Opfer verblutete nach drei Stichen Mordanklage nach Messer-Überfall
26.08.2022 - 19:51 Uhr
Hannover – Dreieinhalb Monate nach der tödlichen Messerattacke auf dem Rewe-Parkplatz im Stadtteil Döhren hat die Staatsanwaltschaft den mutmaßlichen Killer Maco N. (28) wegen Mordes angeklagt!
Am Abend des 11. Mai verließ der afghanische Flüchtling Vasse R. (22) seine Unterkunft Richtung City, traf An der Wollebahn auf eine Männergruppe. Plötzlich soll Maco N., den der 28-Jährige flüchtig gekannt haben soll, dreimal auf ihn eingestochen haben. Offenbar völlig grundlos. Die Klinge durchtrennte die Hauptschlagader. Vasse R. verblutete.
Zitat Anfang Juni fasste die Kripo den Afghanen in der Psychiatrie in Langenhagen. Unklar, ob er sich dort als Patient aufgehalten hatte oder nur zu Besuch war. Seither sitzt N. in U-Haft.
ZitatNach BILD-Informationen ist Maco N. mehrfach vorbestraft, wurde u.a. vor ca. zehn Jahren wegen schweren Raubs zu 3,5 Jahren Jugendstrafe verurteilt. Zur Tatzeit im Mai soll der Angeklagte sogar unter Bewährung gestanden haben.
Ein Prozesstermin vor dem Landgericht ist noch nicht bekannt.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
ZitatAnfang Juni fasste die Kripo den Afghanen in der Psychiatrie in Langenhagen. Unklar, ob er sich dort als Patient aufgehalten hatte oder nur zu Besuch war.
Mordprozess Tödliche Messerattacke in Döhren: Darum hat das Landgericht den Angeklagten freigesprochen
Der Tatort: Das Opfer wurde auf einem Bürgersteig an der Wollebahn neben einem Rewe niedergestochen. Urteil im Mordprozess um die tödliche Messerattacke in Döhren: Das Landgericht Hannover hat den 29-jährigen Angeklagten freigesprochen. Mehrere Zeugen hatten während des Verfahrens widersprüchliche Aussagen gemacht. Einer ist sogar untergetaucht.
Manuel Behrens 27.04.2023, 13:19 Uhr
Artikel verschenken
Hannover. Der Mord an Vasse R. bleibt bis auf Weiteres ungesühnt. Das Landgericht Hannover hat am Donnerstag Maco N. freigesprochen. Dem 29-Jährigen war vorgeworfen worden, im Mai vergangenen Jahres Vasse R. vor einem Rewe-Supermarkt in Hannover-Döhren mit einem Messer getötet haben. Das konnte ihm allerdings nicht nachgewiesen werden.
Was genau am Abend des 11. Juni gegen 22 Uhr auf dem Supermarktparkplatz vorgefallen ist, konnte in dem Verfahren nicht eindeutig geklärt werden. Sicher ist nur, dass eine Gruppe um Maco N., Vasse R. und weiteren jungen Männern dort kurz vor Ladenschluss Alkohol gekauft hatte und auch trank. Ein Messer wurde offenbar zwischen mehreren Beteiligten herumgereicht. Es soll auch einen verbalen Streit gegeben haben, an dem Vasse R. beteiligt gewesen war. Am Ende erlitt der 22-jährige Afghane den tödlichen Stich, an dem er wenig später verblutete. Von wem – das bleibt vorerst unklar.
Mehrere Zeugen aus der Männergruppe hatten vor dem Schwurgericht äußerst verschiedene und auch widersprüchliche Angaben gemacht. Jedem Einzelnen von ihnen schien es wichtig darzustellen, möglichst wenig von der Tat mitbekommen zu haben. Der Hauptbelastungszeuge von Maco N. erschien nie vor Gericht und ist offenbar untergetaucht. Die Frage ist, ob er sich durch sein Verhalten verdächtig gemacht hat.
Junge Männer sind alle polizeibekannt „Die Situation ist für alle unbefriedigend“, sagte der Vorsitzende Richter Martin Grote. „Der Tod eines Menschen bleibt vorerst ungesühnt.“ Der Untersuchungshaftbefehl gegen Maco N. wurde aufgehoben. Er bleibt allerdings wegen anderer Urteile in der Justizvollzugsanstalt. N. ist unter anderem wegen Nötigung, Diebstahls und Körperverletzung vorbestraft und war zum Tatzeitpunkt auf Bewährung.
Die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage hatten zuvor auf Freispruch plädiert. „Es ist fraglich, ob ihm die Tat nachgewiesen werden kann“, sagte Staatsanwältin Birthe Kuck. Es sei erschütternd, dass das Verbrechen bislang nicht aufgeklärt werden konnte – auch, weil es sich an einem öffentlichen Ort zugetragen hat. Das sah der Vorsitzende Richter ähnlich. Es sei unverständlich, dass es „ein Milieu“ gebe, das an der Aufklärung eines Tötungsdeliktes nicht interessiert sei, sagte er mit Blick auf die Gruppe der Tatbeteiligten, die alle „massiv“ polizeibekannt sind.
Verteidiger kritisieren Staatsanwaltschaft Die Anwälte der Nebenklage, die Familie von Vasse R., drückte ebenfalls ihren Unmut über das Ergebnis aus. „Den Angehörigen ist das schwer zu vermitteln“, sagte Anwalt Dogukan Isik. Vasse R. hinterlässt eine kleine Tochter. Der Getötete sei nach Deutschland gekommen, um Schutz zu finden. „Die Frage des ,Warum?’ bleibt“, so Isik.
Die beiden Verteidiger des Angeklagten kritisierten derweil die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen, auf deren Grundlage ihr Mandat monatelang in Untersuchungshaft gesteckt wurde, seien „lückenhaft“. Maco N. hatte nach den Plädoyers noch selbst das Wort ergriffen. „Es tut mir leid, dass ein Mensch gestorben ist“, sagte er. Der 29-Jährige hoffe auf eine endgültige Aufklärung des Falls. M., der seit dem Jugendalter immer wieder mit Polizei und Justiz zu tun hatte, sprach auch noch ein Lob aus: „Sie sind ein guter Richter“, sagte er in Richtung des Schwurgerichtsvorsitzenden.