gestanden und ereignete sich noch in Chemnitz. Dort lebte die 37-Jährige mit ihrem Mann, bevor sie mit dem damals 13-jährigen Sohn nach Heide flüchtete.
Fiel der tödliche Schuss aus Versehen? Mehr als anderthalb Stunden hat der Verteidiger des Angeklagten am Dienstag sein Plädoyer gehalten. Er verwendete viel Zeit auf die Rekonstruktion des Moments, in dem der tödliche Schuss fiel. Denn ob es sich dabei um einen Mord oder um fahrlässige Tötung handelte, hängt letztlich davon ab, ob sich der Schuss vorsätzlich löste oder aus Versehen.
Während die Staatsanwaltschaft von Vorsatz ausgeht, weil die Frau ihren Mann angezeigt habe und sich von ihm habe trennen wollen, sieht die Verteidigung darin kein stichhaltiges Motiv und damit keinen Vorsatz.
Verteidigung: Wut habe einem vermeintlichen Nebenbuhler gegolten "Der Angeklagte kam nach Heide in der Überzeugung, einen vermeintlichen Nebenbuhler zu treffen", so der Verteidiger. Diesem habe seine Wut gegolten und nicht seiner Frau, die er in den Tagen zuvor viel unauffälliger hätte töten können, wenn er es denn gewollt hätte. Vielmehr habe der Angeklagte noch im Auto, aus dem er gestiegen sei, das Magazin aus der Waffe entfernt und sei davon ausgegangen, die Pistole damit vollständig entladen zu haben. Eine einzige Kugel sei allerdings im Lauf verblieben, die dann die Frau getötet habe, nachdem diese gegen die Waffe geschlagen habe.
Dass der Angeklagte die Pistole nicht habe nutzen wollen, sehe man auch daran, dass der Rechtshänder sie in der linken Hand und auf Hüfthöhe gehalten habe. "Ein Sachverständiger hat diesen Ablauf nicht ausgeschlossen", betonte der Verteidiger. Zudem habe der Angeklagte nach dem Schuss bei der Polizei angerufen und sich schließlich dort hinfahren lassen, um sich zu stellen.
Der Angeklagte hatte das letzte Wort Am Ende hatte der Angeklagte am Dienstag das letzte Wort. Der 55-Jährige wirkte sehr beherrscht und beschrieb eine von Streit und Alkoholproblemen geprägte Beziehung. Er nutzte die Gelegenheit, um zum Beispiel auf Behauptungen einzugehen, die es seitens der Staatsanwaltschaft gegeben habe - etwa, dass seine Ehefrau alle Verbindungen zu ihm habe kappen wollen. "Sie wollte nicht, dass ich sie finde, aber wohl, dass ich sie suche", erklärte der Angeklagte. Zwei Monate später hätte sie wieder bei ihm leben wollen, zeigte er sich sicher.