POL-HM: Aktenzeichen XY ungelöst - Sendung am 3. August stellt Vermisstenfall aus Holzminden vor Hameln (ots)
Am kommenden Mittwoch (03.08.2022) wird in der ZDF Fernsehsendung "Aktenzeichen XY ungelöst" ein Vermisstenfall aus Holzminden vorgestellt:
Am 14.04.1997 wurde der damals 45-jährige Wolfgang Knoll bei der Polizei in Holzminden als vermisst gemeldet.
Knoll war zum Zeitpunkt seines Verschwindens akut erkrankt und sollte sich am 24.02.1997 in der Uniklinik Göttingen, zur stationären Behandlung, einfinden. Hier kam er niemals an.
Letztmalig wurde der 45-Jährige am 23.02.1997 lebend gesehen.
Eine Inaugenscheinnahme seiner Wohnung im Holzmindener Ortsteil Neuhaus, bei der auch ein Leichenspürhund eingesetzt wurde, brachte keine Hinweise auf seinen Verbleib.
Aus den geführten Ermittlungen ergaben sich keine Hinweise auf eine Selbsttötung. Ein Tötungsdelikt kann daher nicht ausgeschlossen werden.
Nach über 25 Jahre befasst sich nun die Sonderkommission (SOKO) "Cold Case" mit dem Vermisstenfall Knoll, welcher am kommenden Mittwoch (03.08.2022), um 20.15 Uhr, durch Polizeihauptkommissar Dirk Härtel live im ZDF vorgestellt wird.
Zusätzlich zur Studio-Hotline wird die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden ein Hinweistelefon (05151/933-318), während und nach Sendung, besetzen.
Ex-Häftling seit 1997 vermisst Polizei befürchtet ein Verbrechen (XY-Sendung vom 3. August 2022) Eine Frau in Holzminden bemerkt, dass in der Wohnung ihres Nachbarn ständig Licht brennt. Sie klingelt, niemand öffnet. Die Polizei findet nichts Verdächtiges in der Wohnung, doch der Mieter ist verschwunden.
Der vermisste Wolfgang Knoll ist in der ehemaligen DDR aus politischen Gründen im Gefängnis gewesen und wurde von der Bundesrepublik freigekauft. Kurz danach gerät er hier mit dem Gesetz in Konflikt und verbringt viele Jahre in der JVA Kassel. Nach seiner Entlassung zieht er nach Holzminden, in den Ortsteil Neuhaus. Die Wohnung hat ihm eine Bekannte vermittelt, die er während seines Gefängnisaufenthalts über eine Brieffreundschaft kennengelernt hat. Sie wohnt in der Nachbarschaft.
Ärzte stellen Erkrankung fest Wolfgang Knoll hat einen Mitbewohner, den er ebenfalls aus dem Gefängnis kennt. Dieser ist eigentlich bei seinen Eltern in der Nähe von Cottbus gemeldet, verbringt aber viel Zeit bei Wolfgang Knoll in Holzminden. Anfang 1997 erfährt Knoll, dass er an Hepatitis C erkrankt ist und in die Klinik muss.
Auf der einen Seite hat er etwas Angst vor Ärzten und auch vor der Klinik. Auf der anderen Seite ist er froh, dass die Ursache für sein Unwohlsein gefunden wurde und behandelt werden kann.
Sein Mitbewohner will ihn in die Klinik nach Göttingen bringen und anschließend zu seinen Eltern Richtung Cottbus weiterfahren. Doch zwei Tage vor der geplanten Fahrt will Wolfgang Koll offenbar nicht mehr, dass ihn sein Mitbewohner in die Klinik fährt und schickt ihn einen Tag früher, am 23. Februar 1997, zu dessen Eltern.
Mysteriöses Verschwinden Am nächsten Tag erscheint Wolfgang Knoll nicht in der Klinik. Sein Bewährungshelfer erstattet Vermisstenanzeige. Bis heute fehlt von dem damals 45-Jährigen jede Spur. Dass er einen Unfall hatte oder freiwillig untergetaucht ist, erscheint eher unwahrscheinlich. Auch für einen Suizid findet die Polizei keine Gründe, wenngleich sie das nicht ganz ausschließen kann.
Wurde Knoll Opfer eines Verbrechens? Zumindest spricht einiges dafür, dass ihm etwas zugestoßen ist. Denn außer ein paar Dokumenten hat er nichts mitgenommen – auch nicht seine Medikamente oder das Notizbuch, das er eigentlich immer dabei hatte. In der Wohnung finden sich keine Blut- oder Kampfspuren. Auch Leichenspürhunde schlagen nicht an.
Personenbeschreibung: Wolfgang Knoll war 1997, als er verschwand, 45 Jahre alt, 1,82 m groß und schlank, hatte aber einen muskulösen Oberkörper. Er hatte eine Stirnglatze mit grauem Haarkranz, den er zuletzt braun gefärbt hatte. Knoll trug einen Schnauzbart und hatte zahlreiche Tätowierungen auf Armen, Brust und Rücken. Seine Kleidung zum Zeitpunkt seines Verschwindens: schwarze Lederjacke, grau-schwarz-weiß gemusterter Strickpullover, schwarze Jeans.
Er war oft mit seinem Mitbewohner in einem alten Opel Ascona unterwegs, der auf Knoll zugelassen war, aber überwiegend vom Mitbewohner benutzt wurde. Das Fahrzeug hatte ein Holzmindener Kennzeichen (HOL- …). Das Auto ist nicht verschwunden, kann aber helfen, sich an Knoll zu erinnern.
Verschwundene Gegenstände: Personalausweis, AOK-Gesundheitskarte und Bankkarte der West-LB – alles ausgestellt auf den Namen Wolfgang Knoll.
Fragen nach Zeugen
Wer hat Wolfgang Knoll nach seinem Verschwinden noch gesehen? Wer kann etwas zu seinem Verbleib sagen? Wem sind die verschwundenen Gegenstände irgendwo aufgefallen? Zuständig: Kripo Hameln, Telefon: 05151 / 93 33 18 (ab 4. August: 05151 / 93 30)