Suhl/Benshausen - Zwei offenbar stark verweste Babyleichen sind auf einem Dachboden in Benshausen gefunden worden.
Ein Mann habe sie in der vergangenen Woche auf seinem Dachboden in einem Ort im Kreis Schmalkalden-Meiningen gefunden, sagte ein Sprecher der Landespolizeiinspektion Suhl am Donnerstag. Die Ermittler gingen bisher in einem Fall von einem Verbrechen aus. Nach Ergebnissen der Untersuchung durch die Rechtsmedizin liege der Tod der Babys einige Jahre zurück.
Die Kriminalpolizei will am Freitag in einem Pressegespräch "über ein zurückliegendes Tötungsdelikt in einer Ortschaft im Landkreis Schmalkalden-Meiningen" informieren.
Derweil wird auf Social Media-Plattformen im Internet über den Polizeieinsatz in Benshausen spekuliert. Die Geburten der Neugeborenen sollen bereits zwei bis vier Jahre zurückgelegen haben. Unbestätigten Berichten zufolge sollen die Leichen bereits stark verwest gewesen sein.
Erst am Donnerstagvormittag hatte das Landgericht Erfurt sein Urteil im Fall eines toten Babys verkündet. Dabei war eine 43-Jährige in einem Revisionsprozess zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil sie ihr Neugeborenes nach der Geburt sterben ließ und dann in ein Gefrierfach legte. Einzelne vergleichbare Fälle sorgten in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen.
Zu zwölf Jahren Haft war eine Frau verurteilt worden, die nach Ansicht des Landgerichts Erfurt zwei Neugeborene nach der Geburt tötete und die Babys ebenfalls in ein Gefrierfach legte, wo sie vom damals 17 Jahre alten Sohn der Frau entdeckt wurden. Im Januar 2007 entdeckte der neue Besitzer eines Hauses in Thörey (Ilm-Kreis) drei Babyleichen in einer Garage. Die Tochter des früheren Bewohners wurde in diesem Fall zu neun Jahren Haft verurteilt. Ende 2000 wiesen Ermittler einer Frau aus dem Kreis Sömmerda zunächst die Tötung eines Neugeborenen nach. Bei weiteren Ermittlungen fanden sie heraus, dass die Frau drei ihrer fünf Kinder nach der Geburt getötet hatte. Sie wurde zu elfeinhalb Jahren Haft verurteilt.
Einige Urteile in ähnlichen Fällen fielen niedriger aus, wenn die Mutter etwa wegen einer Persönlichkeitsstörung als vermindert schuldfähig galt. cob/dpa
SCHRECKLICHER FUND IN THÜRINGEN Zwei Babyleichen auf Dachboden entdeckt
20.11.2014 - 17:54 Uhr
Leipzig/Suhl – Grausiger Fund in Benshausen (Thüringen): Als ein junges Paar ihren Dachboden entrümpelte, entdeckte es zwei Babyleichen!
Der Mann und die Frau bewohnen die untere Etage eines Reihenhauses in der 2400-Seelen-Gemeinde. Sie wollten die leerstehende obere Wohnung nutzen, aus der eine Frau vor drei Monaten Hals über Kopf ausgezogen war.
Weil es unangenehm roch, begannen sie mit der Entrümpelung und machten die grausige Entdeckung. In Müllsäcke verpackt fanden sie die bereits skelettierten Leichen von zwei Babys.
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, geht in einem Fall von einem Verbrechen aus. Der gerichtsmedizinischen Untersuchung zufolge wurden die Babys bereits vor einigen Jahren geboren.
Am Freitag will die Polizei über weitere Details informieren.
Babyleichen gefunden Mutter geständig: Säugling getötet und auf Dachboden versteckt
Die Eigentümer eines Einfamilienhauses in der Grumbachsiedlung im thüringischen Benshausen (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) haben vergangene Woche auf dem Dachboden einen Karton gefunden, in dem mehrere Plastikbeutel mit Knochen lagen.
Noch am selben Tag informierten sie die Polizei in Suhl. Die Beamten stellten den Fund sicher und gaben ihn am 13.11.2014 Rechtsmedizinern der Universitätsklinik Jena, welche sich an diesem Tag dienstlich im Zentralklinikum Suhl aufhielten, zur Ansicht.
Bei dieser Inaugenscheinnahme äußerten die Mediziner den Verdacht, dass es sich um menschliche Überreste handeln könne und diese mit Wahrscheinlichkeit zwei Körpern von sehr geringer Größe zuzuordnen sind.
Daraufhin leitete die Kriminalpolizei Suhl in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Meiningen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Totschlags an zwei Neugeborenen ein. Mit diesem Erkenntnisstand erwirkten die Ermittlungsbehörden Anfang dieser Woche einen richterlichen Beschluss zur Durchsuchung von insgesamt vier Objekten, unter denen sich neben dem Haus in der Grumbachsiedlung auch Aufenthaltsorte einer 36-jährigen Frau befanden, welche bis vor wenigen Monaten Mieterin in der betreffenden Wohnung war. Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen erhärtete sich der Tatverdacht gegen die 36-Jährige. Sie wurde gegen 9.00 Uhr am 19.11.2014 an ihrer Arbeitsstelle durch Kriminalbeamte vorläufig festgenommen.
Bei ihrer Beschuldigtenvernehmung war die Frau geständig, einen aus einer im Herbst 2010 begonnenen Schwangerschaft lebend geborenen männlichen Säugling im April 2011 in dieser Wohnung eigenhändig getötet zu haben. Nach ihren Angaben befand sie sich bereits während der Schwangerschaft, aber insbesondere während des Geburtsvorgangs, in einer außergewöhnlich schwierigen psychischen Verfassung. So war die Beziehung zum Kindsvater einige Monate vor der Geburt bereits zerbrochen, so dass weder die Frau selbst noch der Kindsvater gewillt waren, das Kind aufzuziehen. Den toten Säugling verstaute sie in einer Plastiktüte und versteckte diese auf dem Dachboden.
Zu den gefundenen Überresten der zweiten Kindesleiche machte die Beschuldigte ebenfalls Angaben. Nach einer wiederum nicht gewollten Schwangerschaft, welche durch eine Wiederaufnahme der Beziehung mit dem Vater des ersten Kindes entstand, habe sie im Juli 2013 am gleichen Tatort einen leblosen männlichen Körper geboren und ihn ohne weitere Einwirkung auf diesen in einer Plastiktüte verstaut und zur ersten Leiche auf den Dachboden gelegt. Sie gab an, am Anfang der ersten Schwangerschaft in ärztlicher Betreuung gewesen zu sein, die zweite Schwangerschaft habe sie gegenüber jedermann geheim gehalten. Am Nachmittag des 20.11.2014 wurde die Beschuldigte einer Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Meiningen vorgeführt, um dort den von der Staatsanwaltschaft Meiningen beantragten Haftbefehl zu verkünden. Der Haftbefehl wurde um 17.00 Uhr verkündet und unter Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Suhl dauern an, mit einem Ergebnis der rechtsmedizinischen Untersuchung der Leichen ist nicht vor Ende November 2014 zu rechnen. +++