Ungelöste Mord- und Kriminalfälle
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Wetter/Ruhr: Kein Fall mehr für die Mordermittler: Skelett aus Bachlauf über 200 Jahre alt
Kein Fall mehr für die Mordermittler: Skelett aus Bachlauf über 200 Jahre alt Wetter/Ruhr (dpa) – In einem vermuteten Mordfall in Wetter an der Ruhr können die Ermittler die Akten schließen. Spaziergänger hatten Anfang März in einem Bachbett mit Folie umwickelte menschliche Überreste entdeckt, bei denen es sich um die Knochen eines Mannes handelt. Inzwischen sei dessen Todeszeitpunkt von Wissenschaftlern ermittelt worden: Er liegt um das Jahr 1850 herum, sagte Staatsanwalt Michael Burggräf gestern in Hagen auf Anfrage.
Die Analysen hätten zudem ergeben: Der Mann wurde 42,8 Jahre alt. Das lasse sich anhand des Säuregehalts im Zahnbein bestimmen, so der Staatsanwalt. Todesursache und Identität konnten zwar nicht mehr festgestellt werden. Aber selbst im unwahrscheinlichen Fall eines Mordes dürfte der Täter ebenfalls seit langer Zeit tot sein. «Das Verfahren wird eingestellt», sagte Burggräf.
Natur spülte Knochen zutage Dass die Knochen nach rund 170 Jahren wieder ans Tageslicht gelangten, führen die Ermittler auf Bauarbeiten in dem Bereich zurück. Zwei Jahre zuvor sei dort eine Brücke gebaut worden. Das habe das Gelände verändert.
Dann habe vermutlich ein Hochwasser die Knochen endgültig zu Tage gefördert und dabei auch mit der Kunststofffolie umspült, die im Jahr 1850 noch gar nicht erfunden war. Auf diese Weise war der Eindruck entstanden, dass es sich bei dem Skelett um ein dort heimlich verscharrtes Mordopfer handeln könnte.
Spürhunde aus Bayern im Einsatz Die Ermittler hatten nach und nach das fast vollständige Skelett in dem Bachbett gefunden – der Schädel lag rund 30 Meter entfernt. Unterstützt wurde die Suche von sechs speziell für das Erschnüffeln von Knochen ausgebildeten Spürhunden, die man eigens aus der Nähe von München angefordert hatte.